Rocky Marciano

amerikanischer Boxer

Rocky Marciano, eigentlich Rocco Francis Marchegiano, (* 1. September 1923 in Brockton, Massachusetts; † 31. August 1969 in der Nähe von Newton, Iowa) war ein US-amerikanischer Boxer italienischer Abstammung. Insgesamt konnte er 87,76 % seiner Gegner vorzeitig besiegen, er erreicht somit die höchste K.-o.-Quote aller Schwergewichtsweltmeister in der Geschichte des Profiboxens.[1] Er beendete seine Karriere als erster ungeschlagener Schwergewichts-Boxweltmeister und gilt daher und aufgrund seiner hohen K.-o.-Quote als einer der erfolgreichsten Boxer in der Geschichte dieses Sports. Er war von 1952 bis 1956 Weltmeister. Marciano kam am Tag vor seinem 46. Geburtstag bei einem Flugzeugabsturz ums Leben.

Rocky Marciano
Boxweltmeister im Schwergewicht
Boxweltmeister im Schwergewicht
Rocky Marciano (1953)
Daten
Geburtsname Rocco Francis Marchegiano
Geburtstag 1. September 1923
Geburtsort Brockton, Massachusetts
Todestag 31. August 1969
Todesort Newton, Iowa
Nationalität Vereinigte StaatenVereinigte Staaten US-amerikanisch
Kampfname(n) The Brockton Blockbuster
Gewichtsklasse Schwergewicht
Stil Linksauslage
Größe 1,79 m
Reichweite 1,73 m
Kampfstatistik als Profiboxer
Kämpfe 49
Siege 49
K.-o.-Siege 43
Niederlagen 0
Unentschieden 0
Profil in der BoxRec-Datenbank

Jugend, Militärzeit und eine kurze Amateurlaufbahn als Boxer

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Der Sohn italienischer Einwanderer – sein Vater, Pierino Marchegiano (1889–1986), stammte aus Ripa Teatina, Abruzzen und arbeitete in einer Schuhfabrik – interessierte sich als Jugendlicher zunächst für Baseball und American Football, aber nicht für das Boxen. Doch ungeachtet der ausgeübten Sportart bedeutete eine sportliche Karriere in jedem Fall eine Option auf den sozialen Aufstieg, so dass sich Rocky Marciano 1947 bei den Chicago Cubs, einem Profi-Baseballclub, als Catcher zu etablieren versuchte, was jedoch misslang. Da Marcianos wahres Talent das Boxen war, mit dem er 1943 im relativ späten Alter von fast 20 Jahren während seines Militärdienstes bei der United States Army begonnen hatte, widmete er sich ab diesem Zeitpunkt ausschließlich dieser Sportart. Nach seiner Militärzeit bestritt er unter dem Namen Rocky Mack zwölf Kämpfe als Amateur, von denen er acht siegreich beendete.

Anfänge als Profi

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Seine ersten 16 Gegner besiegte Marciano in den ersten Runden (darunter den ungeschlagenen Eddie Ross). Am 24. März 1950 besiegte er mit dem ungeschlagenen Roland La Starza (Bilanz 37-0) einen ersten bekannten Kontrahenten über zehn Runden nach Punkten (2:1-Urteil), nachdem er diesen in der vierten Runde zu Boden geschlagen und in der achten Runde einen Punktabzug für einen (versehentlichen) Tiefschlag erhalten hatte. Im Kampf davor beendete er die Profilaufbahn des aufstrebenden Carmine Vingo, der zuvor in 17 Kämpfen nur einmal verloren hatte. Dieser ging in der sechsten Runde schwer k. o. und entrann nur knapp dem Tod. 1962 bezeichnete Marciano diesen als seinen schwersten Kampf.

1951 schlug Marciano den 23-jährigen 9:5-Favoriten Rex Layne in der sechsten Runde k. o.; dieser hatte im Jahr zuvor Jersey Joe Walcott einstimmig nach Punkten besiegt. Spätestens mit diesem Sieg war der Boxer aus Brockton einer der Anwärter für einen Kampf um den Weltmeistertitel.

Marciano beendete im Oktober desselben Jahres endgültig die sportliche Karriere einer Boxlegende – Joe Louis. Dieser hatte seit seiner Punktniederlage gegen Ezzard Charles 1950 acht Siege in Serie erkämpft, war aber mit 37 Jahren als Boxer über seinem Zenit und boxte nur noch, um seine Steuerschulden begleichen zu können. Obwohl Marciano Louis in der achten Runde k. o. schlug, nachdem er diesen schon vorher am Boden hatte, war es offensichtlich, dass der aufstrebende Boxer sein ehemaliges Vorbild „schonte“.

Gewinn des Weltmeistertitels

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Am 23. September 1952 wollte der amtierende Weltmeister Jersey Joe Walcott seinen Titel gegen den fast zehn Jahre jüngeren Marciano verteidigen. Trotz eines Niederschlages in der ersten Runde (Marciano wurde bis „vier“ angezählt) und hoher Punktführung Walcotts (7:4, 7:5, 8:4 Runden), beendete eine Rechte Marcianos in der 13. Runde dieses Unterfangen. Dieser Kampf wurde vom renommierten RING Magazine zum Kampf des Jahres gewählt.

Titelverteidigungen

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Die erste Titelverteidigung im Mai 1953 in Chicago war der Rückkampf mit Walcott, den „the Rock“, wie Marciano von seinen Fans genannt wurde, durch K. o. in der ersten Runde für sich entschied. Die darauf folgende Titelverteidigung in New York City war ebenfalls eine Art Rückkampf, denn der Gegner hieß Roland LaStarza. Vor 45.000 begeisterten Zuschauern siegte Marciano in den „Polo Grounds“ durch Technischen K. o. in Runde 11. LaStarza war ein annähernd ebenbürtiger Gegner und Marciano lag nach zehn Runden bei zwei der drei Punktrichter mit 6:4, bzw. 7:3 Runden in Front, während der dritte den Kampf ausgeglichen sah. 1954 verteidigte er die Schwergewichtskrone zweimal gegen den 33-jährigen Ex-Weltmeister Ezzard Charles. Beide Veranstaltungen fanden im Yankee Stadium in New York statt. In der ersten Begegnung schaffte es Marciano erstmals wieder nach elf Kämpfen nicht, den Gegner, der doppelt so viele Kämpfe in seinem Rekord aufwies, k. o. zu schlagen. Zwar war er einstimmiger Punktsieger, weil er besonders im letzten Drittel der 15 Runden der frischere und aggressivere Kämpfer in dem hochklassigen Match war, aber Teile der Presse und viele Fans waren der Meinung, dass Charles sich eine weitere Chance verdient hatte. Der Rückkampf war vom Kampfverlauf zwar eindeutiger zu Gunsten Marcianos, erhielt aber eine Dramatik dadurch, dass Marciano auf Grund einer schweren Nasenverletzung kurz vor einer Niederlage durch verletzungsbedingten Abbruch stand und nur noch durch einen K.-o.-Sieg gewinnen konnte, was ihm schließlich in der achten Runde gelang.

Die vorletzte Titelverteidigung (1955) war gegen den britischen Boxer Don Cockell. Dieser hatte noch drei Jahre zuvor gegen den Mittelgewichtler und Ex-Weltmeister Randy Turpin durch Technischen K. o. verloren (drei Niederschläge), als er um den vakanten Halbschwergewichts-Titel des Commonwealth Champions boxte, und wog zu diesem Zeitpunkt 79 kg. Nur drei Jahre später war er 14 kg schwerer, hatte aber in England den Weltranglistenboxer Roland LaStarza (zumindest auf dem Papier) nach Punkten besiegen können. Doch gegen Marciano war er chancenlos und verlor in San Francisco durch Technischen K. o. in der neunten Runde.

Marcianos letzter Gegner Archie Moore verlangte trotz seiner (angenommenen) 40 Jahre und gut 180 Profi-Kämpfe diesem weit mehr ab und schaffte es sogar, den Champion in der zweiten Runde zu Boden zu schicken. Moore ging im Verlauf des Kampfes jedoch selbst fünfmal zu Boden und Marciano gewann schließlich mit einem klaren K.-o.-Sieg.

Im folgenden Jahr trat Rocky Marciano am 27. April 1956 nach 49 Siegen ungeschlagen zurück.[2] Sein Kampfrekord hatte bis 2017 Bestand. Erst 2015 gelang es Floyd Mayweather Jr., mit Marcianos 49:0 Siegen gleichzuziehen. 2017 übertraf Mayweather mit 50 Siegen Marcianos Bilanz.[3]

Liste der Profikämpfe

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49 Siege (43 K.-o.-Siege), 0 Niederlagen, 0 Unentschieden
Jahr Tag Ort Gegner Ergebnis für Marciano
1947 17. März Vereinigte Staaten  Valley Arena, Holyoke, USA Vereinigte Staaten  Lee Epperson Sieg / KO 3. Runde
1948 12. Juli Vereinigte Staaten  Rhode Island Auditorium, Providence, USA Vereinigte Staaten  Harry Bilazarian Sieg / TKO 1. Runde
19. Juli Vereinigte Staaten  Rhode Island Auditorium, Providence, USA Vereinigte Staaten  John Edwards Sieg / KO 1. Runde
9. August Vereinigte Staaten  Rhode Island Auditorium, Providence, USA Vereinigte Staaten  Bobby Quinn Sieg / KO 3. Runde
23. August Vereinigte Staaten  Rhode Island Auditorium, Providence, USA Kanada  Eddie Ross Sieg / KO 1. Runde
30. August Vereinigte Staaten  Rhode Island Auditorium, Providence, USA Vereinigte Staaten  Jimmy Weeks Sieg / TKO 1. Runde
13. September Vereinigte Staaten  Rhode Island Auditorium, Providence, USA Vereinigte Staaten  Humphrey Jackson Sieg / KO 1. Runde
20. September Vereinigte Staaten  Rhode Island Auditorium, Providence, USA Vereinigte Staaten  Bill Hardeman Sieg / KO 1. Runde
30. September Vereinigte Staaten  Uline Arena, Washington, USA Vereinigte Staaten  Gilbert Cardone Sieg / KO 1. Runde
4. Oktober Vereinigte Staaten  Rhode Island Auditorium, Providence, USA Vereinigte Staaten  Bob Jefferson Sieg / TKO 2. Runde
29. November Vereinigte Staaten  Rhode Island Auditorium, Providence, USA Vereinigte Staaten  James Patrick Connolly Sieg / TKO 1. Runde
14. Dezember Vereinigte Staaten  Convention Hall, Philadelphia, USA Vereinigte Staaten  Gilley Ferron Sieg / TKO 2. Runde
1949 21. März Vereinigte Staaten  Rhode Island Auditorium, Providence, USA Vereinigte Staaten  Johnny Pretzie Sieg / TKO 5. Runde
28. März Vereinigte Staaten  Rhode Island Auditorium, Providence, USA Vereinigte Staaten  Artie Donato Sieg / KO 1. Runde
11. April Vereinigte Staaten  Rhode Island Auditorium, Providence, USA Vereinigte Staaten  Jimmy Walls Sieg / KO 3. Runde
2. Mai Vereinigte Staaten  Rhode Island Auditorium, Providence, USA Vereinigte Staaten  Jimmy Evans Sieg / TKO 3. Runde
23. Mai Vereinigte Staaten  Rhode Island Auditorium, Providence, USA Kanada  Don Mogard Punktsieg (einstimmig) / 10 Runden
18. Juli Vereinigte Staaten  Rhode Island Auditorium, Providence, USA Polen  Harry Haft Sieg / KO 3. Runde
16. August Vereinigte Staaten  New Page Arena, New Bedford, USA Vereinigte Staaten  Pete Louthis Sieg / KO 3. Runde
26. September Vereinigte Staaten  Rhode Island Auditorium, Providence, USA Vereinigte Staaten  Tommy DiGiorgio Sieg / KO 4. Runde
10. Oktober Vereinigte Staaten  Rhode Island Auditorium, Providence, USA Vereinigte Staaten  Ted Lowry Punktsieg (einstimmig) / 10 Runden
7. November Vereinigte Staaten  Rhode Island Auditorium, Providence, USA Vereinigte Staaten  Joe Dominic Sieg / KO 2. Runde
2. Dezember Vereinigte Staaten  Madison Square Garden, New York, USA Vereinigte Staaten  Pat Richards Sieg / TKO 2. Runde
19. Dezember Vereinigte Staaten  Rhode Island Auditorium, Providence, USA Vereinigte Staaten  Phil Muscato Sieg / TKO 5. Runde
30. Dezember Vereinigte Staaten  Madison Square Garden, New York, USA Vereinigte Staaten  Carmine Vingo Sieg / KO 6. Runde
1950 24. März Vereinigte Staaten  Madison Square Garden, New York, USA Vereinigte Staaten  Roland La Starza Punktsieg (geteilte Entscheidung) / 10 Runden
5. Juni Vereinigte Staaten  Rhode Island Auditorium, Providence, USA Vereinigte Staaten  Eldridge Eatman Sieg / TKO 3. Runde
10. Juli Vereinigte Staaten  Braves Field, Boston, USA Italien  Gino Buonvino Sieg / TKO 10. Runde
18. September Vereinigte Staaten  Rhode Island Auditorium, Providence, USA Vereinigte Staaten  Johnny Shkor Sieg / TKO 6. Runde
13. November Vereinigte Staaten  Rhode Island Auditorium, Providence, USA Vereinigte Staaten  Ted Lowry Punktsieg (einstimmig) / 10 Runden
18. Dezember Vereinigte Staaten  Rhode Island Auditorium, Providence, USA Vereinigte Staaten  Bill Wilson Sieg / TKO 1. Runde
1951 29. Januar Vereinigte Staaten  Rhode Island Auditorium, Providence, USA Vereinigte Staaten  Keene Simmons Sieg / TKO 8. Runde
20. März Vereinigte Staaten  Auditorium, Hartford, USA Vereinigte Staaten  Harold Mitchell Sieg / TKO 2. Runde
26. März Vereinigte Staaten  Rhode Island Auditorium, Providence, USA Vereinigte Staaten  Art Henri Sieg / TKO 9. Runde
30. April Vereinigte Staaten  Rhode Island Auditorium, Providence, USA Vereinigte Staaten  Willis Applegate Punktsieg (einstimmig) / 10 Runden
12. Juli Vereinigte Staaten  Madison Square Garden, New York, USA Vereinigte Staaten  Rex Layne Sieg / KO 6. Runde
27. August Vereinigte Staaten  Boston Garden, Boston, USA Vereinigte Staaten  Freddie Beshore Sieg / KO 4. Runde
26. Oktober Vereinigte Staaten  Madison Square Garden, New York, USA Vereinigte Staaten  Joe Louis Sieg / TKO 8. Runde
1952 13. Februar Vereinigte Staaten  Convention Hall, Philadelphia, USA Vereinigte Staaten  Lee Savold Sieg / Aufgabe 6. Runde
21. April Vereinigte Staaten  Rhode Island Auditorium, Providence, USA Italien  Gino Buonvino Sieg / KO 2. Runde
12. Mai Vereinigte Staaten  Rhode Island Auditorium, Providence, USA Vereinigte Staaten  Bernie Reynolds Sieg / KO 3. Runde
28. Juli Vereinigte Staaten  Yankee Stadium, Bronx, USA Vereinigte Staaten  Harry Matthews Sieg / KO 2. Runde
23. September Vereinigte Staaten  Municipal Stadium, Philadelphia, USA Vereinigte Staaten  Jersey Joe Walcott
NBA-Schwergewicht-Weltmeisterschaft
Sieg / KO 13. Runde
1953 15. Mai Vereinigte Staaten  Chicago Stadium, Chicago, USA Vereinigte Staaten  Jersey Joe Walcott
NBA-Schwergewicht-Titelverteidigung
Sieg / KO 1. Runde
24. September Vereinigte Staaten  Polo Grounds, New York, USA Vereinigte Staaten  Roland La Starza
NBA-Schwergewicht-Titelverteidigung
Sieg / TKO 11. Runde
1954 17. Juni Vereinigte Staaten  Yankee Stadium, Bronx, USA Vereinigte Staaten  Ezzard Charles
NBA-Schwergewicht-Titelverteidigung
Punktsieg (einstimmig) / 15 Runden
17. September Vereinigte Staaten  Yankee Stadium, Bronx, USA Vereinigte Staaten  Ezzard Charles
NBA-Schwergewicht-Titelverteidigung
Sieg / KO 8. Runde
1955 16. Mai Vereinigte Staaten  Kezar Stadium, San Francisco, USA Vereinigtes Konigreich  Don Cockell
NBA-Schwergewicht-Titelverteidigung
Sieg / TKO 9. Runde
21. September Vereinigte Staaten  Yankee Stadium, Bronx, USA Vereinigte Staaten  Archie Moore
NBA-Schwergewicht-Titelverteidigung
Sieg / KO 9. Runde
Quelle: Rocky Marciano in der BoxRec-Datenbank

Marcianos Boxstil

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Marciano war ein Angriffsboxer, der – bedingt durch seine hohe Schlagfrequenz – auf seine Gegner von der ersten bis zur letzten Runde ständigen, nicht nachlassenden Druck ausübte. Diese Fähigkeit – kombiniert mit überdurchschnittlichen „Nehmerfähigkeiten“, gutem Auge und Reflexen, außergewöhnlich beidhändig starker Schlagkraft – die vergessen ließ, dass er, mit etwa 85 kg Kampfgewicht, nach heutigen Maßstäben ein Cruiserweight wäre – forderten von seinen Gegnern 100-prozentige Konzentration. Konnte diese nicht aufrechterhalten werden, folgte bis auf wenige Ausnahmen die Niederlage durch einen plötzlichen K.-o.-Schlag. Voraussetzung für diesen sehr physischen Stil waren eine enorme Kondition, Nervenstärke und absolutes Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.

Da sich Marciano akribisch auf seine Kämpfe vorbereitete und stets austrainiert war, geschah es während seiner gesamten Profilaufbahn nie, dass er selbst bei sehr hohem Tempo eines Kampfes diesem gegen Ende Tribut zollen musste.

Ziel der Taktik, die Marciano und sein Trainer Charley Goldman entwickelten, war es, das Kampfgeschehen von der Halbdistanz und dem Infight aus zu diktieren. Das kam Marciano auf Grund seiner fürs Schwergewicht geringen Körpergröße von nur 1,79 m mehr entgegen als seinen meist größeren Gegnern. Durch reaktionsschnelles Ausweichen, Ducken und ständiges Pendeln erschwerte er es dem anderen Boxer, seine Schläge ins Ziel zu bringen, da er einerseits seine Angriffsfläche verkleinerte, andererseits so gut wie nie ein ruhendes Ziel abgab.

Leben nach der Boxerlaufbahn und Tod

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Marciano widmete sich dem Familienleben und hatte durch solides Finanzmanagement seine Kampfbörsen gewinnbringend angelegt, so dass er als wohlhabend bezeichnet werden konnte. Er kam am Tag vor seinem 46. Geburtstag in der Nähe von Newton (Iowa) bei einem Flugzeugabsturz als Passagier einer einmotorigen Cessna 172 während einer Ausweichlandung aufgrund einer sich verschlechternden Wetterlage ums Leben. Mit ihm starben auch der Pilot und ein weiterer Mann.[4][5] Marciano wurde in Ft. Lauderdale/Florida beigesetzt.

Marciano fand 1990 Aufnahme in die International Boxing Hall of Fame.

Rocky – the Alltime Great

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Rocky Marciano gilt als einer der „Alltime Greats“ des Boxsports. Er war der herausragende Schwergewichtsweltmeister der fünfziger Jahre, wie es vor ihm Joe Louis in den vierziger Jahren oder nach ihm Muhammad Ali in den sechziger und siebziger Jahren war. Im Gegensatz zu diesen beiden Boxlegenden trat er aber auf seinem absoluten Höhepunkt ab und blieb seiner Entscheidung treu, was seinen Legendenstatus noch verstärkte und ihm gegenüber Kritikern eine gewisse „Unantastbarkeit“ verlieh.

Sonstiges

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Die vielmals behauptete Meinung, dass Marciano das Vorbild für Sylvester Stallones Rocky gewesen sei, stimmt nicht. Diese „Ehre“ gebührt Chuck Wepner (geboren 1939). Am 24. März 1975 sah Stallone Wepners WM-Kampf gegen Ali, den er in der 15. Runde durch TKO verlor. Seine tapfere Leistung als 10:1-Außenseiter inspirierte Stallone zu seinem Film Rocky.

1969 wurde – angeregt durch einen Streit unter amerikanischen Sportjournalisten, wer der bessere Boxer sei, Marciano oder Ali – ein Computer mit Daten beider Boxer versorgt. Aus diesem umstrittenen Experiment, das auch filmisch unter Mitwirkung beider Boxer festgehalten wurde, ging Marciano als Abbruchsieger hervor.[6] Aus heutiger Sicht mutet solch eine Vorgehensweise befremdlich an und das Ganze wurde auch schon damals in weiten Teilen der Sportwelt als tendenziös und als Gimmick empfunden.

Im 2007 veröffentlichten Film The Champ wurde Marciano von Nick Sandow verkörpert.

Siehe auch

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Literatur

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  • Rocky Marciano: The Rock of his Times, von Russell Sullivan. Verlag University of Illinois Press (August 1, 2002), ISBN 0-252-02763-9.
  • Rocky Marciano, von Everett M. Skehan. Verlag Robson Books (December 1, 1999), ISBN 0-86051-234-7.
  • Ungeschlagen: Das Leben und die Zeit des Rocky Marciano, von Everett M. Skehan. Verlag Rounder Books (March 1, 2005), ISBN 1-57940-106-6.
  • Rocky Marciano, the 13th Candle: Die wahre Geschichte einer Amerikanischen Legende, von Michael N. Varveis. Verlag Adriana Pub 2000, ISBN 0-936369-84-1.
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Commons: Rocky Marciano – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Top 10 der besten Puncher. Stern Online, abgerufen am 16. Januar 2013.
  2. rockymarciano.net: Biography – Page 2 (Memento vom 20. August 2016 im Internet Archive)
  3. Mayweather zieht mit Marciano gleich Spiegel online.de, 13. September 2015, abgerufen am 23. Februar 2016.
  4. Spalten 2 und 3, unten: «Ex-Weltmeister Marciano ist tot». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 2. September 1969, S. 12.
  5. Fights and Flights... The Crash of Rocky Marciano's Cessna. Check-six.com, abgerufen am 16. September 2014.
  6. Knockout in der Zeitmaschine. Spiegel Online, abgerufen am 23. November 2012.