Ravengiersburg
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 56′ N, 7° 29′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Rhein-Hunsrück-Kreis | |
Verbandsgemeinde: | Simmern-Rheinböllen | |
Höhe: | 340 m ü. NHN | |
Fläche: | 6,16 km2 | |
Einwohner: | 335 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 54 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 55471 | |
Vorwahl: | 06761 | |
Kfz-Kennzeichen: | SIM, GOA | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 40 119 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Brühlstraße 2 55469 Simmern/Hunsrück | |
Website: | www.ravengiersburg.info | |
Ortsbürgermeister: | Klaus Spang | |
Lage der Ortsgemeinde Ravengiersburg im Rhein-Hunsrück-Kreis | ||
Ravengiersburg ist eine Ortsgemeinde im Rhein-Hunsrück-Kreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Simmern-Rheinböllen an. Im Ort befindet sich die unter dem Namen „Hunsrückdom“ bekannte St. Christophorus-Kirche.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ravengiersburg liegt im Simmerbachtal zentral im Hunsrück. Der Dorfkern ist rund um die Klosterkirche eng bebaut. Zum Ort Ravengiersburg gehört der in südlicher Richtung gelegene Weiler Neuhof. Westlich von Ravengiersburg mündet der Kauerbach in den Simmerbach.
Flächennutzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die gesamte Gemeindefläche beträgt 6,16 km², davon sind 2,29 km² mit Wald bedeckt.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahre 974. Der Name stammt von dem Grafen Rabangar, der seinerzeit auf dem steilen Felsen über dem Simmerbach eine Burg erbaute. Die Gründung des Augustiner-Chorherren-Stifts Ravengiersburg geht auf das Jahr 1074 zurück.[2] Das Kloster wurde an Stelle der salischen Burg der Grafen im Trechirgau gegründet. In der Schenkungsurkunde von Ländereien an das Kloster wird zum ersten Mal der Hundesrucha, der Hunsrück erwähnt.
1410 kamen Kloster und Ort an das neu geschaffene Herzogtum Pfalz-Simmern. Das Kloster entwickelte sich zum größten Grundbesitzer zwischen Mosel und Nahe. 1564 wurde es jedoch bei Einführung der Reformation im Herzogtum aufgelöst, mehrere Versuche der Wiederbelebung schlugen fehl. 1631 wurde das Kloster schließlich durch schwedische Truppen während des Dreißigjährigen Krieges niedergebrannt. 1673 wurde die Kurpfalz Landesherr. Die heutige Kirche ließ zwischen 1718 und 1722 Kurfürst Karl III. Philipp von der Pfalz errichten. Mit der Besetzung des linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen 1794 wurde der Ort französisch, 1815 wurde er auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet. Nach dem Ersten Weltkrieg zeitweise wieder französisch besetzt, ist der Ort seit 1946 Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat in Ravengiersburg besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[3]
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsbürgermeister ist Klaus Spang. Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 war kein Kandidat angetreten, er wurde am 8. Juli 2019 durch den Gemeinderat gewählt und ist damit Nachfolger von Karl-Peter Breuer.[4][5]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „Gevierteilt, 1 in Silber (Weiß) eine blaue Lilie, 2 in Schwarz einen zweitürmigen silbernen (weißen) Klosterbau mit Treppengiebeln, schwarzen Fenstern und Tor, 3 in Schwarz ein linksgerichteter rotbewehrter goldener (gelber) Löwe, 4 schräg gerautet (-geweckt) in Blau und Silber (Weiß).“ | |
Wappenbegründung: Das Wappen zeigt eine Lilie, die für das 1074 gegründete Augustiner-Chorherrenstift steht sowie das Kloster Ravengiersburg, welches redend für den Ortsnamen steht. Im unteren Teil sind die Symbole der ehemaligen kurpfälzischen Landesherren zu sehen; sie erinnern gleichzeitig an das frühere Fürstentum Pfalz-Simmern. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vereinsleben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aktive Vereine sind „Die Ravenger – Verein für Brauchtumspflege Ravengiersburg e. V.“, der Hunsrücker Dombauverein[6], ein Anglerverein und der HSV 70 (Sportverein). Außerdem betrieb bis 2006 die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung, KAB, ein großes Berufsbildungswerk in den Klostergebäuden. Weiterhin erwähnenswert ist ein seit 1978 funktionierender Jugendtreffpunkt.
Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die wichtigste Sehenswürdigkeit ist das Kloster Ravengiersburg mit der romanischen Doppelturmfassade der St. Christophorus-Kirche. Die imposante Kirche wird auch „Hunsrückdom“ genannt.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Ravengiersburg
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ravengiersburg
- Ravengiersburg ohne Windräder
- Seite über den Hunsrückdom
- Literatur über Ravengiersburg in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ H. Beyer: Urkundenbuch zur Geschichte der jetzt die Preussischen Regierungsbezirke Coblenz und Trier bildenden Mittelrheinischen Territorien. Band 1: Von den ältesten Zeiten bis zum Jahre 1169. Koblenz 1860, S. 431 (Volltext in der Google-Buchsuche).
- ↑ Der Landeswahlleiter RLP: Gemeinderatswahl 2019 Ravengiersburg. Abgerufen am 4. Oktober 2019.
- ↑ Der Landeswahlleiter RLP: Direktwahlen 2019. siehe Simmern-Rheinböllen, Verbandsgemeinde, 32. Ergebniszeile. Abgerufen am 4. Oktober 2019.
- ↑ Heimat Aktuell - Mitteilungsblatt: Wahl des Ortsbürgermeisters und der Beigeordneten. Ausgabe 29/2019, Amtliche Mitteilungen der Verbandsgemeinden Simmern und Rheinböllen. Abgerufen am 4. Oktober 2019.
- ↑ Hunsrücker Dombauverein