Landkreis Wolfhagen
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten (Stand 1972) | ||
Koordinaten: | 51° 20′ N, 9° 10′ O | |
Bestandszeitraum: | 1821–1972 | |
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Kassel | |
Verwaltungssitz: | Wolfhagen | |
Fläche: | 414,98 km2 | |
Einwohner: | 40.800 (31. Dez. 1971) | |
Bevölkerungsdichte: | 98 Einwohner je km2 | |
Kfz-Kennzeichen: | WOH | |
Kreisschlüssel: | 06 2 44 | |
Kreisgliederung: | 7 Gemeinden | |
Lage des Landkreises Wolfhagen in Hessen | ||
Der Landkreis Wolfhagen war bis 1972 ein Landkreis in Hessen. Sein Gebiet liegt heute großteils im Landkreis Kassel, sein Sitz befand sich in Wolfhagen.
Nachbarkreise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Landkreis grenzte Anfang 1972, im Uhrzeigersinn im Norden beginnend, an den Kreis Warburg (in Nordrhein-Westfalen) sowie an die Landkreise Hofgeismar, Kassel, Fritzlar-Homberg und Waldeck (alle in Hessen).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Kreis Wolfhagen wurde 1821 im Kurfürstentum Hessen gegründet. Nach dessen Annexion durch Preußen als Folge des Deutschen Kriegs im Jahr 1866 gehörte er zum Regierungsbezirk Kassel der preußischen Provinz Hessen-Nassau. 1896 wechselte die Gemeinde Großenhof aus dem Kreis Kassel in den Kreis Wolfhagen und wurde Teil der Gemeinde Martinhagen.
Ab 1946 war der Landkreis Teil des Bundeslandes Hessen.[1]
Am 31. Dezember 1971 schied die Gemeinde Martinhagen aus dem Landkreis aus und wurde in die Gemeinde Hoof im Landkreis Kassel eingegliedert.
Im Rahmen der Gebietsreform in Hessen wurde der größte Teil des Landkreises am 1. August 1972 mit den Nachbarkreisen Kassel und Hofgeismar zum neuen Landkreis Kassel zusammengeschlossen.[2] Die Stadt Volkmarsen kam zum damaligen Landkreis Waldeck.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Landkreis
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner | Quelle |
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1871 | 24.272 | [3] |
1890 | 23.958 | [4] |
1900 | 23.957 | [4] |
1910 | 24.659 | [4] |
1925 | 25.732 | [4] |
1939 | 27.084 | [4] |
1950 | 41.728 | [4] |
1960 | 36.600 | [4] |
1970 | 41.186 | [5] |
1971 | 40.800 | [6] |
Gemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einwohnerentwicklung der Gemeinden mit mehr als 1000 Einwohnern:[7][2][4]
Gemeinde | 1871 | 1939 | 1961 | 1970 |
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Balhorn | 953 | 1263 | 1332 | |
Breuna | 924 | 1052 | 1286 | 1424 |
Dörnberg | 867 | 1095 | 1608 | 1874 |
Ehlen | 665 | 1030 | 1397 | 1686 |
Merxhausen | 434 | 1125 | ||
Naumburg | 1432 | 1455 | 2259 | 2375 |
Oberelsungen | 671 | 1072 | ||
Sand | 951 | 1373 | ||
Volkmarsen | 2468 | 2702 | 3829 | 4202 |
Wettesingen | 753 | 1133 | 1217 | |
Wolfhagen | 2869 | 3481 | 5893 | 6747 |
Zierenberg | 1601 | 1736 | 2545 | 3251 |
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Landräte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1821–1832 Carl Michael Heuser (als Kreisrat, später Landrat in Witzenhausen)
- 1832–1836 Christian Emil Plitt (bis 1834 als Kreisrat, später Landrat in Ziegenhain)
- 1836–1849 Wilhelm Gideon Schwarzenberg (zuvor Landrezeptor in Rinteln, dann Landrat für den Kreis Schaumburg)
- 1849–1850 Georg Daube (als Erster Verwaltungsbeamter)
- 1850–1851 Georg Sebastian Kremer (als Erster Verwaltungsbeamter)
- 1851–1864 Carl Wilhelm Bickell (zuvor Kreissekretär in Marburg und Landrat in Witzenhausen)
- 1864–1865 Friedrich Bartolomäus (als Kreissekretär und stellvertretender Landrat)
- 1865–1868 Thomas Boch[8] (zuvor Landrat in Gelnhausen, später in Witzenhausen)
- 1868 Friedrich Bartolomäus (als Kreissekretär)
- 1868–1869 August Wagner (als Kommissarischer Landrat)
- 1869–1879 Christian Ludwig Weber (zuvor Landrat in Hanau, dann in Fritzlar)
- 1879–1883 Theodor von Becherer (bis 1880 als Kommissarischer Landrat, zuvor Kommissarischer Kanzler beim deutschen Konsulat in Moskau sowie Amtmann in Montabaur und Vöhl)
- 1883–1919 Ludwig von Buttlar (bis 1885 als Kommissarischer Landrat)
- 1919–1933 Adolf von Uslar (später Kommissarischer Landrat in Witzenhausen)
- 1933–1945 Fritz Elze (zuvor Regierungspräsident in Gumbinnen, dann Dezernent und Leiter der Gestapo in Kassel, später Oberregierungsrat in Kassel)
- 1945–1948 Gustav Röhl (zuvor Bürgermeister in Niederelsungen, später Vorsitzender der Gemeindevertretung in Niederelsungen)
- 1948 Helmut vom Hof
- 1948–1949 Franz Rauscher (als Erster Kreisdeputierter, zuvor Bürgermeister in Wolfhagen)
- 1949 Heinrich Grebe (als Erster Kreisdeputierter)
- 1949–1955 Hermann Rühmekorf (zuvor Oberregierungsrat in Braunschweig und Ministerialrat in Berlin)
- 1955–1973 Alexander von Mielecki (zuvor Regierungsrat in Kassel)
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im November 1951 wurde dem Landkreis Wolfhagen durch das Hessische Staatsministerium das Recht zur Führung eines Wappens verliehen.[9]
Gemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Stand 1966
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis zu den ersten Gemeindefusionen im Jahr 1967 bestand der Landkreis Wolfhagen aus 36 Gemeinden, von denen vier das Stadtrecht besaßen:
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Stand 31. Juli 1972
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 1. Januar 1967 entstanden die neue Gemeinde Emstal durch Zusammenschluss der Gemeinden Merxhausen und Sand sowie die neue Gemeinde Elbenberg durch Zusammenlegen der Gemeinden Elben und Elberberg. Am 31. Dezember 1971 entstand außerdem die neue Gemeinde Habichtswald durch Zusammenschluss der Gemeinden Dörnberg und Ehlen. Nach einer Reihe weiterer Gemeindefusionen bestanden im Landkreis Wolfhagen zum Zeitpunkt seiner Auflösung am 31. Juli 1972 noch sieben Gemeinden:
- Breuna
- Emstal
- Habichtswald
- Naumburg, Stadt
- Volkmarsen, Stadt
- Wolfhagen, Stadt
- Zierenberg, Stadt
Kfz-Kennzeichen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen WOH zugewiesen, das bis zum 31. Juli 1972 ausgegeben wurde. Seit dem 2. Januar 2013 ist es auf Grundlage der Kennzeichenliberalisierung im Landkreis Kassel wieder erhältlich.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Rolf Jehke: Territoriale Veränderungen in Deutschland. Abgerufen am 22. Mai 2009.
- ↑ a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 434 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Hessen-Nassau und ihre Bevölkerung 1871
- ↑ a b c d e f g h Michael Rademacher: Wolfhagen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1972
- ↑ Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1973
- ↑ Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Hessen-Nassau und ihre Bevölkerung 1871
- ↑ Eckhart G. Franz, Georg Rösch: Die Landräte in 150 Jahren im Kreis Gelnhausen: Thomas Boch. In: 150 Jahre Kreis Gelnhausen – Heimat-Jahrbuch des Kreises Gelnhausen – Zwischen Vogelsberg und Spessart 1971. Gelnhausen 1970, S. 38
- ↑ Verleihung des Rechts zur Führung eines Wappens an den Landkreis Wolfhagen, Reg.-Bezirk Kassel vom 15. November 1951. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1951 Nr. 49, S. 739, Punkt 1164 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 2,2 MB]).