HK GMW
HK GMW | |
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Allgemeine Information | |
Militärische Bezeichnung | Granatmaschinenwaffe (GMW bzw. GraMaWa) |
Einsatzland | Deutschland |
Entwickler/Hersteller | Heckler & Koch |
Entwicklungsjahr | 1992–1995 |
Produktionszeit | seit 1996 |
Waffenkategorie | Granatwerfer |
Ausstattung | |
Gesamtlänge | 1118 mm |
Gewicht (ungeladen) | 29 kg |
Lauflänge | 415 mm |
Technische Daten | |
Kaliber | 40 × 53 mm oder 40 × 55 mm |
Mögliche Magazinfüllungen | 32 Patronen |
Munitionszufuhr | Munitionsgurt |
Kadenz | 300 Schuss/min |
Feuerarten | Einzel- und Dauerfeuer |
Visier | mechanisches Visier bis 600 m / Reflexvisier bis 1500 m |
Ladeprinzip | Rückstoßlader |
Listen zum Thema |
Die HK GMW (kurz für Heckler & Koch Granatmaschinenwaffe) ist ein von der Heckler & Koch GmbH produzierter Maschinengranatwerfer im Kaliber 40 × 53 mm.
Entwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Obwohl die Bundeswehr mit den AGS-17 Plamja der Nationalen Volksarmee ein vergleichbares Waffensystem zur Verfügung hatte, wurden diese nicht übernommen, sondern kurze Zeit später eine Eigenentwicklung gestartet. Die Entwicklung dauerte von 1992 bis 1995 und die GMW wurde 1996 in die Ausrüstung der BW übernommen.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die GMW ist ein zuschießender Rückstoßlader mit gezogenem Lauf. Die Munition wird aus einem 32 Granatpatronen fassenden Zerfallgurt wahlweise von links oder rechts zugeführt. Der Lauf kann ohne Werkzeug gewechselt werden. Die Hauptvisierung ist ein passives optisches Visier mit zusätzlichem roten Leuchtpunkt, das mit einer Leitervisierung bis 1500 m (in 100-m-Schritten) ausgestattet ist. Die Waffe verfügt über ein zusätzliches mechanisches Notvisier für variable Entfernungen.
Schießpositionen sind sowohl stehend als auch sitzend. Die GMW verfügt dafür über zwei verschiedene Abzugseinrichtungen; eine rechts am Griff, die andere als knopfförmiger Auslöser oben auf der Waffe.
Durch das Gewicht ist die Waffe nur sehr bedingt durch die Infanterie zu Fuß beweglich. Ein Einsatz einer Infanteriekarre als Radunterlafette, um die Waffe beweglich zu machen, ist nicht vorgesehen.
Einsatzspektrum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die GMW ist eine Waffe, die die Ausrüstungslücke zwischen der hohen Kadenz, aber geringen Splitter- sowie Antipanzerwirkung eines Maschinengewehrs und der geringen Kadenz, aber hohen Splitter- sowie Antipanzerwirkung eines Granatwerfers schließt. Eingesetzt werden kann die GMW 40 mm aufgrund ihres Gewichts sowohl als Infanteriewaffe auf einem Dreibein als auch als „Door Gun“ bei Hubschraubern, auf Patrouillenbooten sowie auf einer Lafette bei Fahrzeugen.
Bei der Bundeswehr sind die Infanterie, Marineschutzkräfte sowie die Objektschutzstaffeln der Luftwaffe mit der „GraMaWa“ ausgerüstet; während Auslandseinsätzen wird sie zur Feldlagersicherung eingesetzt. Sie kann optional als Hauptbewaffnung auf Fahrzeugen mitgeführt werden, die mit einer fernbedienbaren leichten Waffenstation FLW 200 oder der mechanischen Waffenstation 1530[1] ausgestattet sind.
Technische Daten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mündungsgeschwindigkeit (v0) | ca. 241–245 m/s |
max. Reichweite | 2000 m |
Gewicht des Verschlusses | ca. 12 kg |
Gewicht des Gurtkastens (aufmunitioniert) | 21,5 kg |
Gewicht des Dreibeins | 15 kg |
Nutzerstaaten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Finnland 40 KRKK 2005
- Deutschland[2]
- Griechenland[2]
- Irland; Spezialeinheiten der irischen Streitkräfte
- Kanada: Rheinmetall Defence Canada baut die GMW als C16 Close Area Suppression Weapon (CASW) in Lizenz.[3]
- Lettland[2]
- Litauen: Litauische Armee.[4]
- Malaysia: Pasukan Khas Laut[5]
- Niederlande
- Neuseeland[6]
- Norwegen[7]
- Polen
- Portugal[2]
- Slowenien[8]
- Vereinigtes Königreich: L134A1. Die Royal Marines beschafften im Jahr 2006 40 Exemplare als Fahrzeugbewaffnung für Landrover-Geländewagen zum Einsatz in Afghanistan.[9]
- Ukraine: Im Rahmen der Unterstützung nach dem russischen Überfall auf die Ukraine 2022 durch Deutschland zur Verfügung gestellt. (Stückzahl: 100)[10]
- Vereinigte Staaten: USSOCOM
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- GMW – Ausgefeilte Technik ( vom 7. Dezember 2011 im Internet Archive)
- Heckler & Koch HK GMG (GMW / GraMaWa) – Automatic Grenade Launcher (AGL). In: militaryfactory.com. Abgerufen am 29. Juni 2016 (englisch).
- 60 Sekunden Bundeswehr: Granatmaschinenwaffe (YouTube-Video, 12. Dezember 2018)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Jetzt im Einsatz: Dingo 2 mit Granatmaschinenwaffe. In: deutschesheer.de. Abgerufen am 30. Juni 2016.
- ↑ a b c d Richard D. Jones: Jane’s Infantry Weapons 2009/2010. Jane’s Information Group Band 35, 27. Januar 2009, ISBN 978-0-7106-2869-5.
- ↑ Too Late? Canada’s CASW for 40mm GMGs. In: defenseindustrydaily.com. Abgerufen am 29. Juni 2016 (englisch).
- ↑ Lietuvos kariuomenė:: Ginkluotė ir karinė technika » Granatsvaidžiai ir prieštankiniai ginklai » Automatinis granatsvaidis H&K GMG 40 mm. Archiviert vom am 9. Juli 2012; abgerufen am 29. Juni 2016 (litauisch).
- ↑ PASKAL Malaysian Special Forces Weapons. In: militaryfactory.com. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 14. Februar 2016; abgerufen am 29. Juni 2016 (englisch).
- ↑ New weapons. (PDF, 5,3 MB) In: army news. Februar 2012, S. 8, abgerufen am 29. Juni 2016.
- ↑ Forsvarsdepartementet får 10 millioner kroner i bot. In: aftenposten.no. Abgerufen am 29. Juni 2016.
- ↑ 40 mm GMG Automatic Grenade Launcher. In: slovenskavojska.si. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 4. September 2013; abgerufen am 29. Juni 2016 (englisch).
- ↑ defence news: Rapid-fire grenade launcher will be a welcome Christmas present for Royal Marines in Afghanistan ( vom 15. November 2006 im Internet Archive), 15. November 2006
- ↑ Diese Waffen und militärische Ausrüstung liefert Deutschland an die Ukraine. Bundesregierung, 28. März 2024, abgerufen am 28. März 2024.