Gustav Bohnsack
Gustav Bohnsack (* 9. Mai 1843 in Seesen; † 1925 in Braunschweig) war ein deutscher Architekt, Baurat und Hochschullehrer.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gustav Bohnsack wurde 1843 in Seesen geboren. Er studierte ab 1860 am Braunschweiger Collegium Carolinum, wurde 1869 Baukondukteur und 1870 Baumeister. Er nahm 1870/1871 am Deutsch-Französischen Krieg teil.[1] Bohnsack wurde 1873 zum Regierungsbaumeister und 1883 zum Herzoglichen Baumeister ernannt. Er wirkte daneben ab 1894 als Dozent und ab 1903 als Professor für Baugeschichte und mittelalterliche Baukunst an der Technischen Hochschule Braunschweig. Er wurde 1906 zum Baurat ernannt und hielt nachfolgend auch Vorlesungen in landwirtschaftlicher Baukunst und Ingenieurhochbauten. Im Jahr 1914 schied er aus dem Lehramt aus.
Bohnsack gehörte zu den engen Braunschweiger Freunden des Dichters Wilhelm Raabe, mit dem er in den geselligen Vereinigungen der Kleiderseller und des Feuchten Pinsels zusammentraf und „mit dem er in freundlichem Neckton verkehrte“.[2] Bohnsack schuf 1890 eine Porträtzeichnung Raabes.
Gustav Bohnsack trug den Titel eines Geheimen Hofrats[3] und war Träger des Ordens Heinrichs des Löwen.[4] Er wohnte zuletzt in der Husarenstraße in Braunschweig,[5] wo er 1925 im Alter von 81 Jahren starb. Sein Sohn war der Regierungsbaumeister Wilhelm Bohnsack.
Bauten (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Herzogliche Polizeidirektion Münzstraße, Braunschweig (1879/1880)
- Töchterschule (heute Wichernschule), Helmstedt (1880)
- Neobarocker Neubau der Herzog August Bibliothek, Wolfenbüttel (1881–1886)
- Gutswohnhaus Heinemeyer, Rohrsheim (Bezirk Magdeburg) (1888)
Schriften (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Via Appia von Rom bis Albano. Wolfenbüttel 1886.
- Braunschweig : Ein deutsches Städtebild. Westermann, Braunschweig 1906. (Digitalisat)
- Braunschweig (mit Aquarellen von Emil Limmer). In: Illustrirte Zeitung. Leipzig. Bd. 128, Nr. 3330 v. 25. April 1907. (Digitalisat)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Roland Böttcher, Kristiana Hartmann, Monika Lemke-Kokkelink: Die Architekturlehrer der TU Braunschweig 1814–1995. (= Braunschweiger Werkstücke, Reihe A, Veröffentlichungen aus dem Stadtarchiv und der Stadtbibliothek, Band 41, Der ganzen Reihe Band 94), Braunschweig 1995, ISBN 3-87884-046-2, S. 14–15.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Baumeister. Band 13, München 1915, S. 100.
- ↑ Hans Oppermann: Wilhelm Raabe. Rowohlt, Hamburg 1970, 6. Aufl. 1995, S. 88.
- ↑ Bohnsack, Gustav, Geh. Hofrat, Baurat, Professor, Herzogl. Kreisbauinspektor a. D., Husarenstr. 1. In: Braunschweigisches Adreßbuch für das Jahr 1917. 103. Ausgabe, Joh. Heinr. Meyer, Braunschweig 1917, S. 48.
- ↑ Centralblatt der Bauverwaltung. XXII. Jahrgang, Berlin 31. Mai 1902, S. 261.
- ↑ Bohnsack, Gustav, Geh. Hofrat, Baurat, Professor, Herzogl. Kreisbauinspektor a. D., Husarenstr. 1. In: Braunschweigisches Adreßbuch für das Jahr 1925. 111. Ausgabe, Joh. Heinr. Meyer, Braunschweig 1925, S. 57.
Personendaten | |
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NAME | Bohnsack, Gustav |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 9. Mai 1843 |
GEBURTSORT | Seesen |
STERBEDATUM | 1925 |
STERBEORT | Braunschweig |