Axel Fauser

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Axel Arthur Fauser (* 9. Mai 1948 in Hechingen[1]) ist ein deutscher Hämatologe, der in Zusammenarbeit mit Hans Messner eine gemeinsame Vorläuferzelle unterschiedlicher Blutzelllinien des menschlichen Blutes nachgewiesen hat.

Axel Fauser studierte Medizin an der Universität Freiburg im Breisgau und promovierte 1975.[2] Nach Forschungstätigkeit an der University of Toronto habilitierte er 1983 auf dem Gebiet der Hämatologie in Freiburg.[3] Danach war er am Royal Victoria Hospital der McGill University in Montreal und seit 1987 in Freiburg tätig.[1] Auf Initiative der Stefan-Morsch-Stiftung gründete er 1994 eine auf Stammzelltransplantation spezialisierte Klinik am Krankenhaus Idar-Oberstein der Saarland-Heilstätten[4] und war deren Leiter bis zur Schließung im Jahr 2010.[5]

Auf der Grundlage der Forschungsergebnisse von Ernest McCulloch und James Till an Knochenmarkszellen der Maus entwickelten Fauser und Messner einen funktionellen Assay, der erlaubt, den Prozess der Vermehrung und Differenzierung humaner hämatopoetischer Stammzellen in-vitro zu analysieren. Sie konnten damit 1978 erstmals zeigen, dass eine pluripotente Vorläuferzelle existiert, die Kolonien unterschiedlicher Blutzelllinien generiert.[6] Vorläuferzellen dieser Kolonien werden als vom Typ CFU-GEMM (koloniebildend für Granulozyten, erythropoetische Zellen, megakaryopoetische Zellen und Monozyten) bezeichnet. Ihnen fehlt die volle Fähigkeit von Stammzellen zu Selbsterneuerung, denn Tochterkolonien haben nicht dieselbe Zusammensetzung.[7] Der Assay wurde eingesetzt, um die Entstehung von Leukämien zu untersuchen und um Faktoren zu finden, die in der Frühphase einer Stammzelltransplantation wirken.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Department Innere Medizin, Klinik für Innere Medizin I: Prof. Dr. med., Dr. Axel A. Fauser. In: Forschungsdatenbank Freiburg. Albert-Ludwigs-Universität, abgerufen am 23. April 2023.
  2. Axel Fauser: Morphometrie der Lunge bei Mitralstenose. Diss., Freiburg (Breisgau) 1975. Katalog ub.uni-freiburg.de
  3. Axel A. Fauser: Nachweis und Charakterisierung pluripotenter myelolymphopoetischer Stammzellen aus dem menschlichen Knochenmark. Habil., Freiburg (Breisgau) 1983. Katalog ub.uni-freiburg.de
  4. Über uns (Memento vom 18. November 2006 im Internet Archive) Klinik für Knochenmarktransplantation und Hämatologie/Onkologie GmbH, archiviert am 18. November 2006.
  5. Fauser wehrt sich: Praxis nicht ohne Vorwarnung aufgegeben. In: Rhein-Zeitung, abgerufen am 14. September 2011.
  6. A. A. Fauser, H. A. Messner: Granuloerythropoietic colonies in human bone marrow, peripheral blood, and cord blood. (PDF; 709 kB) In: Blood, 1978 Dec, 52(6), S. 1243–1248, PMID 719177; A. A. Fauser, H. A. Messner: Identification of megakaryocytes, macrophages, and eosinophils in colonies of human bone marrow containing neutrophilic granulocytes and erythroblasts. (PDF; 579 kB) In: Blood, 1979 May, 53(5), S. 1023–1027, abgerufen am 13. Mai 2009, PMID 435638; Carsten Griesel: Optimierung der Kultivierung humaner hämatopoetischer Stamm- und Vorläuferzellen und deren Expansion in einem miniaturisierten Bioreaktorsystem. (PDF; 2,5 MB) Dissertation Braunschweig, Technische Universität, Fakultät für Lebenswissenschaften, 2008, S. 2, abgerufen am 22. April 2009.
  7. Ernest A. McCulloch: Normal and Leukemic Hematopoietic Stem Cells and Lineages. In: Stewart Sell (Hrsg.); Stem cells handbook. Humana Press, Totowa 2003, ISBN 1-58829-113-8, S. 122, Google Book Search