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Massenträgheit und Kosmos. Ein Dialog. (German) JFM 50.0586.05

Das Machsche Prinzip war für die Entstehung der allgemeinen Relativitätstheorie von Wichtigkeit. In Wirklichkeit ist aber der Machsche Gedanke, die Trägheitsführung der Körper sei durch die kosmischen Massen erzeugt, in diesem Rahmen nicht durchzuführen. Denn nach der allgemeinen Relativitätstheorie ist der Begriff der relativen Bewegung mehrerer getrennter Körper gegeneinander ebensowenig haltbar, wie der der absoluten Bewegung. Man kann nämlich alle Körper gleichzeitig auf Ruhe transformieren. [N. B., es ist dabei vorausgesetzt, daßman keine “Randbedingungen” zu berücksichtigen braucht, so daßalle Ruhetransformationen erlaubt sind.] “Die Relativitätstheorie will, richtig verstanden, nicht die absoluten Bewegung zugunsten der relativen ausmerzen, sondern sie vernichtet den kinematischen Bewegungsbegriff und ersetzt ihn durch den dynamischen.” Sie will “\(\dots\) den geometrischen Unterschied zwischen gleichförmiger und beschleunigter Bewegung ersetzen durch den dynamischen Unterschied zwischen Führung und Kraft.” Das darüber hinausgehende Machsche Prinzip ist zurzeit nur reine Spekulation.
Die Zylinderwelt und besonders die de Sittersche Hyperbellösung werden unter Zugrundelegung dieses Gesichtspunktes ausführlich besprochen.

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References:

[1] Sitzungsber. d. Preuß. Akad. d. Wissensch. 1917, S. 142.
[2] Physikal. Zeitschrift19 (1918), S. 33; 22 (1921), S. 29.
[3] Diese wurden namentlich vonSeeliger diskutiert. Astronomische Nachrichten137, Nr. 3273 (1895); Münchner Berichte26 (1896). Einen Ausweg in ganz anderer Richtung suchten schouLambert und nach ihmFournier d’Albe (Two new Worlds, London 1907) undC. V. L. Charlier (Arkiv för Matem., Astr. och Fysik4 (1908), Nr. 24). Vgl. Naturwissenschaften10 (1922), S. 481.
[4] Monthly Notices of the R. Astronom. Soc. London, Nov. 1917. Dazu:Weyl, Raum, Zeit, Materie, 5. Aufl. (Berlin 1923), S. 322, und Physikal. Zeitschrift24 (1923), S. 230.
[5] Eddington, Math. Theory of Relativity (Cambridge 1923), S. 162. ? Die Leser dieser Zeitschrift wissen freilich aus den fortlaufenden ?Astronomischen Mitteilungen?, wie wenig abgeklärt noch immer die Stellung der Spiralnebel ist. Über eine andere vonLindemann aufgestellte Hypothese zur Erklärung der Rotverschiebung in den Spektren der Spiralnebel vgl. Naturwissenschaften11 (1923), S. 961.
[6] Sitzungsber. d. Preuß. Akad. d. Wissensch. 1914, S. 1067.
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