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Über den Mechanismus des Flüssigkeits- und Luftwiderstandes. (German) JFM 43.0853.02

Der Aufsatz bietet eine ausführlichere Darstellung der von Th. v. Kármán durchgeführten hydrodynamischen Untersuchungen, die in Gött. Nachr. 1911 veröffentlicht sind (F. d. M. 42, 800 (JFM 42.0800.*). 1911), und der daraus gewonnenen Schlüsse über die Widerstandsfrage. Als Kernpunkt wird die Frage bezeichnet: Welchem Grenzgebiete strebt das Strömungsbild einer zähen Flüssigkeit um einen festen Körper zu, falls zum Grenzfalle einer idealen Flüssigkeit übergegangen wird ?
Der Grund, weshalb die in einer idealen Flüssigkeit hydrodynamisch durchaus mögliche diskontinuierliche Potentialbewegung nicht zustande kommt, liegt ohne Zweifel in der Labilität der Diskontinuitätsfläche; diese Fläche kann als eine Wirbelschicht aufgefaßt werden, und man kann ganz allgemein zeigen, daß eine solche stets labil ist. Man kann das auch unmittelbar beobachten, und diese Beobachtung führt zu der Fragestellung, ob es nicht etwa stabile Anordnungen von Wirbelfäden gibt, die als Endprodukt der aufgelösten Wirbelschicht betrachtet werden können. Diese Fragestellung bildet den Ausgangspunkt der Erörterungen; es zeigt sich in der Tat, daß man (wenigstens in dem einfachsten Falle einer ebenen Strömung, auf den die Betrachtung beschränkt bleibt) zu einem Strömungsbilde gelangt, welches allem Anschein nach der Wirklichkeit gut entspricht.
Die einzelnen Teile der Abhandlung sind betitelt: Die Stabilitätsuntersuchung. Das Strömungsbild. Anwendung des Impulssatzes auf die Berechnung des Widerstandes. Die Widerstandsformel.
Am Schlüsse wird darauf hingewiesen, daß diese theoretischen Untersuchungen nach zwei Richtungen einer Ergänzung und Weiterentwicklung bedürfen: Ausdehnung auf den Raum und rein rechnerische Ermittelung zweier aus dem Strömungsbilde entnommenen Größen, die den Widerstand bestimmen. Diese letztere Aufgabe “ist, ohne daß man die Entstehung der Wirbelfäden verfolgt, kaum zu lösen”.

Citations:

JFM 42.0800.*