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Die Jünger Jesu: Roman. Mit einem Nachwort von Peter Cersowsky

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Hardcover

First published January 1, 1947

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Leonhard Frank

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Profile Image for Greg.
504 reviews126 followers
February 22, 2024
Leonhard Frank begins Die Jünger Jesu (The Disciples of Jesus) with what many considered to be the end of their world:
„Würzburg am Main, die Stadt des Weines und der Fische, der Kirchen, gotisch und barock, wo jedes zweite Haus ein unersetzliches Kunstdenkmal war, wurde nach dreizehnhundertjährigem Bestehen in fünfundzwanzig Minuten durch Brandbomben zerstört. Den folgenden Morgen floß der Main, in dem sich die schönste Stadt des Landes gespiegelt hatte, langsam und gelassen durch Schutt und Asche, hinaus in die Zeit.“

(“Würzburg on the Main [pronounced mine], the city of wine and fish, of churches, gothic and baroque, where every other house was an irreplaceable artistic monument, was destroyed, after 1,300 years of existence, by firebombs in 25 minutes. The next morning the Main flowed, where once the most beautiful city of the country had once been reflected, through rubble and ash, out into time.”)
Set immediately in the aftermath of World War II, this story is about rebirth—sometimes with roots of injustice, sometimes with the vitality and optimism of a new spring, but never simple or predictable.

Die Jünger Jesu are a group of eleven boys who meet late at night in the bombed out cellar of a church—a reprise of sorts of Die Räuberbande, Frank’s first novel. The boys become a secret conscience of the city. They act as Robin Hoods, “taking from the rich, who have everything, and giving to the poor, who have nothing.” They store their pilfered bounty in a secret warehouse under the church and distribute it anonymously with notes attached that the gifts were left by the disciples. They take note of people of need and act on their dreams of building a new Germany built on Christian socialism.

An incredibly diverse cast of characters includes Johanna, a young girl who leaves her Nazi father and lives in one of the many tool sheds that dot the vineyards surrounding the city. She meets and falls in love with an American soldier, becomes pregnant, and is left behind when his tour of duty is up. Her Jewish friend Ruth returns to the city in rags after being sent to Auschwitz only to be spared as she is forced to suffer in a Warsaw brothel run by the SS. She is intent on getting her revenge on the politician responsible for her family being murdered in Auschwitz. Many of the leading city officials have reassumed, with the complicity of the American military administrators, the same positions in the new government. Unknown to the Americans—or perhaps it was—they run a secret organization that continues to terrorize their victims and opponents.

The disciples represent the hope of a new, better Germany. Their deeds and struggles against reactionary forces form a rich, unpredictable story that is among Frank’s best. Frank wrote this book in the late 1940s while he was still exiled in New York City and had not yet returned to Germany. Many of the themes, especially the rehabilitation of former Nazis at the expense of reformers, were extracted from newspaper reports and conversations with soldiers and reporters who had returned from Germany. Despite not being present at the scene, his story is a remarkably accurate, condensed portrayal about the inconsistencies, dreams and frustrations of post-World War II Germany. Because of this story, he was not welcomed warmly by his hometown of Würzburg when he returned to visit in 1950. Time has led to a reassessment, acceptance, and celebration of this visionary tale by the city's descendants. Sadly, rehabilitation of his writing and reputation has not been as forthcoming from a larger German audience.
Profile Image for Klaus Mattes.
421 reviews1 follower
August 16, 2024
Ein großes Buch, seit Jahrzehnte sträflich unterschätzt und vernachlässigt.
Trümmerliteratur aus der Zeit zwischen dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Währungsreform. Nach wie vor fallen uns dazu vor allem Wolfgang Borchert und Heinrich Böll ein. Dabei würde ich im Vergleich mit diesen Roman jedes einzelne Buch des von West-Deutschland zum guten Gewissen und Selbstkritiker erkorenen Heinrich Böll weggeben. Leonhard Frank, den man als Autor der Neuen Sachlichkeit bezeichnen könnte, ist weitgehend vergessen.

Das hat natürlich Gründe, im Einzelfall dieses, eines seiner späten Bücher, wohl auch, dass der Titel mit der Zeit „ungeschickt“ geworden ist und denen, die das Buch nicht kennen, den Gedanken an religiöses Schrifttum eingibt. Was es nicht ist. Allerdings in den fünfziger und sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts, als wesentliche Teile des Kanons für die deutschsprachige Nachkriegsliteratur festgelegt wurden (Stichworte: Friedrich Sieburg, Joachim Kaiser, Fritz J. Raddatz, Marcel Reich-Ranicki), sind die Gründe andere gewesen. Frank war (lebenslang) Sozialist, er galt als Freund der DDR, hatte in den fünfziger Jahren den Staatspreis der DDR und einen sowjetischen Friedenspreis erhalten, wurde im Ost-Berliner Aufbau-Verlag verlegt. Er hatte allerdings auch das Große Verdienstkreuz erster Klasse der Bundesrepublik bekommen. Er wohnte in München und gehörte dort dem, sicher nicht marxistischen Zirkel um Erich Kästner an.

Den restaurativen Kräften der BRD galt er als Nestbeschmutzer - und das gerade wegen dieses Buchs! In seinem, im Grunde nicht sehr umfangreichen Lebenswerk war Leonhard Frank immer wieder auf Gesellschaftspanoramen aus seiner unterfränkischen Heimatstadt Würzburg zurückgekommen. Noch vor dem Ersten Weltkrieg hatte er mit „Die Räuberbande“, einem augenzwinkernden, nostalgischen Roman über eine Bande wilder Jungen, einen Bestseller gelandet. Zuvor hatte er Schlosser gelernt und sich später in München zum Künstler ausbilden lassen. Doch Franks unverbrüchlicher Pazifismus führte zum Bruch mit dem deutschen Bürgerkrieg. Er ohrfeigte öffentlich einen SPD-Abgeordneten, der die Versenkung des britischen Passagierschiffs „Lusitania“ zu einer der größten militärischen Leistungen der Menschheitsgeschichte erklärt hatte.

Mittelbar führte das zu seiner Emigration in die Schweiz. Nach dem Krieg wieder in München, schloss er sich der separatistischen Räterepublik an, schloss lebenslange Freundschaft mit Johannes R. Becher, dem späteren KPD-Apparatschik und DDR-Kulturminister. In der Weimarer Republik gehörte er in den Kreis um Kurt Hiller, Bertolt Brecht und Alfred Döblin, sodass er 1933 sofort die Flucht nach Frankreich ergriff, seine Bücher in Flammen aufgingen und er einige Jahre später durch die Nazis ausgebürgert wurde. Mit Kriegsbeginn wurde er in Frankreich interniert, brach aus und schaffte es bis nach Amerika. Dort lebte er vom Drehbuchschreiben, war als Gast von Thomas Mann gerne gesehen. Er kehrte nicht nach Berlin zurück, wechselte auch später nicht mehr in die DDR, war nach wie vor links, schrieb diesen Nachkriegsroman über ein auf den Hund gekommenes Deutschland.

Noch einmal geht es hier um eine Würzburger Jungenbande. Die Jünger Jesu verstehen sich als Urchristen und stellen die Apostel dar. Jesus tritt nicht auf. Die Jünger bleiben ohne markante Führerfigur. Es ist eine Robin-Hood-Erzählung und als solche wäre sie von Haus aus populär. Es denen nehmen, die mehr als genug haben – und heimlich, wie Gespenster in der Nacht, an die verteilen, die in türlosen Kellern hausen, keine Mäntel und Schuhe und nur einen Kanten Brot zu essen haben, keine Milch, keinen Kaffee, keine Wurst, keine Öfen, keine Werkzeuge, irgendwas aufzubauen, kein Holz zum Heizen. Das Elend, wie es hier für die Jahre 1946 und 1947 für Würzburg gezeichnet wird, ist grenzenlos. Fernsehanstalten, die „Ein Mann will nach oben“, „Die Powenzbande“, „Es muss nicht immer Kaviar sein“, „Babylon Berlin“ verfilmt haben, hätten dieses längst auch verfilmen müssen. Es hätte ein Renner werden können und müssen. Aber geschehen ist es nicht. Das hat natürlich Gründe.

Mangelnde Spannung, stilistische Schwächen, auch die vielleicht etwas oft aufkommenden Sentimentalitäten des Romans, - man wird bei der Lektüre kaum umhin kommen, ein paar Tränen zu weinen -, dürften kaum verantwortlich sein. Das Buch ist wundervoll geschrieben, knapp, sparsam, in einer Art schmucklosem Volkston, wie man ihn in den für Leonard Frank prägenden Jahren nach dem Ersten Weltkrieg international auch bei C.F. Ramuz, Sinclair Lewis, Vladislav Vancura, F.E. Sillanpää sehen konnte.

Nein, das Problem des Buchs, das dazu geführt hat, dass einflussreiche Multiplikatoren ihm nie vergeben haben, liegt darin, dass Leonhard Frank, je länger das mit den Diebereien, mit Überfällen auf Lager von Schwarzhändlern, mit Kontakten zur keineswegs unfreundlich gezeichneten US-Besatzung voranschreitet, die Jesus-Jünger zunehmend verlässt und sich auf zwei junge Frauen, die wohl wahren Protagonistinnen, konzentriert. Ruth ist eine Jüdin, der man mit 17 Jahren die Eltern erschlagen hat, um sie nach Auschwitz und danach in ein Bordell in Warschau zu verschicken. Sie kehrt zurück, seelisch gebrochen, eine wandelnde Leiche. Nicht Reue oder Hilfsbereitschaft schlägt ihr entgegen., sondern Hohn und Gewalt. Wie kann eine jüdische Hure es wagen, unter den Augen anständiger Würzburger eine Wilde Ehe mit einem Arier aufzunehmen! Ruths Schulfreundin Johanna war bis jetzt noch Jungfrau geblieben. Auch sie ist, wie mehr oder weniger alle Würzburger, ausgebombt. Sie und die 14- bis 15-jährigen Jünger helfen Ruth sofort. Johanna lässt sich mit einem amerikanischen Soldaten ein. Sie wollen heiraten, aber er wird vom Militär entlassen und nach Pennsylvania zurückgebracht. Sie schreiben sich Briefe. In denen verschweigt sie ihm, dass sie sein Kind erwartet.

All dies ginge wohl an. Und käme im deutschen Familienfernsehserienangebot unter. Aber jetzt schreckt Leonhard Frank vor einer moralischen Frage nicht mehr zurück, die keiner lesen wollte:

Wie denn nun, wenn einer dieser Juden, denen man die Verwandten ermordet und deren Jugend man zerstört hat, eine Waffe in die Hand nähme und ruhig einen erschießen würde, der so was getan hat, der als Mörder verurteilt gehört hätte, den die deutsche Justiz, die selbstverständlich nach wie vor dieselbe wie unter den Nazis ist, aber schützt, indem sie alle Versuche einer Anzeige und der Zeugnisniederlegung systematisch hintertreibt? Darf so eine Justiz den Juden, der objektiv gemordet hat, noch verurteilen?

Sollte Fragen stellten andere Bücher nicht. Deswegen durften sie dann zu Klassikern werden.

Doktor Buch sah ihn an. „Es ist nicht die Aufgabe der Geschworenen, das gebrochene Recht auf Kosten von Ruth Freudenheim wieder zusammenzuleimen. Das Recht kann nur auf Kosten der Naziverbrecher, die nach wie vor unter uns leben, unbehelligt von den Autoritäten, wieder in Kraft gesetzt werden.“ Er deutete empor zu dem hellen Fleck. „Sein Bild hängt nicht mehr da. Aber sein satanischer Ungeist lebt und wirkt kräftig weiter in Deutschland.“
„So ist es!“ rief die Kellnerswitwe spontan und warf den Oberkörper zurück und preßte die Lippen zusammen, als wollte sie sich verteidigen, weil sie eine Meinung geäußert hatte. „Unser Blockwart hat meinen Neffen der Gestapo angezeigt, weil der Bub heimlich den „Kleinen Vorwärts“ verteilt hat. Meinen Neffen haben sie in Dachau umgebracht – der Blockwart ist jetzt im Polizeidienst. Das macht mich krank, sooft ich daran denke.“
Der hagere, knochige Schmied Gottlieb, der noch kein Wort gesprochen hatte, sagte zu Professor Häberlein: „Mein Bruder hat eine Tochter im Alter von Fräulein Freudenheim. Wenn Zwischenzahl meinen Bruder und meine Schwägerin erschlagen hätte und die Rosi wäre ins Bordell gesteckt worden – liebe Leute, ich könnte für mich nicht garantieren.“
Doktor Buck fuhr fort: „Was Ruth Freudenheim getan hat, ist ein revolutionärer Akt. Ein gemartertes kleines Judenmädchen mußte kommen und das Recht, das gebrochen und zersetzt wurde, auf revolutionärem Weg wieder in Kraft setzen ... Vor langer Zeit, vor sehr langer Zeit, gab es in der englischen Justizgeschichte einmal einen im Grunde ähnlich gelagerten Prozeß. Die Geschworenen erklärten die Anlage für rechtswidrig und weigerten sich, ein Urteil zu fällen. Die Anklage mußte zurückgezogen werden.“
Profile Image for Kuszma.
2,574 reviews232 followers
October 1, 2019
Így néz ki, amikor Robin Hood találkozik az Újszövetséggel. Würzburg, közvetlenül a háború után: egy kész romhalmaz, tele hajlékukat veszített emberekkel, akik éheznek, és nincs egy rendes cipőjük. De a rejtélyes „Jézus tanítványai” csoport – pár tizenéves – színre lép, és ha már az állam (és az amerikai megszálló hatóságok) újraelosztó rendszerei nem működnek, ők pótolják azt: elveszik a javakat azoktól, akiknek fölösen van, és odaadják azoknak, akiknek nem jutott. (Itt van egy nem is leplezett szembeállítás az igazi, „jézusi” kereszténység – ők a gyerekek –, és a korszak mainstream katolicizmusa között, ami nyilván nem utóbbiakra nézve hízelgő. De ez nem is baj.) Ezenkívül vannak még rejtőzködő nácik, feketézők, hazatérő túlélők – szóval rossz németek meg jó németek. És sok érzelem, nem túl komplex tálalásban.

Volt idő, amikor imádtam volna ezt a könyvet. Most leginkább zavar az egysíkúsága. Ha rosszmájú akarnék lenni, azt mondanám: látszik, hogy Frank nem Németországban töltötte azt az időt, amikor a regény játszódik – hiába vet fel érdekes morális kérdéseket, figurái sematikusak, és lerí róluk: nem élnek, csak éppen közölni akar általuk valamit. Sőt, picit rosszabb is ez, mint egysíkúság: hamisítás. Itt vannak például ezek a fiatal srácok*, akik hihetetlen önzetlenséggel és érettséggel állnak neki megoldani Németország problémáit. Őket láthatólag meg sem érintette a több éves nemzetiszocialista nevelés. Ez egy elég idealista álláspont – szeretném hinni, de nem tudom, hogy 1.) a gyerekek zsigerileg romlatlanok, és mivel a jövő övék, ezért a jövő is ígéretes – tulajdonképpen a mi befektetett munkánktól függetlenül 2.) a németek nagyjából-egészében kettéoszthatóak nácikra és nem nácikra olyan egyszerű kritériumok alapján, mint az, hogy a pofájukra van írva a nácizmus, illetve hogy van mit a tejbe aprítaniuk. Frank felosztása egy tulajdonképpen nagyon kényelmes helyzetet teremt, mégpedig echte szocreál módszerrel: vagyunk MI, a kisemmizettek, a hatalomból kiszorítottak, a nincstelenek, és vannak ŐK, a gazdagok, akik hatalmi eszközökkel felépítették a nemzetiszocializmust, és még a háborús vereség sem ebrudalta ki őket a pozíciókból. A két halmaz között nincs átjárás, a határok világosak – antifasiszták és fasiszták eposzi küzdelme az osztályharc mezében jelenik meg. Én azt gondolom, többek között ez a hozzáállás vezetett ahhoz, hogy a keleti blokk elmulasztotta a szembenézést a probléma egyik felével** – hogy miként hagyták magukat a tömegek megszédíteni. Így aztán elég őket ott fenn cseszegetni, mi itt lenn nem tehetünk semmiről, felelősségünkről ezek után ne essék szó. Pedig a választott hatalma a választó nélkül – csak buborék.

* Abba már bele sem kötök, hogy a tanítványok között egy lány sem akad. Illetve egyet felvesznek: ruhát foltozni. De tény, hogy a tizenéves fiúk valóban egymás között szoktak bandázni.
** Azért az NSZK sem dicsekedhet, ott is a ’60-as évekig kellett várni erre.
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