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243 pages, Paperback
First published January 1, 1947
„Würzburg am Main, die Stadt des Weines und der Fische, der Kirchen, gotisch und barock, wo jedes zweite Haus ein unersetzliches Kunstdenkmal war, wurde nach dreizehnhundertjährigem Bestehen in fünfundzwanzig Minuten durch Brandbomben zerstört. Den folgenden Morgen floß der Main, in dem sich die schönste Stadt des Landes gespiegelt hatte, langsam und gelassen durch Schutt und Asche, hinaus in die Zeit.“Set immediately in the aftermath of World War II, this story is about rebirth—sometimes with roots of injustice, sometimes with the vitality and optimism of a new spring, but never simple or predictable.
(“Würzburg on the Main [pronounced mine], the city of wine and fish, of churches, gothic and baroque, where every other house was an irreplaceable artistic monument, was destroyed, after 1,300 years of existence, by firebombs in 25 minutes. The next morning the Main flowed, where once the most beautiful city of the country had once been reflected, through rubble and ash, out into time.”)
Doktor Buch sah ihn an. „Es ist nicht die Aufgabe der Geschworenen, das gebrochene Recht auf Kosten von Ruth Freudenheim wieder zusammenzuleimen. Das Recht kann nur auf Kosten der Naziverbrecher, die nach wie vor unter uns leben, unbehelligt von den Autoritäten, wieder in Kraft gesetzt werden.“ Er deutete empor zu dem hellen Fleck. „Sein Bild hängt nicht mehr da. Aber sein satanischer Ungeist lebt und wirkt kräftig weiter in Deutschland.“
„So ist es!“ rief die Kellnerswitwe spontan und warf den Oberkörper zurück und preßte die Lippen zusammen, als wollte sie sich verteidigen, weil sie eine Meinung geäußert hatte. „Unser Blockwart hat meinen Neffen der Gestapo angezeigt, weil der Bub heimlich den „Kleinen Vorwärts“ verteilt hat. Meinen Neffen haben sie in Dachau umgebracht – der Blockwart ist jetzt im Polizeidienst. Das macht mich krank, sooft ich daran denke.“
Der hagere, knochige Schmied Gottlieb, der noch kein Wort gesprochen hatte, sagte zu Professor Häberlein: „Mein Bruder hat eine Tochter im Alter von Fräulein Freudenheim. Wenn Zwischenzahl meinen Bruder und meine Schwägerin erschlagen hätte und die Rosi wäre ins Bordell gesteckt worden – liebe Leute, ich könnte für mich nicht garantieren.“
Doktor Buck fuhr fort: „Was Ruth Freudenheim getan hat, ist ein revolutionärer Akt. Ein gemartertes kleines Judenmädchen mußte kommen und das Recht, das gebrochen und zersetzt wurde, auf revolutionärem Weg wieder in Kraft setzen ... Vor langer Zeit, vor sehr langer Zeit, gab es in der englischen Justizgeschichte einmal einen im Grunde ähnlich gelagerten Prozeß. Die Geschworenen erklärten die Anlage für rechtswidrig und weigerten sich, ein Urteil zu fällen. Die Anklage mußte zurückgezogen werden.“