Zusammenfassung
Die Analyse von Verkehrsmessdaten erfolgt heutzutage meist auf der Basis von Statistiken über das Verkehrsaufkommen oder die Verkehrszusammensetzung sowie aufgrund von Eigenschaften einzelner Verkehrsströme oder Pakete. Außer Acht gelassen wird dabei häufig, dass der gemessene Verkehr das Ergebnis einer Interaktion oder eines Datenaustausches auf Anwendungsschicht ist. Dabei ist in vielen Fällen nicht die Analyse des Verkehrs von eigentlichem Interesse, sondern die Untersuchung des Zustands oder des Verhaltens der Anwendung.
Durch Modellierung und Transformation von Lasten ist es möglich, den Zusammenhang zwischen Ankunftsprozessen auf der Anwendungsschicht und den resultierenden Ankunftsprozessen auf der Vermittlungsschicht zu beschreiben. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit der Umkehrung dieser Transformation und ihrer praktischen Umsetzung bei der Interpretation von Verkehrsmessungen. Ziel ist es, anhand von gemessenen Paketströmen auf Eigenschaften der ursprünglichen Auftragsströme auf Anwendungsschicht schließen zu können. Dazu werden insbesondere Methoden zur Rekonstruktion von Längeneigenschaften nach der Segmentierung bzw. Fragmentierung von Aufträgen vorgestellt und bewertet.
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