Afghanistan
Das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland hat zu diesem Land eine Reisewarnung veröffentlicht. Vor Reisen nach Afghanistan wird gewarnt. |
Das Österreichische Außenministerium hat zu diesem Land eine Reisewarnung veröffentlicht (Weblink) Reisewarnung für das ganze Land! Vor allen Reisen wird gewarnt! Im ganzen Land besteht das Risiko von gewalttätigen Auseinandersetzungen, Raketeneinschlägen, Minen, Terroranschlägen und kriminellen Übergriffen einschließlich Entführungen, Vergewaltigungen und bewaffneter Raubüberfälle. [...] In Not geratenen Österreichern kann, solange sie sich auf afghanischem Staatsgebiet befinden, keine unmittelbare konsularische Hilfestellung geleistet werden. Die Österreichische Botschaft in Islamabad, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten die konsularischen Aufgaben für Afghanistan wahrnimmt, kann Österreichern die in Afghanistan in eine Notlage geraten, erst ab dem jeweiligen Grenzübergang in Pakistan direkte Hilfestellung leisten. [...] (Aktuelle Sicherheitshinweise) Datum der letzten Reisewarnung: 28.08.2023. |
Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten hat zu diesem Land eine Reisewarnung veröffentlicht (Weblink) Von Reisen nach Afghanistan und von Aufenthalten jeder Art wird abgeraten. Schweizer Bürger, die im Land bleiben oder entgegen der Empfehlung des EDA nach Afghanistan reisen, müssen sich bewusst sein, dass die Schweiz nur eng begrenzte oder überhaupt keine Möglichkeiten zur Hilfeleistung hat. Die Sicherheit ist nicht gewährleistet: Es besteht das Risiko von schweren Gefechten, Raketeneinschlägen, Minen, Terroranschlägen, Entführungen und gewalttätigen kriminellen Angriffen einschliesslich Vergewaltigungen und bewaffneter Raubüberfälle. (Aktuelle Sicherheitshinweise) Datum der letzten Reisewarnung: 07.04.2022. |
Afghanistan | |
Flagge | |
Kurzdaten | |
Hauptstadt | Kabul |
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Regierungsform | Einheitsstaat, Theokratie, Emirat |
Währung | Afghani (AFN) |
Fläche | 652.230 km² |
Einwohnerzahl | 37.466.414 (2021) |
Amtssprache | Paschtu, Dari, Belutschisch, Nuristani-Sprachen, Pamir, Pashai, Usbekisch, Arabisch, Turkmenisch |
Religion | Islam (Sunniten 80 %, Schiiten 19 %) |
Strom/Stecker | 220 V, 50Hz; Eurostecker/D/Schuko |
Telefonvorwahl | +93 |
Domain | .af |
Zeitzone | UTC+4.30 |
Afghanistan liegt in Zentralasien, wird manchmal allerdings auch Südasien zugeordnet. Die Nachbarstaaten sind im Norden: Turkmenistan, Usbekistan und Tadschikistan, im Osten: China und Pakistan, im Südwesten: Pakistan, im Westen: Iran.
Regionen
[Bearbeiten]Süden
- Rigestan (Sandland) – 25.000 km² große Wüstenregion östlich des Flusses Hilmend. Wird von Belutschen beweidet.
- Dascht-e Margoh – die westlich des Hilmend gelegene Wüste.
Osten
- Nuristan – erstreckt sich südlich von Kabul und schließt auch den bekannten Khaiberpass nach Pakistan ein.
- Loya Paktya - "Groß Paktya", eine historische Region, die die Provinzen Paktya, Paktika und Khost umfasst.
Westen
- Sefid Kuh – ist das westliche Gebirgsland Afghanistans. Der wichtigste Siedlungspunkt ist dort die Stadt Herat.
Norden
- Hindukusch – erstreckt sich ab Kabul nach Nordosten und wird hauptsächlich von Tadschiken, der zweitgrößten Bevölkerungsgruppe Afghanistans, bewohnt.
- Amudarja – eine der wenigen Ebenen des Landes. Wichtigste Stadt ist Mazar-e-Sharif.
Mitte
- Panjshir - Gebirgstal nördlich von Kabul
- Hazarajat - jene Provinzen im zentralen Bergland, die vorwiegend von Hazaras besiedelt sind, u. a. Bamiyan, Daykundi, Ghor, Urozgan.
Städte
[Bearbeiten]- Bamiyan – Stadt im Gebirge im Zentrum des Landes, wo einst die großen Buddhastatuen in den Fels geschlagen waren. Auch Möglichkeiten zum Schifahren
- Faizabad – Provinzhauptstadt von Badakhshan im Nordosten.
- Ghazni – Provinzhauptstadt im zentralen Westen des Landes.
- Herat – Oasenstadt im Westen.
- Dschalalabad – im Osten nahe der pakistanischen Grenze.
- Kabul – Hauptstadt.
- Kandahar – im Süden, Zentrum der Paschtunen.
- Kunduz – im Nordosten an der Straße von Kabul nach Mazar-e-Sharif.
- Mazar-e-Sharif – im Norden nahe der usbekischen Grenze mit der Blauen Moschee.
Weitere Ziele
[Bearbeiten]Hintergrund
[Bearbeiten]Geographie
[Bearbeiten]Afghanistan ist äußerst trocken und gebirgig, im Hindukusch (Nordosten Afghanistans) sind Gipfelhöhen zwischen 4.000 m und 5.000 m häufig und reichen bis auf 7.485 m (Höchster Berg: Noshak). Nur im Südwesten und im Norden im Grenzgebiet zu Usbekistan und Turkmenistan wird das Land flacher. Der Süden besteht hauptsächlich aus Wüstenlandschaften, die vom längsten Fluss im Lande, dem Hilmend, durchzogen sind
Geschichte
[Bearbeiten]Ahmad Schah Durrani vereinigte die Pashtunenstämme und gründete 1747 Afghanistan. Das Land diente als Puffer zwischen den britischen und russischen Reichen, bis es 1919 im letzten anglo-afghanischen Krieg seine Unabhängigkeit von Großbritannien erlangte. Ein kurzes Demokratieexperiment endete 1973 mit einem Staatsstreich und 1978 mit der Gegenrevolution der Kommunisten. Die Sowjetunion marschierte ein Jahr später ein, um die labile kommunistische Regierung zu stützen und verwickelte sich dabei in einen langen und zerstörerischen Krieg. 1989 zog sie sich unter dem unnachgiebigen Druck der international unterstützten, antikommunistischen Mudschaheddin zurück. In der Folgezeit wurde das Land von Bürgerkriegen erschüttert, bis schließlich 1996 Kabul in die Hände der Taliban fiel, einer 1994 gegründeten, von Pakistan geförderten Bewegung, die das Ende von Bürgerkrieg und Anarchie in Aussicht stellte. Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 stürzten die USA und ihre Verbündeten sowie die Nordallianz das Taliban-Regime, das als Schutzmacht für Osama bin Laden verantwortlich gemacht wurde. Die von der UNO initiierte Konferenz in Bonn 2001 ermöglichte es dem Land, sich politisch zu rekonstruieren, dazu gehörten die neue Verfassung, die Präsidentschaftswahlen von 2004 und die Parlamentswahlen 2005. Am 7. Dezember 2004 wurde Hamid Karzai der erste demokratisch gewählte Präsident des Landes. Das Parlament trat erstmals am 19. Dezember 2005 zusammen.
Anreise
[Bearbeiten]Eine Reise nach Afghanistan ist sicherlich eine Reise ins Ungewisse. Jedoch gibt es hier neben journalistischen und geschäftsbedingten Reisen einen langsam aufkeimenden Tourismus.
Einreisebestimmungen
[Bearbeiten]Zur Einreise nach Afghanistan ist für Ausländer ein Visum nötig. Einreiseerlaubnisse für alleinreisende Frauen können schwierig zu erhalten sein. Stand 2022 werden nur Visa zur einmaligen Einreise für 30 Tage ausgestellt, sofern es sich nicht um Geschäftsreisen handelt, dann sind mehrere Einreisen erlaubbar.
- Afghanische Botschaft in Berlin, Taunusstraße 3 (Konsulat: Kronberger Straße 5), 14193 Berlin. Tel.: +49 30 20 67 35 18, Fax: +49 30 20 67 35 25. Bearbeitungsdauer 7 Arbeitstage, Kontoauszug und Rückflugticket nötig.Konsularbezirk: Länder Berlin, Brandenburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Schleswig-Holstein, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Geöffnet: Mo.-Do. 09.00-16.00 Uhr. Preis: Touristenvisum gratis bzw. 38 US$ Expreßzuschlag.
- Generalkonsulate in Bonn (Liebfrauenweg 1a) und Grünwald bei München (Nördliche Münchner Straße 12)
Es kann sinnvoll sein, für Einreisen über den Landweg erst in den Nachbarstaaten in der Region die Einreiseerlaubnis zu beantragen.
Flugzeug
[Bearbeiten]Die Anreise per Flugzeug ist hauptsächlich über den internationalen Flughafen Kabul möglich. Internationale Verbindungen werden nahezu ausschließlich von den afghanischen Airlines [1] und Ariana durchgeführt, es gibt Verbindungen u. a. über Istanbul und Dubai. Die Flughäfen Mazar-e-Sharif und Kandahar werden international nur aus den Nachbarländern Pakistan und Iran angeflogen.
Bahn
[Bearbeiten]Es existiert keine grenzüberschreitende Bahnlinie für den Personentransport. Es gibt in Afghanistan überhaupt - außer ein paar Stichstrecken bis kurz nach der Grenze für Güterzüge - keine Eisenbahn. Allerdings gibt es einige nennenswerte Zugverbindungen in die Grenznähe wie z. B. in Usbekistan von Samarkand oder Duschanbe nach Termiz, in Turkmenistan von Aschchabad nach Serhetabad oder Atamyrat, im Iran von Mashhad nach Khaf oder in Pakistan bis Quetta/Chaman oder Peschawar/Torkham. Am ehesten wird die Einreise mit Personenzügen in Zukunft vom Iran aus möglich sein. Eine grenzüberschreitende Linie von Khaf wird bis Herat gebaut und endet derzeit auf halber Strecke zwischen Grenze und Herat.
Bus
[Bearbeiten]Eine reguläre Busverbindung besteht zwischen Herat und Mashad im Iran. Aufgrund des Drogenschmuggels sind die Grenzkontrollen jedoch sehr ausführlich, Verzögerungen sind vorprogrammiert. In der Regel muss man mit Bussen ab/bis Grenze fahren und die Grenze selbst zu Fuß überqueren.
Auto/Motorrad/Fahrrad
[Bearbeiten]Die Anreise ist über Peschawar in Pakistan über den Khyber-Pass, von Quetta in Pakistan nach Kandahar, von Mashad im Iran nach Herat, von Usbekistan nach Mazar-e-Sharif, von Tadschikistan über Panji Poyon/Shir Khan Bandar oder Ischkaschim und von Turkmenistan über Serhetabad oder Kerki/Andkhoy möglich. Alle diese Strecken sollten nur bei Tag und wenn möglich in Begleitung gefahren werden. Über den Khyber-Pass ist Begleitung obligatorisch. Generell stellt die Reise auf der Straße ein erhöhtes Risiko dar. Es ist unbedingt erforderlich, sich bei Reisen auf dem Landweg in Afghanistan tagesaktuell über die Sicherheitslage der durchfahrenen Regionen zu informieren.
Mobilität
[Bearbeiten]Innerhalb des Landes sind Minibusse eine gute Transportmöglichkeit. In größeren Städten gibt es auch Buslinien. Mehrere afghanische Fluggesellschaften (u. a. KamAir, Ariana, Safi Air) fliegen innerhalb des Landes eine Vielzahl von Regionalflughäfen an - meist ab Kabul, manchmal aber auch von Herat oder Mazar-e-Sharif. Flüge gibt es u. a. nach Bamiyan, Kandahar, Herat, Mazar, Maimana oder Nili. In der Regel kann man online buchen, die Preise sind für Europäer moderat (ca. 100 Euro hin und zurück), jedoch auf vielen Regionalstrecken wegen kleinen Flugzeugen lange vorher ausgebucht. Auch UNHAS, die Bedarfsfluglinie der Vereinten Nationen, bietet Inlandsflüge an, jedoch sind diese nur für "humanitäres Personal im weiteren Sinne" (z. B. Mitarbeiter von Hilfswerken, ausländische Vertreter, Journalisten u.dgl.) buchbar und preislich gehoben.
Sprache
[Bearbeiten]Die beiden Hauptsprachen des Landes sind Dari (Persisch - Verkehrssprache, über 50% der Afghanen sind Muttersprachler, im Norden verbreiteter) und Paschtu (ca. 35% der Afghanen sind Muttersprachler, im Süden verbreiteter). Mit Englisch ist es zumindest in größeren Städten möglich sich verständlich zu machen. In ländlichen Gegenden ist eine Grundkenntnis der oben genannten Sprachen wichtig. Grundsätzlich gilt wie überall, dass eine Begrüßung in der Landessprache das Eis schnell bricht. Die Begrüßung ist Salaam aleikum mit der Erwiderung (w)aleikum salaam. Die Schriftsprache ist Persisch, vielerorts ist allerdings auch eine zusätzliche Beschriftung in lateinischer Schrift angebracht.
Aktivitäten
[Bearbeiten]Afghanistan ist ein Land, das seit gut 50 Jahren permanent von Krieg und bewaffneten Konflikten gebeutelt ist. Dementsprechend in schlechtem Zustand ist die Infrastruktur und insbesondere Freizeitinfrastruktur fehlt fast vollständig. Dennoch bietet das Land - so es die Sicherheitslage erlaubt - Möglichkeiten zum Alpinismus; in Bamiyan kann man Schi fahren. Beliebt ist der Besuch von Sportveranstaltungen (u. a. Cricket oder Buzkashi, eine archaische Form des Polo).
Einkaufen
[Bearbeiten]Neben der einheimischen Währung Afghani bzw. New Afghani ist der Dollar das Hauptzahlungsmittel. Bezahlt wird üblicherweise in bar. Der Handel spielt sich überwiegend auf den Basaren ab, hier ist fast alles erhältlich. Es ist wichtig zu handeln, da von westlichen Touristen ein Vielfaches des eigentlichen Preises eingefordert wird. Handeln gehört hier zur Kultur, es sollte jedoch nicht übertrieben nach unten gehandelt werden.
Beispiel: Eine Burka kostet zwischen 2 und 5 Dollar, verlangt werden gerne erst einmal 15 bis 20 Dollar.
Küche
[Bearbeiten]In der Region des heutigen Afghanistan liegt der Ursprung vieler gebräuchlicher Kulturpflanzen, die in Europa inzwischen zu den Grundnahrungsmitteln zählen, wie etwa Weizen, Erbsen, Möhren und Zwiebeln. Schon früh gelangten zudem über die großen Handelswege, wie etwa der Seidenstraße, kulinarische Kostbarkeiten aus dem Osten nach Afghanistan: Pfirsiche und Rhabarber aus China, Auberginen und Wassermelonen aus Indien sowie – ursprünglich aus Malaysia stammend – die Apfelsine.
Traditionell ist Fleisch, das mit Früchten, Walnüssen und Rhabarber gekocht wird, ein wesentlicher Bestandteil der afghanischen Küche. Die Herstellung von Milchprodukten, wie z. B. Joghurt und verschiedenen Käsesorten, geht ebenso auf die Einflussnahme zentralasiatischer Reitervölker zurück, wie die Mehlspeisen Mantu, gedämpfte Fleischtaschen und Aschak, gekochte Lauchtaschen. Reis setzte sich erst in den folgenden Jahrhunderten zunächst als Speise der gehobeneren Schichten durch, wobei hier vor allem der afghanische „Dickreis“ (Rundkornreis – berendsch-e luk) zu erwähnen wäre. Reis und Fleisch bedeuten auch heute noch einen gewissen Luxus, wohingegen das Brot als Grundnahrungsmittel geradezu heilig ist. Zu den Mahlzeiten wird schwarzer oder grüner Tee mit viel Zucker gereicht, der aus der afghanischen Kultur nicht wegzudenken ist.
- Kabuli Palau, oder auch Qabili Palau, ist ein afghanisches Festtags- und Nationalgericht. Es handelt sich um ein Reisgericht mit Lamm, Rosinen und Karotten, das mit Kardamom, Garam Masala und gemahlenem Koriander gewürzt wird.
Nachtleben
[Bearbeiten]Unterkunft
[Bearbeiten]Es gibt einige größere Hotels in den Großstädten.
Man kann aber auch in Kabul und in anderen Städten in Gästehäusern übernachten. Das sollte man aber vorher von Leuten, die da wohnen, überprüfen lassen. Der Service ist sehr bescheiden, der Preis aber hoch.
Hotels sind aufgrund der Kundschaft (Ausländer und wohlhabende Afghanen) trotz starker Bewachung durch Polizei und Sicherheitsdienste immer wieder Ziel terroristischer Anschläge (beispielsweise Angriff auf das Hotel Intercontinental Kabul im Januar 2018 mit 18 Toten).
Lernen und Studieren
[Bearbeiten]Bei den die Regierung stellenden Taliban handelt es sich um „Koranschüler“, die eine besonders strikte Interpretation der Glaubensregeln lehren. Insofern Ausländer derartige Studien mitgemacht haben, wurden sie nach Heimkehr in ihre westlichen Herkunftsländer vielfach als „Terroristen“ verdächtigt, was zum Beispiel in den USA zu langjähriger Untersuchungshaft und Folter, fast überall sonst zu langjährigen Haftstrafen geführt hat. Auch in Deutschland werden Mitglieder der „Deutschen Taliban Mujahedin“ eingesperrt.
Arbeiten
[Bearbeiten]Feiertage
[Bearbeiten]Termin | Name | Bedeutung
{{Feiertag| datum= 03-21 | Neujahr | Neujahr nach dem iranischen Kalender [Nowrouz]} } |
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Fr, 19. Sep. 2025 | Nationalfeiertag |
Dazu kommen die beweglichen musulmanischen Ras as-Sana (08. Juli 2024) – Islamisches Neujahrsfest am 1. Muharram. Aschura (17. Juli 2024) – dies Fest wird am 10. Muharram begangen. Erster (10. März 2024) und letzter (09. April 2024) Tag im Fastenmonat Ramadan, d.i. Beginn des Id al-Fitr, am 1. Schauwal (10. April 2024) – zwei- bis viertägiges Fest des Fastenbrechens. Viertägiges islamisches Opferfest (ʿĪd al-Aḍḥā), das am 10. Dhū al-Ḥiddscha (16. Juni 2024) beginnt. Geburtstag (Mulid/maulid) des Propheten Mohammed am 12. Rabi' al-auwal (15. September 2024).
Sicherheit
[Bearbeiten]Allgemeines
[Bearbeiten]Die Lage in Afghanistan ist allgemein als nicht stabil zu bezeichnen. Die seit 2020 wieder von den Taliban, die sich auf den paschtunischen Bevölkerungsteil stützt, geführte Regierung hat über große Teile des Landes nur beschränkte Kontrolle und kann daher eine Schutzfunktion nicht ausführen. Nach Übernahme Kabuls durch die neue Regierung am 15.08.2021 forderte das Auswärtige Amt deutsche Staatsbürger auf, Afghanistan auf dem schnellsten Wege zu verlassen. Durch die unübersichtliche Lage nach der fast vollständigen Rückkehr der Taliban kann nirgends umfassende Sicherheit gewährleistet werden, überall muss mit lebensbedrohlichen Gefahren gerechnet werden.
Korruption ist weit verbreitet. Die Straßen haben zahlreiche Kontrollpunkte, wobei Außenstehenden nicht immer erkenntlich ist, ob es sich um offizielle oder illegale Straßensperren handelt.
Nach Einbruch der Dunkelheit sollte man nicht mehr allein unterwegs sein. Insbesondere nicht auf Straßen, da zum einen die Kontrollpunkte den Weg oft mit einer Kette versperren, die nicht zu sehen ist, und viele Fahrzeuge nur mit wenig bis keiner Beleuchtung unterwegs sind und zum anderen die Wahrscheinlichkeit eines Überfalls rapide ansteigt.
Minen und Kriegsschrott
[Bearbeiten]Nach 50 Jahren Krieg ist das Land mit Minen und Munitionsteilen sowie Kriegsgerät verseucht. Waffen gehören zum Alltag, auch wenn sie nicht überall offen getragen werden.
Grundregeln:
- Wo kein Einheimischer geht, sollte man auch nicht gehen.
- Unbefestigte Straßen und Wege, die von Einheimischen nicht benutzt werden, sollte man auch nicht benutzen.
- Rote Steine, Steinhaufen generell, Holzpflöcke, umgedrehte Plastikflaschen auf Stöcken sind keine Fetische, sondern kennzeichnen Minenfelder. Daneben gibt es noch Totenköpfe oder dreieckige Schilder mit der entsprechenden Aufschrift.
- Altes Kriegsgerät ist keine Gelegenheit zu spielen oder um heroische Fotos zu machen, sondern eine Gelegenheit zu explodieren.
- Munition oder Munitionsteile sind kein Souvenir, sondern eine weitere Art zu explodieren.
- Nicht alles, was man sieht, muss man auch anfassen.
- Zum Pinkeln hinter einen Baum gehen kann tödlich sein (in ländlichen Gebieten hocken sich viele Einheimische einfach auf den Boden).
Regionale Besonderheiten
[Bearbeiten]Im Südosten finden immer wieder Kampfhandlungen zwischen den US-Streitkräften und Taliban-Kämpfern statt. Weiterhin spielt die Kriminalität im Rahmen des Schmuggels zwischen Pakistan und Afghanistan eine große Rolle. Die Zentralregierung aus Kabul hat hier deutlich weniger Macht als in anderen Landesteilen. Beiderseits der pakistanisch-afghanischen Grenze herrschen die örtlichen Führer. Durch dieses Gebiet führt auch die Straße zwischen Peshawar in Pakistan und Kabul in Afghanistan. Der Grenzübergang ist der Kaiber Pass (auch Khyber-Pass genannt), der auf afghanischer Seite nur mit einem bewaffneten Begleiter befahren werden darf.
Im Westen ist der Drogenschmuggel im afghanisch-iranischen Grenzgebiet eine Gefahr für Reisende.
Die Hauptstadt Kabul ist immer wieder Ort von Attentaten, wobei sich diese auf das Stadtzentrum sowie High-Profile-Areas konzentrieren. Auch hier ist die Lage wechselnd. Nicht jedes Attentat muss einen politischen Hintergrund haben, auch kriminelle oder persönliche Motive sind Ursache. Das Gleiche gilt für Entführungen, die zur Mitte 2007 hin deutlich zugenommen haben.
Gesundheit
[Bearbeiten]Hilfe | |
Notrufnummer(n) | 112, 100 (Polizei), 101 (Feuerwehr), 102 (Rettungsdienst) |
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Trotz zahlreicher Hilfsprojekte und zum Teil hervorragender Ausbildung der Ärzte ist die medizinische Infrastruktur sehr schlecht ausgebildet. Wohlhabende Afghanen lassen sich größtenteils im Ausland behandeln. Eine Auslandskrankenversicherung mit Rücktransport ist obligat. Hier sollte man sich genau erkundigen, ob diese auch für Afghanistan gilt.
Vorbereitung: Die Impfungen gemäß Robert-Koch-Institut sollten beherzigt werden. Der Nordosten des Landes ist von März bis Oktober Malariagebiet, hier ist ein Standby-Medikament mitzuführen und gegebenenfalls eine Prophylaxe einzunehmen. Krankheiten wie Tuberkulose sind weit verbreitet. Die Reiseapotheke sollte neben den üblichen Medikamenten gegen Durchfall und Verstopfung auch Antibiotika, sterile Verbandmaterialien und Spritzen mit Nadeln enthalten. Sterile Einmalskalpelle sind auch kein Fehler.
Von Alkohol sollte man nicht nur aus rechtlichen Gründen (s. Nachtleben) die Finger lassen. Bei Feiern wird manchmal illegalerweise Alkohol herumgereicht. Jedoch besteht dabei die Gefahr, dass es sich um selbst hergestellten Alkohol (abgefüllt in leere Flaschen ausländischer Topmarken) oder gepanschtes Zeug handelt, und es kommt immer wieder zu tödlichen Methanolvergiftungen.
Klima und Reisezeit
[Bearbeiten]Das Wetter ist kontinental geprägt mit starken Temperaturunterschieden während der heißen, trockenen Sommermonate und der kalten Winter. Schnee ist im Winter auch in den vergleichsweise niedrigeren Orten durchaus möglich.
Post und Telekommunikation
[Bearbeiten]Telefon: Weite Teile des Landes bieten GSM-Abdeckung. Stand 2018 sind 85 % der Bevölkerung mit GSM-Netz versorgt. In den größeren Städten gibt es auch mobiles Internet. Insbesondere in von Taliban kontrollierten oder umstrittenen Gebieten schränken die Taliban die Handynutzung ein. Das kann die stundenweise Sperre (meist in den Nachtstunden) aber auch mehrere Wochen andauernde Komplettsperren des Mobilnetzes umfassen wie auch die Zerstörung von Funkmasten u.dgl.
Die Karten der beiden großen Netzbetreiber Roshan und AWCC sind problemlos erhältlich. Die Taliban untersagen die Nutzung des staatlichen Mobilfunkanbieters Salaam. Telefone werden manchmal nach SIM-Karten kontrolliert; eine Karte von Salaam wird zerstört und der Inhaber bestraft.
- Roshan, +93 (0) 79 997 1333. Diese Gesellschaft bietet den besten Service und die größte Netzabdeckung innerhalb Afghanistans. Die SIM Card kostet ca. 5 $, Gespräche innerhalb Afghanistans kosten ca. 5 Af/ Minute.
- Afghan Wireless. Die regierungseigene Gesellschaft ist etwas unzuverlässiger und bietet eine geringere Abdeckung als Roshan. Die SIM Card kostet ca. 15 $, Gespräche innerhalb Afghanistans kosten ca. 10 Af/ Minute.
- Areeba, +93 (0) 77 222 2777. Diese relativ neue Gesellschaft hat die geringste Abdeckung. Die SIM Card kostet ca. 10 $, Gespräche innerhalb Afghanistans kosten ca. 5,5 Af/ Minute.
Das Internet ist derzeit in den größeren Städten im Aufbau. Internetcafés sind ebenfalls in größeren Städten vorhanden.
Post: Zuverlässige Postverbindung gibt es von der Kabuler Hauptpost, zu einem Bruchteil der Kosten wie in Deutschland.
Praktische Hinweise
[Bearbeiten]Afghanistan ist ein muslimisches Land und die Bevölkerung ist in weiten Teilen sehr traditionell und konservativ. Generell sollte man die Religion und Tradition der Menschen respektieren, insbesondere gilt das für das Betreten von Moscheen und Friedhöfen. Entsprechend gedeckte Kleidung für Frauen (Kopf, Knie und Schultern bedeckt) ist wichtig. Auch sollte man keinen Alkohol in der Öffentlichkeit trinken.
Auslandsvertretungen
[Bearbeiten]Alle europäischen Mächte haben ihr im stark gesicherten Bereich Kabuls ansässigen Diplomaten im August 2020 außer Landes gebracht. Es gibt keine aktiven westlichen Vertretungen dort. (Stand: Sep 2022)
Literatur
[Bearbeiten]Aktuelle Reiseführer sind seit Jahrzehnten keine erschienen.
- Amiri, Ali; Gerner, Martin; Finding Afghanistan: Fotografie 2001-2021; Freiburg 2022; ISBN 9783868333114
- Ashraf, Syed Irfan; The dark side of news fixing: the culture and political economy of global media in Pakistan and Afghanistan; London 2022; ISBN 9781839981371
- Piper, 2003, ISBN 3492239935; 485 Seiten (Deutsch). Taschenbuch : Unerwartetes Licht. Reisen durch Afghanistan.
- Berlin Verlag, 2007, ISBN 978-3-8333-0562-7; 382 Seiten (Deutsch). (Roman) : Drachenläufer.
- Btb, 2005, ISBN 3442732417; 367 Seiten (Deutsch). Taschenbuch : Ein Spaziergang im Hindukusch.
- Ullstein, 2008 (8. Auflage), ISBN 978-3-548-60430-5; 302 Seiten (Deutsch). Taschenbuch : Der Buchhändler aus Kabul.
- Reisedepeschen Verlag, 2020, ISBN 978-3963480119, S. 208 (Deutsch). Bildband/Reiseführer : Im Pamir: Vom besonderen Leben in einer entlegenen Welt.
Weblinks
[Bearbeiten]- Afghanische Botschaft in Deutschland
- Afghanischer Tourveranstalter - der bisher Einzige mit Sitz in Kabul