Zum Inhalt springen

ADB:Hanfstaengel, Franz

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Hanfstängl, Franz“ von Friedrich Pecht in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 10 (1879), S. 512, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hanfstaengel,_Franz&oldid=- (Version vom 16. November 2024, 23:46 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Haner, Johannes
Nächster>>>
Hanhart, Rudolf
Band 10 (1879), S. 512 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Franz Hanfstaengl in der Wikipedia
Franz Hanfstaengl in Wikidata
GND-Nummer 118701363
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|10|512|512|Hanfstängl, Franz|Friedrich Pecht|ADB:Hanfstaengel, Franz}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=118701363}}    

Hanfstängl: Franz H., geboren am 1. März 1804 in Baiernrain bei Tölz, gestorben in München am 18. April 1877, einer der ausgezeichnetsten Lithographen und später Photographen unserer Zeit. Mittellos kam er schon mit zwölf Jahren, um sich in der Kunst auszubilden, nach München zu Prof. Schöpf an der dortigen polytechnischen Schule, und dann bald zu Prof. Mitterer, dem Miterfinder der Lithographie. Bei ihm erlernte er, nachdem er an der Akademie ein gewandter Zeichner geworden, rasch das Lithographiren, und zeichnete sich besonders durch eine große Zahl oft vorzüglicher Porträts aus, deren freie und malerische Behandlung ihm bald einen großen Ruf erwarb. Er errichtete nun selber ein großes lithographisches Institut in München, in dem er außer seinen Porträts berühmter Zeitgenossen viele sonstige Bilder, besonders aus der Pinakothek und Leuchtenbergischen Galerie, publicirte. Im J. 1835 unternahm er dann die lithographische Herausgabe der Dresdener Gallerie und verlegte zu diesem Zwecke einen Theil seines Instituts nach Dresden, wo er etwa 200 der berühmtesten Bilder lithographirte. Unter denselben gelangen ihm die Niederländer am besten und sind nicht ohne das Verdienst einer malerischen und gewandteren Behandlung, als sie damals in Deutschland üblich war, obgleich sie die besseren Arbeiten der Franzosen nicht erreichen. Nach München um die Mitte der vierziger Jahre zurückgekehrt, wandte er sich jetzt der eben aufkommenden Photographie zu, in der er es bald, unterstützt von seinem künstlerischen Geschmack zu bedeutenden Resultaten brachte, so daß in den fünfziger Jahren seine Porträts wol die besten sein werden, die in Deutschland gemacht wurden. Später verlegte er sich bei immer größerer Ausdehnung seines Geschäfts besonders auf die Reproduction fast aller hervorragender Oelbilder der Münchener Schule und verschaffte dadurch seiner Anstalt so großen Ruf, daß sie bei seinem Tode als eine der ersten betrachtet werden konnte, die überhaupt existiren.