Wocker
Wocker | ||
Ehemaliges Fischhaus an der Wocker in Voigtsdorf | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 5927962 | |
Lage | Deutschland, Mecklenburg-Vorpommern, Landkreis Ludwigslust-Parchim | |
Flusssystem | Elbe | |
Abfluss über | Elde → Elbe → Nordsee | |
Quelle | Im Granziner Torfmoor 53° 29′ 50″ N, 11° 54′ 48″ O | |
Quellhöhe | ca. 59 m ü. NHN[1] | |
Mündung | in Parchim in einen Seitenarm der EldeKoordinaten: 53° 25′ 43″ N, 11° 50′ 37″ O 53° 25′ 43″ N, 11° 50′ 37″ O | |
Mündungshöhe | ca. 42 m ü. NHN[1] | |
Höhenunterschied | ca. 17 m
| |
Einzugsgebiet | 33,3 km² | |
Durchflossene Seen | Wockersee | |
Kleinstädte | Parchim |
Die Wocker ist ein rechter Nebenfluss der Elde im Südwesten Mecklenburg-Vorpommerns.
Das Fließgewässer hat seinen Ursprung im zum Naturschutzgebiet Großes Moor bei Darze gehörenden Granziner Torfmoor auf dem Gemeindegebiet von Granzin etwa 7,5 Kilometer nordöstlich von Parchim. In diesem Feuchtgebiet münden mehrere Entwässerungsgräben ein. Die Wocker verläuft von dort aus in südwestlicher Richtung durch den Ort Darze, anschließend durch ein größeres Nadelwaldgebiet, wo ein langgestreckter Karpfenteich gespeist wird. Schon im Parchimer Stadtgebiet wird der kleine Fluss an der Markower Mühle in einem Mühlenteich aufgestaut. An seinem Nordufer erreicht die Wocker den Wockersee, der nach Süden hin durchflossen wird. Laut Kartierung des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommern (LUNG) mündet der Fluss in der Innenstadt Parchims in einen Seitenarm der Elde.[2] Eine andere Quelle sieht den als Papiermachergraben benannten Wasserlauf vom See bis in den Seitenarm nicht mehr als einen Abschnitt der Wocker an.[3][4]
In ihrem Verlauf überwindet die Wocker einen Höhenunterschied von etwa 17 Metern.
Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu den sehenswerten Bauwerken am Verlauf der Wocker zählt das denkmalgeschützte Fischhaus[5] in Voigtsdorf. Das hölzerne Obergeschoss mit Spitzdach überragt das in Backstein ausgeführte Erdgeschoss. In dem Gebäude wurde früher in mehreren Becken das Wasser der Wocker aufgestaut und Fischzucht betrieben.
Weiter flussabwärts lag die in Aufzeichnungen bereits 1342 erwähnte Markower Mühle, in der unter Ausnutzung der Wasserkraft Korn gemahlen wurde. Das Mühlengebäude brannte in den 1920er Jahren ab.[6][7] Ein begonnener Wiederaufbau der Mühle kam nicht zur Vollendung.[8] Vom Mühlenbetrieb zeugt noch heute der aufgestaute Mühlenteich mit einem kleinen Wasserfall am Ablauf. Auf dem Mühlengelände errichtete der Schriftsteller Friedrich Griese 1935 sein Rethus genanntes Wohnhaus, in dem er bis zu seiner Verhaftung am 22. Juni 1945 lebte. Nach dem Abzug einer russischen Felddivision, die Grieses Haus zunächst unter Schutz gestellt hatte, begannen in der Markower Mühle Plünderungen durch Deutsche. Auf Betreiben des Parchimer Kulturdezernenten Adolf Lentze und Anordnung des Bürgermeisters der Stadt Parchim wurden Grieses Bibliothek, Möbel und andere Einrichtung abtransportiert. Heute dient das Haus, das Griese der Stadt Parchim mit Schreiben vom 1. März 1975 zum Geschenk gemacht hat, als Kinderkurheim und trägt den Namen Friedrich Grieses.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Beschreibung der Wocker mit historischen Fotos auf stadt-parchim.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b lt. Höhenlinien in den Karten des Geoportals MV
- ↑ Kartenportal Umwelt MV (Wasser→Hydrologie→Gewässernetz→Gewässerlinien)
- ↑ Stichwörter Wocker und Wockersee ( vom 13. Februar 2009 im Internet Archive) im Wörterbuch Parchim auf stadt-parchim.de
- ↑ Stichwort Papiermachergraben ( vom 13. Oktober 2007 im Internet Archive) im Wörterbuch Parchim auf stadt-parchim.de
- ↑ Denkmalliste des Landkreises Parchim für die Stadt Parchim ( vom 2. Juni 2014 im Internet Archive) (PDF; 46 kB)
- ↑ Markower Mühle bei zwillingswindmuehlen.de ( des vom 5. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (nennt 1924 als Jahr des Brandes)
- ↑ Stichwort Markower Mühle bei stadt-parchim.de ( vom 14. Oktober 2007 im Internet Archive) (nennt 1928 als Jahr des Brandes)
- ↑ Karl Augustin: Geschichtliches über die Markower Mühle in: 650 Jahre Markower Mühle, Schriftenreihe des Museums der Stadt Parchim, Heft 2, Parchim 1992, Digitalisat (PDF-Datei; 167 kB) ( vom 4. März 2016 im Internet Archive)