Wincheringen

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Wappen Deutschlandkarte
Wincheringen
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Wincheringen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 36′ N, 6° 25′ OKoordinaten: 49° 36′ N, 6° 25′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Trier-Saarburg
Verbandsgemeinde: Saarburg-Kell
Höhe: 240 m ü. NHN
Fläche: 18,76 km2
Einwohner: 2580 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 138 Einwohner je km2
Postleitzahl: 54457
Vorwahl: 06583
Kfz-Kennzeichen: TR, SAB
Gemeindeschlüssel: 07 2 35 149
Gemeindegliederung: 3 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Schloßberg 6
54439 Saarburg
Website: wincheringen.de
Ortsbürgermeister: Elmar Schömann
Lage der Ortsgemeinde Wincheringen im Landkreis Trier-Saarburg
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Karte

Wincheringen ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell an. Wincheringen ist gemäß Landesplanung als Grundzentrum ausgewiesen.[2]

Wincheringen liegt an der deutsch-luxemburgischen Obermosel, die Moselbrücke Wormeldange–Wincheringen verbindet den Ort mit Wormeldingen.

Ortsteile sind Wincheringen, Bilzingen sowie Söst.[3] Der Wincheringener Bach hat eine Länge von 2,9 km.

Der Ort wurde unter dem Namen Winegringen zuerst im Jahr 893 im Prümer Urbar urkundlich erwähnt.

Das Wahrzeichen des Dorfes, das Warsberghaus mit dem ehemaligen Wehrturm, stammt im Ursprung aus dem 11./12. Jahrhundert. Es gehörte zu einer Wasserburg, die im Lauf der Jahrhunderte bis auf das Herrschaftshaus und den Wehrturm zerstört wurde. Das Haus hat seinen Namen von dem Herrschaftsgeschlecht der Warsberger, die ihren Weg aus Varsberg in Lothringen hierher an die Obermosel fanden. Von 1473 bis 1793 bestimmten sie maßgeblich die Geschichte des Ortes und der Region. Heute sind Turm und Haus im Besitz der Gemeinde. Als Kuriosum ist anzusehen, dass die Glocken der nahegelegenen Pfarrkirche „St. Peter“ im Turm der Zivilgemeinde hängen. Nachdem der ehemalige Warsbergturm 1830 in das Eigentum der Gemeinde überging, diente er als Glockenturm der damaligen Pfarrkirche, die sich in unmittelbarer Nähe auf dem heutigen Friedhof befand. Die 1884 eingeweihte neue Kirche wurde nach den Plänen des Architekten Reinhold Wirtz ohne Glockenturm gebaut. Ein kleiner Turm mit einer Glocke diente zum Anzeigen der Wandlung während der Messe. Die Zerstörung der Kirche war am 6. Oktober 1944, bei der das komplette Kirchendach ausbrannte.

Der heutige Ortsteil Wincheringen war bis zum Ende des 18. Jahrhunderts der namensgebende Hauptort der Herrschaft Wincheringen, die landesherrlich zum Herzogtum Luxemburg gehörte. Die Herrschaft Wincheringen umfasste auch das Dorf Fisch mit Littorf und einem Teil von Rehlingen (heute Ortsteil von Nittel), einen Teil des Dorfes Körrig (heute Ortsteil von Merzkirchen), den Hof Rohlingen bei Palzem und das Dorf Wehr (heute Ortsteil von Palzem). Die beiden Ortsteile Bilzingen und Söst dagegen gehörten landesherrlich zum Kurfürstentum Trier und waren Teil des Amtes Saarburg.

Infolge der Inbesitznahme der Region durch französische Revolutionstruppen gehörte der Ort Wincheringen von 1795 bis 1814 zum Kanton Grevenmacher im Departement der Wälder. Bilzingen und Söst gehörten von 1798 bis 1814 zum Kanton Saarburg im Saardepartement.

Aufgrund der auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen wurde die Region dem Königreich Preußen zugeordnet. Unter der preußischen Verwaltung kamen die Gemeinden Wincheringen, Bilzingen und Söst zum Kreis Saarburg im Regierungsbezirk Trier, der von 1822 an zur Rheinprovinz gehörte. Die Gemeinde Wincheringen wurde der Bürgermeisterei Nittel zugeordnet, Bilzingen der Bürgermeisterei Meurich und Söst der Bürgermeisterei Saarburg.[4]

Am 18. Juli 1946 wurde Wincheringen gemeinsam mit weiteren 80 Gemeinden der Landkreise Trier und Saarburg dem im Februar 1946 von der übrigen französischen Besatzungszone abgetrennten Saargebiet angegliedert, das zu der Zeit nicht mehr dem Alliierten Kontrollrat unterstand. Am 6. Juni 1947 wurde diese territoriale Ausgliederung bis auf 21 Gemeinden wieder zurückgenommen, damit kam Wincheringen an das 1946 neugebildete Land Rheinland-Pfalz.

Am 17. März 1974 wurden die beiden bis dahin selbständigen Gemeinden Bilzingen (135 Einwohner) und Söst (150 Einwohner) eingemeindet.[5]

Bilzingen, auf der fruchtbaren Hochfläche des Saargaues gelegen, durchzog einst eine Römerstraße zwischen Trier und Metz. Das landwirtschaftlich zwischen Äckern und Wiesen eingebettete Söst kann mit Münzfunden aus konstantinischer Zeit und fränkischen Grabfeldern aufwarten.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Wincheringen bezogen auf das heutige Gemeindegebiet; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]

Jahr Einwohner
1815 733
1835 1.153
1871 1.214
1905 1.491
1939 1.532
1950 1.543
1961 1.528
Jahr Einwohner
1970 1.608
1987 1.329
1997 1.351
2005 1.593
2011 1.819
2017 2.170

Der Ortsgemeinderat in Wincheringen besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019[veraltet] in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Ortsgemeinderat:[6]

Wahl SPD CDU GRÜNE W 21 Gesamt
2019 4 12 16 Sitze
2014 4 2 10 16 Sitze
2009 5 11 16 Sitze
2004 4 12 16 Sitze
  • W 21 = Wählergruppe Wincheringen 21 e. V.

Elmar Schömann wurde im Sommer 2014 Ortsbürgermeister von Wincheringen.[7] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 90,81 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[8]

Schömanns Vorgänger Leo Holbach hatte das Amt 35 Jahre ausgeübt.[7][9]

Wappen von Wincheringen
Wappen von Wincheringen
Blasonierung: „Im gespaltenen Schild vorne in Silber ein durchgehendes rotes Kreuz. Hinten in Schwarz ein silberner, goldgekrönter, rotbewehrter Löwe.“
Wappenbegründung: Wegen der früheren Zugehörigkeit des Ortes zum Kurfürstentum Trier zeigt das Wappen das kurtrierische Kreuz, dazu das Wappen der Familie von Warsberg, die die Burg als trierisches Lehen hatte.

Sehenswürdigkeiten

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Das Warsberghaus, die ehemalige Wasserburg Warsberg, Burg Wincheringen.

Wincheringen gehört zum „Weinbaubereich Obermosel“ im Anbaugebiet Mosel. Im Ort sind 38 Weinbaubetriebe tätig, die bestockte Rebfläche beträgt 126,4 ha. Etwa 97 % des angebauten Weins sind Weißweinrebsorten (Stand 2022). Im Jahre 1979 waren noch 112 Betriebe tätig und die Rebfläche betrug 114 ha.[2]

Persönlichkeiten

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  • Reinhold Wirtz (1842–1898), Architekt, Kommunalkreis- und Diözesanbaumeister des Bistums Trier
Commons: Wincheringen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. a b c Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 1. August 2019.
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 121 (PDF; 3,3 MB).
  4. Georg Bärsch: Beschreibung des Regierungs-Bezirks Trier, Band 2, Trier, Lintz, 1846, S. 91, 93, 96 (Google Books)
  5. Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 200 (PDF; 2,6 MB).  Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen. Abgerufen am 1. August 2019.
  7. a b Generationenwechsel in Wincheringen. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 3. Juli 2014, abgerufen am 4. Juni 2021 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  8. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Saarburg-Kell, Verbandsgemeinde, 38. Ergebniszeile. Abgerufen am 4. Juni 2021.
  9. Wincheringen trauert um ehemaligen Bürgermeister Leo Holbach. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 23. März 2018, abgerufen am 4. Juni 2021 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).