Wilhelm Haegert
Wilhelm Haegert (* 14. März 1907 in Rixdorf bei Berlin; † 24. April 1994 in Berlin)[1] war ein deutscher Jurist und SA-Sturmbannführer.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Haegert war Sohn eines Postbeamten. Er besuchte das Staatliche Gymnasium in Neukölln und studierte dann Rechtswissenschaften und Staatswissenschaften in Berlin und Greifswald. Während seines Studiums wurde er 1925 Mitglied der Burschenschaft Germania Berlin. Er trat zum 1. August 1929 der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 143.648),[2] wurde stellvertretender Ortsgruppenleiter der NSDAP in Angermünde, 1931 Leiter der NSDAP-Rechtsschutzabteilung im Gau Groß-Berlin und stieg bald darauf zum Stabsleiter der Reichspropagandaabteilung auf. Er war SA-Sturmbannführer und erhielt 1938 das Goldene Parteiabzeichen der NSDAP. Das Referendariat brach er 1932 ab. Im Jahr 1933 übernahm er als Ministerialrat die Leitung der Abteilung II für Propaganda im neuen Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda.
1938 fiel er bei Goebbels in Ungnade und übernahm die Leitung der „Abteilung für Volkskulturelle Fragen“ und Ende November 1939 die Leitung der „Abteilung Schrifttum“ im Propagandaministerium, die er bis Kriegsende weiterführte.[3] Im Jahr 1941 wurde er Vizepräsident der Reichsschrifttumskammer; in dieser Funktion nahm er am Weimarer Dichtertreffen 1941 teil.
Nach dem Krieg nahm er seine Juristenausbildung wieder auf. Er absolvierte das Referendariat in Göttingen und machte sein Zweites Staatsexamen 1950 in Berlin. Dort wurde er entnazifiziert. Die Spruchkammer stufte ihn als „Mitläufer“ ein. Danach arbeitete er als Rechtsanwalt und Notar in Berlin-Friedenau.[4]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jan-Pieter Barbian: Literaturpolitik im „Dritten Reich“. Institutionen, Kompetenzen, Betätigungsfelder. In: Archiv für Geschichte des Buchwesens. Band 40. Buchhändler-Vereinigung, Frankfurt am Main 1993, ISBN 3-7657-1760-6, S. 390
- Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 2: F–H. Winter, Heidelberg 1999, ISBN 3-8253-0809-X, S. 216.
- Hartmut Jäckel: Menschen in Berlin. Das letzte Telefonbuch der alten Reichshauptstadt 1941. DVA, Stuttgart u. a. 2000, ISBN 3-421-05421-5.
- Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich – Wer war was vor und nach 1945. 2. Auflage. Juni 2007, S. 216.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hartmut Jäckel: Menschen in Berlin. Das letzte Telefonbuch der alten Reichshauptstadt 1941. DVA, Stuttgart u. a. 2000, ISBN 3-421-05421-5, S. 174.
- ↑ Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/12890603
- ↑ Datenbank: Schrift und Bild 1900-1960: Haegert, Wilhelm. polunbi.de; abgerufen am 8. Februar 2009.
- ↑ Hartmut Jäckel: Menschen in Berlin. Das letzte Telefonbuch der alten Reichshauptstadt 1941. DVA, Stuttgart u. a. 2000, ISBN 3-421-05421-5, S. 174.
Personendaten | |
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NAME | Haegert, Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Jurist und SA-Sturmbannführer |
GEBURTSDATUM | 14. März 1907 |
GEBURTSORT | Rixdorf bei Berlin |
STERBEDATUM | 24. April 1994 |
STERBEORT | Berlin |
- Beamter (Deutschland)
- Rechtsanwalt (Deutschland)
- NSDAP-Mitglied
- Person der NS-Propaganda
- Träger des Goldenen Parteiabzeichens der NSDAP
- SA-Mitglied
- Mitglied der Reichsschrifttumskammer
- Literatur im Nationalsozialismus
- Teilnehmer der Weimarer Dichtertreffen
- Verwaltungsjurist
- Burschenschafter (20. Jahrhundert)
- Deutscher
- Geboren 1907
- Gestorben 1994
- Mann