Walter Dahn
Walter Dahn (* 8. Oktober 1954 in St. Tönis) ist ein deutscher Maler, Fotograf und Tonkünstler. Er gehört zu den wichtigsten Vertretern der Jungen Wilden der 1980er Jahre. Dahn lehrt Malerei an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von 1971 bis 1979 studierte Dahn an der Kunstakademie Düsseldorf, wo er Meisterschüler von Joseph Beuys war.[1] Seine ersten Arbeiten waren Zeichnungen und Installationen im Raum 19 der Akademie. Bei seinen Werken lag der Fokus besonders auf dem Zeichnen, der Fotografie und der Erstellung von Videos und Super 8 Filmen.[2] Von 1979 bis 1982 war er Mitglied der Künstlergemeinschaft Mülheimer Freiheit, der auch Hans Peter Adamski, Peter Bömmels, Jiří Georg Dokoupil, Gerard Kever und Gerhard Naschberger angehörten. Die jungen Künstler teilten sich ein Hinterhofatelier in der zum Rhein führenden Straße „Mülheimer Freiheit“ in Köln.
Der Durchbruch gelang ihm mit einer Ausstellung in der Torhausgalerie „Wenn das Perlhuhn leise weint“. 1981 war er in der Ausstellung der Rundschau Deutschland vertreten. Ab 1981 veröffentlichte er Tonträger unter den Projektnamen „Die Partei“, „Die Hornissen“ und „#9 Dream“. 1982 stellte Dahn einige seiner Werke bei der documenta 7 in Kassel aus. 1983 und 1984 erhielt er, zusammen mit Dokoupil, einen Lehrauftrag an der Kunstakademie Düsseldorf. Seit 1996 hat er eine Professur an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig inne. Bis 1984 schuf er Gemeinschaftsbilder mit Dokoupil. Im selben Jahr nahm er an der Ausstellung Von hier aus – Zwei Monate neue deutsche Kunst in Düsseldorf teil. 2003/2004 wurden seine Arbeiten bei Obsessive Malerei – Ein Rückblick auf die Neuen Wilden in Karlsruhe gezeigt.
Walter Dahn lebt und arbeitet in Köln.
Darstellungen und Motive
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Walter Dahns Bildmotive bestehen zunächst aus figürlichen Darstellungen oder Metamorphosen. So entstehen in der Weiterentwicklung oftmals deformierte menschliche Figuren. Des Weiteren ist seine Malerei durch Spontanität und eine Reduzierung auf das Wesentliche geprägt und weist dadurch Ähnlichkeiten zu den Werken von Beuys auf. Wiederkehrende Themen in seinen Werken sind hilflose, nackte Menschen oder Traum- und Wunschvorstellungen, beispielsweise die Rückbesinnung auf oder in die Natur sowie Sehnsüchte und Ängste des Menschen.[2]
Werke in Museen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Salto Mortale von 1984 in der Neuen Galerie Kassel
Ausstellungen (Auswahl)
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Bücher und Ausstellungskataloge (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Aspekte heutiger deutscher Kunst. Verein der Freunde der Neuen Galerie, Aachen 1983, DNB 840408382.
- mit Marcus Steinweg: The abandoned house. Salon-Verlag, Köln 1997, ISBN 3-932189-08-6.
- Spiritual America. König, Köln 1999, ISBN 3-88375-346-7.
- Goin’ back. Nassauischer Kunstverein, Wiesbaden 2001, ISBN 978-3-940099-19-8.
- Walter Dahn, Andreas Gehlen. Galerie Klein, Bad Münstereifel-Mutscheid 2002, DNB 965552381.
- Walther Dahn, about today – Photographie, Malerei, Skulptur. 1994–2009. König, Köln 2009, ISBN 978-3-86560-621-1.
- Walter Dahn, flowers & coffee. König, Köln 2011, DNB 1013654250.
Musikalische Veröffentlichungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Helmut Zerlett, Walter Dahn: Rhythm and irrelevance. Warner Music Germany, Hamburg um 1994, DNB 35524022X.
- Walter Dahn & Hornissen: Honig und Dreck. Dieter Hoff, Köln um 2004, DNB 358918693.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Walter Dahn im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Kunstprojekte
- Materialien von und über Walter Dahn im documenta-Archiv
- 10 Videoclips „Antworten zu Fragen zur Kunst im Rahmen von documenta-dock.net“ auf documenta-dock.net
- Walter Dahn bei artfacts.net (Ausstellungsübersicht)
- Walter Dahn auf kunstaspekte.de (Ausstellungsübersicht)
- Walter Dahn auf artype.de (Künstlerbücher und Kataloge)
- Musikwerke
- Walter Dahn + Hornissen bei Soundcloud.com
- Walter Dahn – Honig Und Dreck bei Discogs.com
- #9 Dream bei Discogs.com (Helmut Zerlett & Walter Dahn)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Walter Dahn: Flowers & Coffee. (PDF; 15 kB) auf hbk-bs.de, abgerufen am 22. Februar 2013.
- ↑ a b Walter Dahn (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf bonner-kunstverein.de, abgerufen am 22. Februar 2013.
- ↑ Fünf Freunde in Zürich. – Ein Vorschlag von Walter Dahn … 25. August – 1. Oktober 2011 ( vom 12. August 2013 im Internet Archive), schauort.com.
- ↑ MMK 1991–2011, 20 Jahre Gegenwart ( vom 20. März 2014 im Internet Archive), mmk-frankfurt.de.
- ↑ I hate Paul Klee – Papierarbeiten und Künstlerbücher aus der Sammlung Speck ( vom 1. Februar 2012 im Internet Archive), leopoldhoeschmuseum.de, 22. September 2011.
- ↑ The Silver Show – 25 Jahre NAK. auf neueraachenerkunstverein.de, abgerufen am 22. Februar 2013.
- ↑ 24. März−12. August 2012 – the name is BURROUGHS – Expanded Media. auf on1.zkm.de, abgerufen am 22. Februar 2013.
- ↑ Wasserstandsmeldung – 20 Jahre Kunstmuseum Bonn. ( des vom 30. September 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf kunstmuseum-bonn.de, abgerufen am 22. Februar 2013.
- ↑ Der Mensch und seine Objekte – Fotografische Sammlung. auf museum-folkwang.de, abgerufen am 22. Februar 2013.
- ↑ Ausstellungsinformation Ludwig Forum. Abgerufen am 18. September 2018.
Personendaten | |
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NAME | Dahn, Walter |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler, Fotograf und Tonkünstler, Junge Wilde, Professor für Malerei |
GEBURTSDATUM | 8. Oktober 1954 |
GEBURTSORT | St. Tönis |