Susanna Karawanskij
Susanna Karawanskij (* 7. Mai 1980 in Leipzig) ist eine deutsche Politikerin der Partei Die Linke und Verbandsfunktionärin. Seit dem 9. September 2021 ist sie Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft in Thüringen, zuvor war sie ab dem 4. März 2020 Staatssekretärin im selben Ministerium. Seit Oktober 2020 ist sie außerdem Präsidentin der Volkssolidarität. Zuvor war sie von 2018 bis 2019 Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Landes Brandenburg. Von 2013 bis 2017 gehörte sie dem Deutschen Bundestag an.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sie studierte von 1998 bis 2006 an der Universität Leipzig Politik- und Kulturwissenschaften und schloss als Magistra ab. Anschließend war sie bis 2009 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Politikwissenschaft der Universität Leipzig. Am 11. Dezember 2015 wurde sie in den Vorstand des Deutschen Kinderhilfswerkes gewählt.[1] Seit Oktober 2020 ist sie Präsidentin des Volkssolidarität Bundesverbandes.
Karawanskij ist mit Stefan Hartmann verheiratet, der ebenfalls Politiker der Linkspartei ist.[2] Sie hat eine 2015 geborene Tochter.[3]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Susanna Karawanskij ist seit 2008 Mitglied der Partei Die Linke und wurde noch im selben Jahr Geschäftsführerin der Kreistagsfraktion Die Linke in Nordsachsen. Sie gehörte von 2009 bis 2013 dem Landesvorstand von Die Linke Sachsen an und war von 2012 bis 2018 Vorsitzende des Kreisverbandes Nordwestsachsen ihrer Partei (entspricht dem Gebiet des Landkreises Nordsachsen).
Bei der Bundestagswahl 2013 kandidierte sie im Wahlkreis Nordsachsen (wo sie mit 21,8 Prozent der Erststimmen auf den zweiten Platz kam) sowie auf Platz 3 der sächsischen Landesliste der Linken. Ihr gelang über die Landesliste der Einzug in den Bundestag, wo sie eine von sieben Parlamentarischen Geschäftsführern der Linksfraktion war. Sie gehörte dem Finanzausschuss des Bundestages an und war Obfrau im Unterausschuss Kommunales des Innenausschusses sowie Fraktionssprecherin für Kommunalfinanzen. Seit dem 19. September 2016 war Karawanskij die Ostbeauftragte ihrer Fraktion. Bei der Bundestagswahl 2017 kandidierte sie erneut im Wahlkreis Nordsachsen (Erststimmenergebnis: 17,2 Prozent) sowie auf Platz 7 der sächsischen Landesliste der Linken, erhielt aber kein Mandat mehr.
Am 19. September 2018 wurde Karawanskij als Nachfolgerin von Diana Golze, die im Zuge des Lunapharm-Skandals um unzureichende Krebsmedikamente von ihrem Amt zurückgetreten war, als brandenburgische Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie im Kabinett Woidke II vereidigt.[4] Am 20. November 2019 schied sie mit Bildung des Kabinett Woidke III aus ihrem Regierungsamt aus.[5][6]
Am 4. März 2020 wurde sie zur Staatssekretärin im Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft im Kabinett Ramelow II ernannt[7] und war für die Bereiche Wohnen, Bau und Verkehr zuständig. Am 9. September 2021 übernahm sie von Benjamin-Immanuel Hoff das Ministeramt in diesem Ministerium.[8]
Mitgliedschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Mitglied der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen
- Mitglied im Kommunalpolitischen Forum Sachsen
- Mitglied im Institut Solidarische Moderne
Veröffentlichungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Push-up im Chutor. Essay über die Ukrainische Frau, in: ›Nie wieder Sex‹. Geschlechterforschung am Ende des Geschlechts, hrsg. v. Esther Donat, 2009, ISBN 978-3-531-16525-7, S. 135–148
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kathrin Gerlof, Die Neue? Wie man es nimmt (PDF; 2,8 MB), in: Disput (ISSN 0232-5772), Sonderheft Die Linke August 2013, S. 16 f
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Susanna Karawanskij auf linksfraktion.de
- Interview auf linksfraktion.de, 8. Oktober 2013
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Thomas Krüger als Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes im Amt bestätigt - Alle Bundestagsfraktionen im Vorstand des Deutschen Kinderhilfswerkes vertreten. Abgerufen am 27. August 2021.
- ↑ Sandra Schmid: Die Souveräne: Susanna Karawanskij. In: politik & kommunikation. 22. Oktober 2014, abgerufen am 6. August 2021.
- ↑ Simone Schmollack: „Im ersten Jahr ganz schön getestet“. In: taz. die tageszeitung, 21. August 2015, S. 7.
- ↑ Karawanskij und Steinbach zu Ministern ernannt und vereidigt. In: rbb24.de. 19. September 2018, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 20. September 2018; abgerufen am 19. September 2018. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Neue Landesregierung unter Leitung von Ministerpräsident Woidke konstituiert. brandenburg.de, 20. November 2019, abgerufen am 26. November 2019.
- ↑ Dominik Lenz: Die letzten rot-roten Tage in Brandenburg. rbb24.de, 13. November 2019, abgerufen am 26. November 2019.
- ↑ Thüringer Staatskanzlei: Nach der ersten Kabinettsitzung: Ministerpräsident Bodo Ramelow ernennt neue Staatssekretärinnen und Staatssekretäre. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 23. Juli 2021; abgerufen am 5. März 2020. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Susanna Karawanskij als neue Thüringer Ministerin vereidigt. In: MDR.DE. 9. September 2021, abgerufen am 9. September 2021.
Personendaten | |
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NAME | Karawanskij, Susanna |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Politikerin (Die Linke), MdB |
GEBURTSDATUM | 7. Mai 1980 |
GEBURTSORT | Leipzig, DDR |