Sidi Harazem
Sidi Harazem سيدي احرازم ⵙⵉⴷⵉ ⵃⵕⴰⵣⵎ | ||||
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Basisdaten | ||||
Staat: | Marokko | |||
Region: | Fès-Meknès | |||
Provinz: | Präfektur Fès | |||
Koordinaten | 34° 2′ N, 4° 53′ W | |||
Einwohner: | 5.622 (2014) | |||
Höhe: | 288 m |
Sidi Harazem oder Sidi Hrazem (arabisch سيدي احرازم; Zentralatlas-Tamazight ⵙⵉⴷⵉ ⵃⵕⴰⵣⵎ Sidi Ḥṛazm) ist eine knapp 6000 Einwohner zählende Kleinstadt in der Präfektur Fès der Region Fès-Meknès im Norden Marokkos. Die Stadt ist landesweit als Kurort bekannt; auch ein Mineralwasser wird hier produziert.
Lage und Klima
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sidi Harazem liegt in einer landwirtschaftlich genutzten Hügellandschaft in den nördlichen Ausläufern des Mittleren Atlas etwa 15 km (Fahrtstrecke) östlich von Fès in einer Höhe von etwa 220 bis 270 m. Das Klima ist gemäßigt bis warm, Regen (ca. 790 mm/Jahr) fällt vor allem in den Wintermonaten[1].
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Einwohner der Kleinstadt sind sowohl berberischer als auch arabischer Herkunft. Die Unterschiede haben sich jedoch bereits in der Vergangenheit weitgehend verwischt und so wird hauptsächlich Marokkanisches Arabisch gesprochen.
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der über zahlreiche Hotels, Pensionen, Restaurants etc. verfügende Ort ist hauptsächlich bekannt wegen seiner 35° heißen Thermalquelle und wird deshalb von vielen Marokkanern aus den Städten des Nordens aufgesucht.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Möglicherweise waren die Thermalquellen in der Umgebung von Fès (vgl. Moulay Yacoub) bereits in der Antike bekannt, doch wurden diesbezüglich bislang keine archäologisch verwertbaren Hinweise entdeckt. Im Mittelalter entstand in Sidi Harazem die Verehrung des im Jahr 1163 in Fès gestorbenen und dort auch auf dem Friedhof beim Bab Ftouh begrabenen Lokalheiligen (marabout) und Sufi-Gelehrten Ali ibn Harzihim. Leo Africanus erwähnt die Stätte in seiner Beschreibung Afrikas. Im 17. Jahrhundert förderte Sultan Moulay ar-Raschid den Bau eines neuen Mausoleums (qubba). Die Heiligenverehrung ist jedoch im 20. Jahrhundert gegenüber dem Kurtourismus weitestgehend in den Hintergrund getreten.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hotel und Therme von Sidi Harazem, Bauwerk im Stil des Brutalismus (1959–1975) des Architekten Jean-François Zevaco
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Peter Lindner: Heiligtum oder Heilbad? Funktionswandel traditionsreicher Wallfahrtsorte in Marokko am Beispiel Sidi Harazem und Moulay Jacoub. (PDF, 2,2 MB), Erlanger Geographische Arbeiten, Heft 58. Selbstverlag der Fränkischen Geographischen Gesellschaft in Kommission bei Palm & Enke, Erlangen 1996.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sidi Harazem – Fotos und Kurzinfos ( vom 2. Januar 2015 im Internet Archive; englisch)
- Sidi Harazem – Satellitenfoto und Kurzinfos ( vom 5. März 2016 im Internet Archive)
- Foto bei Flickr: Landschaft bei Sidi Harazem
- Foto bei Panoramio: Öffentliche Heilquelle von Sidi Harazem ( vom 17. Oktober 2016 im Internet Archive)