Schauenstein

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Wappen Deutschlandkarte
Schauenstein
Deutschlandkarte, Position der Stadt Schauenstein hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 17′ N, 11° 45′ OKoordinaten: 50° 17′ N, 11° 45′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberfranken
Landkreis: Hof
Verwaltungs­gemeinschaft: Schauenstein
Höhe: 606 m ü. NHN
Fläche: 26,66 km2
Einwohner: 1899 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 71 Einwohner je km2
Postleitzahl: 95197
Vorwahl: 09252
Kfz-Kennzeichen: HO, MÜB, NAI, REH, SAN
Gemeindeschlüssel: 09 4 75 165
Stadtgliederung: 18 Gemeindeteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausplatz 1
95197 Schauenstein
Website: www.schauenstein.de
Erster Bürgermeister: Florian Schaller (CSU)
Lage der Stadt Schauenstein im Landkreis Hof
KarteSchwarzenbach an der SaaleZell im FichtelgebirgeWeißdorfTrogen (Oberfranken)TöpenStammbachSparneckSelbitz (Oberfranken)Schwarzenbach am WaldSchauensteinRehauRegnitzlosauOberkotzauNailaMünchbergLichtenberg (Oberfranken)KonradsreuthKöditzIssigauHelmbrechtsGeroldsgrünGattendorf (Oberfranken)FeilitzschDöhlauBerg (Oberfranken)Bad StebenLandkreis KronachHof (Saale)Landkreis Wunsiedel im FichtelgebirgeLandkreis KulmbachLandkreis BayreuthMartinlamitzer Forst-NordGeroldsgrüner ForstGerlaser ForstForst Schwarzenbach a.WaldSachsenThüringenTschechien
Karte
Blick auf Kirche und Schloss

Schauenstein ist eine Stadt im oberfränkischen Landkreis Hof und der Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Schauenstein.

Geografische Lage

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Schauenstein liegt am östlichen Rand des Naturparks Frankenwald. Der Hauptort Schauenstein erhebt sich östlich der Selbitz, die Ortsteile Volkmannsgrün und Uschertsgrün werden von der Selbitz durchflossen.

Gemeindegliederung

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Es gibt 18 Gemeindeteile (in Klammern sind der Siedlungstyp und die Einwohnerzahlen Stand 31. Dezember 2006 angegeben):[2][3]

Bis zur Gemeindegründung

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Im Jahre 1230 wurde Schauenstein erstmals urkundlich erwähnt. 1291 erfolgte die Stadterhebung unter den Rittern von Wolfstriegel. Diese verkauften 1386 den Ort an die Burggrafen von Nürnberg.[4] Das Oberamt des seit 1792 preußischen Fürstentums Bayreuth gehörte ab 1500 zum Fränkischen Reichskreis. Es fiel mit diesem im Frieden von Tilsit 1807 an Frankreich und kam 1810 zu Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

1622 war hier eine Kippermünzstätte in Betrieb.

Schulkinder im DP-Lager Schauenstein 1946

20. Jahrhundert

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1924 wurde die Eisenbahnstrecke Helmbrechts–Selbitz mit dem Bahnhof in Schauenstein eröffnet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 gehörte Schauenstein zur Amerikanischen Besatzungszone. Die amerikanische Militärverwaltung richtete ein DP-Lager ein zur Unterbringung jüdischer Displaced Persons (DP). Tausende waren aus Polen und Osteuropa wegen antisemitischer Exzesse in den Schutz der westlichen Alliierten geflohen. Das Lager wurde von einem Team der UNRRA betreut.[5] In einer ehemaligen Baumwollzwirnerei wurde ein Kriegsgefangenenlager eingerichtet. Der SS-Arzt Josef Mengele, der ohne Papiere unterwegs war und falsche Namen benutzte, war dort im Sommer 1945 für einige Wochen interniert.[6] 1976 wurde der Personenverkehr auf der Strecke Helmbrechts–Selbitz eingestellt.

Eingemeindungen

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Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Januar 1972 die Gemeinden Neudorf und Volkmannsgrün eingegliedert.[7] Am 1. Mai 1978 kamen Haidengrün und Windischengrün hinzu.[8]

Ausgliederungen

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Am 1. Mai 1978 wurde ein Gebiet mit damals etwa 40 Einwohnern an die Nachbarstadt Helmbrechts abgetreten.[8]

Einwohnerentwicklung

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Im Zeitraum 1988 bis 2018 sank die Einwohnerzahl von 2281 auf 1922 um 359 bzw. um 15,7 %. Am 31. Dezember 1992 hatte Schauenstein 2470 Einwohner.

Am 15. März 2020 wurde Florian Schaller (CSU) zum Ersten Bürgermeister gewählt. Das Amt trat er am 1. Mai 2020 an.

Die letzten Kommunalwahlen führten zu den folgenden Sitzverteilungen im Stadtrat:[9][10][11]

2002 2008 2014 2020
CSU 3 3 4 7
SPD/Wählergemeinschaft (WG) 5 4 4 2
Überparteiliche Wählergemeinschaft (ÜWG) 6 7 6 5
Summe 14 14 14 14
Blasonierung:Gespalten; vorne in Silber auf grünem Boden stehend ein Mohr mit rotem Federschurz, der mit der Rechten einen roten Stein empor hält; hinten geviert von Silber und Schwarz“[12]
Wappenbegründung: Die Figur stellt einen Bergmann mit einem Erzbrocken dar. Aufgrund des historischen Eisenerzabbaus handelt es sich um ein redendenes Wappen (zur Schau gestellter Stein).

Mit der Gemeinde Wieselburg-Land in Niederösterreich besteht eine Partnerschaft.[13]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Kirche vom Marktplatz aus gesehen, mit Schloss im Hintergrund

Auf dem Ortsfriedhof erinnert ein Grabfeld mit Gedenktafel an 31 KZ-Häftlinge, die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurden und dort begraben sind.[14]

Naturdenkmäler

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Die Felsgebilde Wachende Jungfrau und Schlafender Riese gelten als prägende Naturgebilde in Schauenstein.

Regelmäßige Veranstaltungen

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  • Stadtfest am letzten Mai- oder ersten Juniwochenende
  • Sonnwendfeier und Waldfest des Frankenwaldvereins, zwei Wochen vor dem Schützen- und Wiesenfest
  • Schützen- und Wiesenfest am ersten Juliwochenende (Freitag bis Montag, seit 2012 im zweijährlichen Turnus)
  • Weihnachtsmarkt an der Selbitz (im Ortsteil Volkmannsgrün) am dritten Adventssonntag

Persönlichkeiten

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Commons: Schauenstein – Sammlung von Bildern und Audiodateien
Wikivoyage: Schauenstein – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Schauenstein in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 28. August 2010.
  3. Gemeinde Schauenstein, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 1. Dezember 2021.
  4. Heinrich Gradl: Regesten der von Zedtwitz, Berlin 1884, S. 28, abgerufen am 5. Mai 2014 (PDF; 2,69 MB).
  5. Schauenstein - Jüdisches DP-Kinder- und Jugendlager / Jewish DP Children’s and Youth Center. Nürnberger Institut für NS-Forschung und jüdische Geschichte des 20. Jahrhunderts e. V., 5. Mai 2013, abgerufen am 3. Mai 2014.
  6. Elfriede Schneider: Ein Kriegsverbrecher in Schauenstein In: Frankenpost. 27. Januar 2014, S. 3.
  7. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 530.
  8. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 688 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  9. Bürgermeister, Stadträte, Ortssprecher. Stadt Schauenstein, abgerufen am 3. Mai 2014.
  10. Bekanntmachung des Ergebnisses der Wahl des Stadtrates der Stadt Schauenstein am Sonntag, 16. März 2014. (PDF) Stadt Schauenstein, 28. März 2014, archiviert vom Original am 3. Mai 2014; abgerufen am 16. März 2024.
  11. Bürgermeister, Stadtrat und Ausschüsse. Stadt Schauenstein, abgerufen am 8. Mai 2020.
  12. Eintrag zum Wappen von Schauenstein in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  13. Partnergemeinde Schauenstein August 2015. www.wieselburg-land.at, 23. August 2015, abgerufen am 8. Oktober 2017.
  14. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 191.