Reinhard-Mohn-Preis
Der Reinhard-Mohn-Preis (Eigenschreibweise ohne Bindestriche) wird seit 2011 von der Bertelsmann Stiftung vergeben.[1] Die Auszeichnung würdigt international renommierte Persönlichkeiten für wegweisende Lösungen zu gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen.[2] Sie erinnert an den 2009 verstorbenen Reinhard Mohn.[3] Zu den Preisträgern zählen beispielsweise der ehemalige UN-Generalsekretär Kofi Annan (2013) und Bundespräsident Joachim Gauck (2018).[4][5]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem Tod von Reinhard Mohn im Jahr 2009 entwickelte die Bertelsmann Stiftung aus dem Carl Bertelsmann-Preis eine Auszeichnung zu den Ehren ihres Stifters.[6] Bundeskanzlerin Angela Merkel hielt die Rede anlässlich des Festakts zur Verleihung des ersten Reinhard-Mohn-Preises im Jahr 2011.[7] Sie würdigte Reinhard Mohn als „herausragende Unternehmerpersönlichkeit der deutschen Nachkriegsgeschichte“.[8]
Im Mittelpunkt des Reinhard-Mohn-Preises standen bürgerschaftliches Engagement und direkte Demokratie. Wiederkehrende Themen waren beispielsweise Vielfalt und Migration.[9][10] Aufgrund der Coronavirus-Pandemie wurde die Verleihung des Reinhard-Mohn-Preises 2020 auf das Jahr 2021 verschoben.[11]
Organisation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Vorstand der Bertelsmann Stiftung beruft eine Kommission von Wissenschaftlern und anderen Experten zur Auswahl der Preisträger. Die Ergebnisse der Untersuchungen zu den Themen des Preises werden in Form von Studien veröffentlicht.[12] Außerdem veranstaltet die Bertelsmann Stiftung regelmäßig Symposien, um die gesellschaftspolitischen Fragestellungen öffentlich aufzuarbeiten.[13][14][15] Die Verleihung des Reinhard-Mohn-Preises findet traditionell am Sitz der Bertelsmann Stiftung in Gütersloh statt.[16]
Preisträger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Thema | Preisträger |
---|---|---|
2011 | Demokratie vitalisieren – politische Teilhabe stärken[17] | Recife, Brasilien[18] |
2013 | Politik nachhaltig gestalten[19] | Kofi Annan[4] |
2015 | Migration gerecht gestalten[20] | Rita Süssmuth[21] |
2016 | Verantwortungsvolles Unternehmertum[22] | Klaus Schwab[23] |
2017 | Smart Country – Vernetzt. Intelligent. Digital.[24] | Toomas Hendrik Ilves[25] |
2018 | Vielfalt leben – Gesellschaft gestalten[26] | Joachim Gauck[5] |
2020 | Innovationskraft stärken – Potenziale erschließen[27] | Nechemia Peres[28] |
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Reinhard-Mohn-Preis auf der Website der Bertelsmann Stiftung
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bernhard Hertlein: Stiftung sucht aktive Bürger. In: Westfalen-Blatt. 22. März 2011.
- ↑ Marc Schröder: Reinhard-Mohn-Preis geht an ehemaligen Präsidenten Estlands. In: Neue Westfälische. 26. Januar 2017, abgerufen am 2. Januar 2018.
- ↑ Neuer Preis erinnert an Reinhard Mohn. In: Neue Westfälische. 22. März 2011.
- ↑ a b Stiftung würdigt Kofi Annan. In: Handelsblatt. 16. Juli 2013, S. 46.
- ↑ a b Reinhard-Mohn-Preis 2018 geht an Ex-Bundespräsidenten Gauck. In: Süddeutsche Zeitung. 29. Januar 2018, abgerufen am 9. Juli 2024.
- ↑ Gleicher Preis, neuer Name. In: Neue Westfälische. 1. Mai 2010.
- ↑ Hans-Peter Siebenhaar: Bertelsmann Stiftung: Reinhard-Mohn-Preis geht nach Brasilien. Hrsg.: Handelsblatt. 1. April 2011, S. 79.
- ↑ Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel anlässlich des Festakts zur Verleihung des ersten Reinhard-Mohn-Preises. Bundesregierung, 16. Juni 2011, abgerufen am 2. Januar 2018.
- ↑ Vordenkerin der Einwanderungspolitik. Reinhard-Mohn-Preis an Rita Süssmuth verliehen. In: Neue Westfälische. 12. Juni 2015, S. 4.
- ↑ Reinhard-Mohn-Preis 2018 geht an Ex-Bundespräsidenten Gauck. In: Welt. 29. Januar 2018, abgerufen am 29. Januar 2018.
- ↑ Reinhard-Mohn-Preis auf’s nächste Jahr verschoben. In: Radio Gütersloh. 23. April 2020, abgerufen am 15. Mai 2020.
- ↑ Reinhard-Mohn-Preis. In: Deutsche Nationalbibliothek. Abgerufen am 1. Februar 2018.
- ↑ Symposium der Bertelsmann Stiftung: Plädoyer für die Ordnungspolitik im Kampf gegen Arbeitslosigkeit. In: Handelsblatt. 7. September 1995, S. 5.
- ↑ Symposium der Bertelsmann-Stiftung / Wenig Dissens zwischen Fischer und ihrem Vorgänger. In: Ärzte Zeitung. 7. September 2000, S. 1.
- ↑ Stiftung lässt nachhaltig denken. Im Vorfeld des Reinhard-Mohn-Preises diskutieren Experten Zukunftsfragen. In: Neue Westfälische. 7. November 2013.
- ↑ Wohnen wie Kissinger und Gorbatschow. In: Gütersloher Zeitung. 3. Juni 2017, S. 11.
- ↑ Demokratie vitalisieren – politische Teilhabe stärken. Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 2011, ISBN 978-3-86793-384-1.
- ↑ Bertelsmann für direkte Demokratie. Bundeskanzlerin Merkel hält die Festansprache für den Preisträger, die Stadt Recife. In: taz. 16. Juni 2011, S. 16 (taz.de [abgerufen am 2. Januar 2018]).
- ↑ Politik nachhaltig gestalten: Wie man nachhaltige Politik macht, kommuniziert und durchsetzt. Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 2012, ISBN 978-3-86793-414-5.
- ↑ Migration gerecht gestalten: Weltweite Impulse für einen fairen Wettbewerb um Fachkräfte. Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 2015, ISBN 978-3-86793-658-3.
- ↑ Lothar Schmalen: Vordenkerin der Einwanderungspolitik: Reinhard-Mohn-Preis an Rita Süssmuth verliehen / Bausteine einer gerechten Migrationspolitik. In: Neue Westfälische. 12. Juni 2015, S. 4.
- ↑ Verantwortungsvolles Unternehmertum: Wie tragen Unternehmen zu gesellschaftlichem Mehrwert bei? Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 2016, ISBN 978-3-86793-752-8.
- ↑ Klaus Schwab erhält Reinhard-Mohn-Preis. In: Handelsblatt. 25. Februar 2016, S. 26.
- ↑ Smart Country – Vernetzt. Intelligent. Digital. Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 2017, ISBN 978-3-86793-807-5.
- ↑ Früherer Staatspräsident Ilves erhält Reinhard-Mohn-Preis. In: Welt. 29. Juni 2017, abgerufen am 1. Februar 2018.
- ↑ Reinhard-Mohn-Preis 2018 geht an Gauck. Bertelsmann Stiftung ehrt ehemaligen Bundespräsidenten. In: Westfalen-Blatt. 29. Januar 2018, abgerufen am 29. Januar 2018.
- ↑ Im Einsatz für wirtschaftlichen Fortschritt. Reinhard-Mohn-Preis geht an Nechima Peres. In: Die Glocke. 12. Februar 2020, S. 17.
- ↑ Reinhard-Mohn-Preis 2020 geht an Nechemia Peres. In: Welt. 11. Februar 2020, abgerufen am 15. Mai 2020.