Maia (Rakete)
Maia | |
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Typ | leichte Trägerrakete |
Land | Frankreich |
Hersteller | MaiaSpace |
Aufbau | |
Höhe | 50 m |
Stufen | |
1. Stufe | wiederverwendbarer Booster |
Triebwerk | 3× Prometheus |
Treibstoff | Methan & Flüssigsauerstoff |
2. Stufe | |
Triebwerk | 1× Prometheus, vakuum-optimiert |
Treibstoff | Methan & Flüssigsauerstoff |
3. Stufe | optionale Kickstufe |
Starts | |
Erststart | 2025 (angestrebt) |
Startplatz | Raumfahrtzentrum Guayana |
Nutzlastkapazität | |
Kapazität LEO | 2500 kg mit Kickstufe |
Kapazität SSO | 500–1500 kg (zweistufig) |
Die Maia ist eine in Entwicklung befindliche zweistufige, teilweise wiederverwendbare Trägerrakete des französischen Start-ups MaiaSpace, einer Tochtergesellschaft des Raumfahrtkonzerns ArianeGroup. Ein erster Startversuch der Rakete wird unter optimistischen Annahmen für 2025 angestrebt.[1][2] Die Maia soll von der Rampe des Raumfahrtzentrums Guayana starten, die früher für die französische Diamant-Rakete genutzt und vom Betreiber CNES für kommerzielle europäische Trägerraketen zur Verfügung gestellt wurde.[3]
Konzept
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Rakete ist Teil des NESTS-Konzept (New European Space Transportation Solutions) der ArianeGroup. NESTS sieht je eine leichte, mittlere, schwere und superschwere Rakete vor. Dabei wäre Maia die kleinste dieser vier Raketen. Zwei Erststufen der Maia würden auch als Seitenbooster der größten Rakete des Konzepts verwendet.[4][5]
Die Maia baut technisch auf den Programmen Themis und Prometheus auf, welche die ArianeGroup im Auftrag der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) entwickelt. Das Wiederverwendungskonzept ähnelt dem der Falcon-9-Rakete der amerikanischen Firma SpaceX, das heißt, die erste Stufe soll nach der Stufentrennung vertikal landen. Zur Steuerung des Landeanflugs sollen wie bei der Falcon 9 Gitterflossen verwendet werden.[6]
Aufbau und Entwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die erste Stufe der Maia soll von drei Prometheus-Triebwerken angetrieben werden, die zweite Stufe von einem vakuumoptimierten Prometheus. Als Treibstoff soll eine Mischung von Methan und flüssigem Sauerstoff (LOX) verwendet werden, auch „Methalox“ genannt.[1][7]
Um die Leistung der Rakete zu steigern, entwickelt MaiaSpace zusätzlich die Kickstufe Colibri. Diese soll innerhalb einer drei Meter hohen Nutzlastverkleidung Platz finden. Das Triebwerk der Kickstufe wurde erstmals im Dezember 2023 getestet.[7]
Die Nutzlastkapazität der Maia soll bei 2500 kg in eine niedrige Erdumlaufbahn liegen, wenn die Colibri-Kickstufe verwendet und die erste Stufe verworfen wird.[8] Ohne Colibri könnte die Maia 1500 kg in eine sonnensynchrone Umlaufbahn (SSO) befördern. Wenn die erste Stufe wiederverwendet wird, hat die zweistufige Maia eine SSO-Nutzlastkapazität von 500 kg.[7][9]
Im September 2023 wurde erfolgreich ein maßstabsgetreuer Prototyp der zweiten Stufe in Vernon mit kryogenem Treibstoff befüllt. Ein weiterer Prototyp der zweiten Stufe wird für Triebwerkstests entwickelt.[10]
MaiaSpace
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]MaiaSpace wurde Anfang 2022 gegründet. Die Firma hat ihren Sitz in einer Einrichtung der ArianeGroup in Vernon in der Normandie.[3] Bis Januar 2024 investierte die ArianeGroup insgesamt 125 Millionen Euro in die Tochtergesellschaft, welche zu diesem Zeitpunkt etwa 115 Angestellte beschäftigte.[8] Im Gründungsjahr beliefen sich die Betriebskosten von MaiaSpace auf 3,5 Millionen Euro.[11]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Maia auf der Website von MaiaSpace
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Andrew Parsonson: ArianeGroup to Increase MaiaSpace Investment to €125M. In: European Spaceflight. 10. Januar 2024, abgerufen am 16. März 2024 (amerikanisches Englisch): „MaiaSpace pushes forward to its ambitious goal of a maiden launch attempt in 2025“
- ↑ ArianeGroup Offshoot MaiaSpace Tests Small Launcher Elements. Aviation Week Network, abgerufen am 17. März 2024.
- ↑ a b Andrew Parsonson: Everything we know about ArianeGroup's mysterious Maiaspace startup. In: European Spaceflight. 2. Februar 2022, abgerufen am 16. März 2024 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Raumfahrt: Ariane bekommt kleine Schwester Maia - WELT. 24. Januar 2022, abgerufen am 16. März 2024.
- ↑ ArianeGroup is launching MaiaSpace - JEC. In: https://www.jeccomposites.com/. Abgerufen am 17. März 2024 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Launcher. Abgerufen am 17. März 2024 (amerikanisches Englisch).
- ↑ a b c Andrew Parsonson: MaiaSpace Completes First Kick Stage Engine Test. In: European Spaceflight. 15. Dezember 2023, abgerufen am 16. März 2024 (amerikanisches Englisch).
- ↑ a b Andrew Parsonson: ArianeGroup to Increase MaiaSpace Investment to €125M. In: European Spaceflight. 10. Januar 2024, abgerufen am 17. März 2024 (amerikanisches Englisch).
- ↑ MaiaSpace, l’arme française dans la guerre des petits lanceurs. Challenges, 18. Dezember 2023.
- ↑ Andrew Parsonson: MaiaSpace Complete First Cryogenic Test of Second Stage Prototype. In: European Spaceflight. 8. September 2023, abgerufen am 17. März 2024 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Andrew Parsonson: MaiaSpace Reports Expenses of €3.49M in its First Year of Operation. In: European Spaceflight. 24. Juli 2023, abgerufen am 17. März 2024 (amerikanisches Englisch).