Bartoszki
Bartoszki mit Kolonia Bartoszki | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Ermland-Masuren | |
Powiat: | Nidzica | |
Gmina: | Nidzica | |
Geographische Lage: | 53° 23′ N, 20° 30′ O | |
Einwohner: | 143 (2011[1]) | |
Postleitzahl: | 13-100[2] | |
Telefonvorwahl: | (+48) 89 | |
Kfz-Kennzeichen: | NNI | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Straße: | Nidzica/S 7 → Bartoszki | |
Napiwoda/DW 545 ↔ Grzegórzki/DW 604 | ||
Eisenbahn: | Bahnstrecke Nidzica–Wielbark (derzeit nicht befahren) Bahnstation: Napiwoda | |
Nächster int. Flughafen: | Danzig |
Bartoszki (deutsch Bartoschken, 1938 bis 1945 Bartzdorf (Ostpr.)) mit Kolonia Bartoszki (deutsch Abbau Bartoschken, 1938 bis 1945 Abbau Bartzdorf) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Es gehört zur Gmina Nidzica (Stadt- und Landgemeinde Neidenburg) im Powiat Nidzicki (Kreis Neidenburg).
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bartoszki liegt in der südwestlichen Mitte der Woiwodschaft Ermland-Masuren, fünf Kilometer nordöstlich der Kreisstadt Nidzica (deutsch Neidenburg). Kolonia Bartoszki liegt etwa 1 Kilometer nördlich des Dorfs bzw. sechs Kilometer nordöstlich der Kreisstadt.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das ursprünglich Bartuschki, nach 1574 Bartosken und nach 1785 Bartoschken genannte Dorf wurde im Jahre 1349 gegründet.[3] Am 28. Mai 1874 wurde Bartoschken ein Amtsdorf und damit namensgebend für einen Amtsbezirk[4] im Kreis Neidenburg im Regierungsbezirk Königsberg (1905 bis 1945 Regierungsbezirk Allenstein) in der ostpreußischen Provinz Ostpreußen. Im Jahre 1910 zählte das Dorf mit dem Wohnplatz Abbau Bartoschken 333 Einwohner,[5] im Jahre 1933 waren es 377.[6]
Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung in den Volksabstimmungen in Ost- und Westpreußen am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Bartoschken stimmten 195 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen.[7]
Am 3. Juni – amtlich bestätigt am 16. Juli – 1938 wurde Bartoschken aus politisch-ideologischen Gründen der Abwehr fremdländisch klingender Ortsnamen in „Bartzdorf (Ostpr.)“ umbenannt, ebenso Abbau Bartoschken in „Abbau Bartzdorf“. Die Zahl der Einwohner belief sich 1939 auf 333.[6]
In Kriegsfolge kam Bartzdorf 1945 mit dem Abbau innerhalb des gesamten südlichen Ostpreußen zu Polen. Der Abbau erhielt die polnische Namensform „Kolonia Bartoszki“, das Dorf die Bezeichnung „Bartoszki“ und ist mit dem Sitz eines Schulzenamts (polnisch Sołectwo) eine Ortschaft im Verbund der Stadt- und Landgemeinde Nidzica (Neidenburg) im Powiat Nidzicki (Kreis Neidenburg), bis 1998 der Woiwodschaft Olsztyn, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig. Die Zahl der Einwohner belief sich 2011 auf 143.[1]
Amtsbezirk Bartoschken/Bartzdorf (1874–1945)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zum Amtsbezirk Bartoschken gehörten bei seiner Errichtung im Jahre 1874 sechs Dörfer:[4]
Deutscher Name | Geänderter Name 1938 bis 1945 |
Polnischer Name |
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Bartoschken | Bartzdorf (Ostpr.) | Bartoszki |
Gregersdorf | Grzegórzki | |
Magdalenz | Magdaleniec | |
Modlken | Moddelkau | Módłki |
Piotrowitz | (ab 1932:) Alt Petersdorf |
Piotrowice |
Waschulken | Waiselhöhe | Waszulki |
Am 1. Januar 1945 bildeten den Amtsbezirk Bartzdorf (Ostpr.) die Dörfer: Alt Petersdorf, Bartzdorf (Ostpr.), Gregersdorf, Magdalenz, Moddelkau und Waiselhöhe.
Kirche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis 1945 war Bartoschken resp. Bartzdorf nach Neidenburg eingepfarrt: in die evangelische Pfarrkirche Neidenburg[8] in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union, außerdem in die katholische Pfarrkirche Neidenburg[9] im Bistum Ermland.
Seit 1948 gehört Bartoszki mit der Kolonie zur evangelischen Heilig-Kreuz-Kirche Nidzica in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen, außerdem zur römisch-katholischen Kirche der Unbefleckten Empfängnis der Heiligen Jungfrau Maria und des Hl. Adalbert Nidzica im jetzigen Erzbistum Ermland.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bartoszki ist von Nidzica an der Schnellstraße S 7 auf direktem Wege zu erreichen. Durch das Dorf – und auch die Kolonie Bartoszki – verläuft außerdem eine Nebenstraße, die die Woiwodschaftsstraße 545 bei Napiwoda (Grünfließ) mit der Woiwodschaftsstraße 604 bei Grzegórzki (Gregersdorf) verbindet.
Die nächste Bahnstation ist Napiwoda an der – allerdings nicht mehr regulär befahrenen – Bahnstrecke Nidzica–Wielbark (deutsch Neidenburg–Willenberg).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Historische und aktuelle Aufnahmen aus Neidenburg:
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Wieś Bartoszki w liczbach (polnisch)
- ↑ Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013 ( des vom 13. Oktober 2023 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , S. 14 (polnisch)
- ↑ Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Bartzdorf (Ostpr.)
- ↑ a b Rolf Jehke, Amtsbezirk Bartoschken/Bartzdorf
- ↑ Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Neidenburg
- ↑ a b Michael Rademacher: Ortsbuch, Landkreis Neidenburg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 10. Mai 2023.
- ↑ Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 88
- ↑ Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 495
- ↑ Kreis Neidenburg bei der AGOFF