Bartolo Longo (1841–1926), Jurist und Erbe eines großen Vermögens, hatte sich nach seiner religiösen Bekehrung die Förderung des Rosenkranzgebets zum Ziel gesetzt. Für seine im Tal von Pompei geplante Rosenkranzkirche wurde ihm ein Bild der Muttergottes mit dem Kind geschenkt, die zwei Heiligen den Rosenkranz überreicht. Dem unansehnlichen und vernachlässigten Bild, das Longo wenig gefiel, wurde bald eine erste Wunderheilung zugeschrieben, der weitere folgten, und es wurde zum Pilgerziel. Longo und die neapolitanische Adlige Mariana di Fusco, die er 1885 heiratete, ermöglichten mit ihren Stiftungen neben bedeutenden Werken der Caritas den Bau der Wallfahrtskirche. Die einschiffige Kirche auf Kreuzgrundriss wurde 1891 vollendet und wegen des großen Andrangs von Betern ab 1934 um zwei Seitenschiffe mit Kapellen und einem Chorumgang erweitert.[1] Papst Johannes Paul II. besuchte das Heiligtum 1979 und 2003, Papst Benedikt XVI. 2008.
Die Rosenkranzbasilika ist nach Norden ausgerichtet. Chor und Querhausarme schließen mit runden Apsiden. Über der Vierung steht eine Kuppel mit hohem Tambour, umgeben von vier Nebenkuppeln. Reich gegliedert und mit Statuen geschmückt sind die Schaufassade im Süden und der 1925 vollendete 80 m hohe Campanile mit einer öffentlich zugänglichen Aussichtsplattform. Die Seitenschiffe sind in Kapellen mit eigenen Flachkuppeln und Apsiden aufgeteilt; die gleiche Gestaltung zeigt der Kapellenkranz am Chor.
Die Orgel wurde 1952 von der Orgelbaufirma Mascioni erbaut. Das Schleifladen-Instrument hat 85 Register auf fünf Manualwerken und Pedal, spielbar von einem dreimanualigen Spieltisch. Die Werke verteilen sich auf sechs selbständige Orgelkörper im Kirchenraum. Die Trakturen sind elektrisch.[2]