Geleitbrunnen
Der in der Weimarer Altstadt an der Ecke Geleitstraße/Scherfgasse in Weimar befindliche Geleitbrunnen ist einer der Brunnen in Weimar, der 1847 von Maria Pawlowna gestiftet und von dem Berkaer Steinmetzenmeister Carl Dornberger ausgeführt wurde. Dieser Röhrenbrunnen tragt das Monogramm MP für Maria Pawlowna mit Wappen und Krone. Die Bezeichnungen Geleitstraße, Geleitschenke oder eben auch Geleitbrunnen geht darauf zurück, dass Geleitsgelder und Waren 1764–1817 eingenommen und in einem Wohnhaus, erbaut in der Zeit der Renaissance im Jahr 1574,[1] verwahrt wurden.[2] Dieses befindet sich gegenüber dem Geleitbrunnen.
Markant sticht der kandelaberförmige Aufsatz auf der quaderförmigen Brunnensäule ins Auge, der nach 1945 nur noch fragmentarisch vorhanden war. Dieser endet mit einer Schale mit einem hohen Fuß. Im Jahr 1987 wurde diese von Kurt Stiefel erneuert.[3] Anderen Angaben zufolge hätte sie 1966 Franz Dospiel erneuert.[4] Der Wasserspeier hat die Form eines herunterschwimmenden Delphins. Das auf einem planovalen Kalkstein-Sockelring befindliche Brunnenbecken ist oval, ausbauchend und nach oben hin sich erweiternd ausgeführt. Der Brunnen selbst besteht aus Berkaer Sandstein.[5]
Die beiden Absetzsteine gehören zum Brunnenensemble und sind nicht zufällig an der Stelle.[6]
Der Geleitbrunnen ist in der Liste der Kulturdenkmale in Weimar vertreten.
Beachtung verdient auch der daneben befindliche ovale Kanaldeckel von 1994, der mit Motiven von Weimarer Brunnen klar den Bezug zu ihnen ausdrückt. Diese sind Wellenlinien für bewegtes Wasser, herunterschwimmende Delphine und Dreizack.[7] Er ist extra für Weimar so gestaltet worden.[8]
Varia
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Geleitbrunnen wurde zum Jahreswechsel 2019/20 durch Vandalismus stark beschädigt.[9] Eine konservatorische und restauratorische Behandlung des Brunnens gilt als unabdingbar.[10]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Weimarer Brunnen auf Weimarer-Brunnen.de
- Rita Dadder: Weimar-Lese | Geleitbrunnen
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Art: Geleitstraße, in: Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hrsg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1998, S. 139.
- ↑ Rita Dadder: Weimar-Lese | Geleitbrunnen. Abgerufen am 17. Januar 2021
- ↑ Art: Geleitstraße, in: Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hrsg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1998, S. 139.
- ↑ Gerd Seidel und Walter Steiner, Baustein und Bauwerk in Weimar (Tradition und Gegenwart: Weimarer Schriften 32), Weimar 1988, S. 91 Anm. 65.
- ↑ Gerd Seidel, Walter Steiner: Baustein und Bauwerk in Weimar (= Ständige Kommissionen Kultur der Stadtverordnetenversammlung Weimar und des Kreistages Weimar-Land in Zusammenarbeit mit dem Stadtmuseum Weimar (Hrsg.): Tradition und Gegenwart). Weimarer Schriften. Heft 32. Weimar 1988, ISBN 3-910053-08-4, S. 54.
- ↑ Hans-Joachim Leithner: Von Brunnenstuben, Röhrenfahrten und Wasserleitungen, den historischen und jüngeren Brunnen in Weimar, Hrsg. Hans-Joachim Leithner im Eigenverlag 2018, Gutenberg Druckerei Weimar (WeimarWissen 1, Der Weimarer Brunnenschatz), S. 153 f.
- ↑ Hans Joachim Leithner: Von Brunnenstuben, Röhrenfahrten und Wasserleitungen, den historischen und jüngeren Brunnen in Weimar, (WeimarWissen 1, Der Weimarer Brunnenschatz), S. 27 f.
- ↑ Es gibt hiervon noch drei weitere am Graben, zwei am Burgplatz (Weimar), einen an der Ackerwand und einen am Platz der Demokratie und einen im Asbach-Grünzug.
- ↑ Susanne Seide: Tausend Euro Belohnung nach Böller-Attacke auf Geleitbrunnen | Weimar | Thüringer Allgemeine. Aktualisiert: 8. Januar 2020, abgerufen am 17. Januar 2021
- ↑ digitus.art
Koordinaten: 50° 58′ 51,7″ N, 11° 19′ 37,9″ O