Ernstroda
Ernstroda Stadt Friedrichroda
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Koordinaten: | 50° 52′ N, 10° 37′ O |
Höhe: | 359 (353–360) m |
Fläche: | 10,88 km² |
Einwohner: | 955 (24. Aug. 2023)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 88 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Dezember 2007 |
Postleitzahl: | 99894 |
Vorwahl: | 03623 |
Blick von Norden über die Ortslage
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Ernstroda ist ein Ortsteil der Stadt Friedrichroda im thüringischen Landkreis Gotha.[2]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das als Straßendorf angelegte Ernstroda liegt am Nordrand des Thüringer Waldes nordöstlich von Friedrichroda. Ortsteile sind Ernstroda und Cumbach. Der Ort liegt im Naturpark Thüringer Wald, unmittelbar am Fuße des südwestlich sich erhebenden Eichbergs (396,9 m ü. NN). Durch die Ortslage fließt der Schilfwasser-Bach. Dieser Bach entspringt unmittelbar nördlich des Rennsteigs an der Nordflanke des Kleinen Jagdbergs (726 m ü. NN) in etwa 712 m Höhe 4 km südwestlich von Friedrichroda, schlängelt sich entlang der L 1026 durch das Kühle Tal und trifft am Durchgang zwischen Gänsekuppe und Gottlob auf die Bebauungsgrenze von Friedrichroda. Nach der Passage der Stadt durchfließt er Ernstroda und mündet etwa 1 km nach Dorfende in die Leina. Der Bach hat seit seiner Quelle einen Höhenunterschied von etwa 380 m und eine Strecke von 11 km hinter sich gebracht. Durch Ernstroda führt die L 1025 (Waltershausen – Georgenthal), auf die in Ortsmitte die K 14 aus Friedrichroda mündet, die wenig weiter nach Norden in Richtung Cumbach den Ort verlässt.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wurde erstmals um 1200 als Besitz des Klosters Reinhardsbrunn erwähnt. Alte Schreibweisen des Ortsnamens waren Erphisrot und Ersrode, der Ortsname bedeutet in etwa gerodeter Besitz und gibt Hinweise auf die Entstehung des Ortes als Rodungssiedlung. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts erhielt der Ort die Schank- und Braugerechtigkeit, worauf es zum Streit mit den um Konkurrenz fürchtenden Orten Waltershausen und Friedrichroda kam.
Nach der Auflösung des Klosters Reinhardsbrunn im Jahre 1525 gehörte der Ort zum landesherrschaftlichen Amt Reinhardsbrunn, welches ab 1640 zum Herzogtum Sachsen-Gotha, ab 1672 zum Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg und ab 1826 zum Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha gehörte. Ein wichtiger historischer Erwerbszweig in Ernstroda war das Fuhrwesen, das im 19. Jahrhundert durch Straßen- und Eisenbahnbau seinen Niedergang erlebte. Danach waren die Einwohner mehrheitlich in der Holz- und Spielwarenindustrie sowie in der Schlauchweberei tätig.
Am 1. Juli 1950 wurde Cumbach eingemeindet. 1977 trat Ernstroda dem Gemeindeverband Friedrichroda bei, 2007 wurde es eingemeindet.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Markanteste Sehenswürdigkeit ist die Dorfkirche St. Katharina von 1599. Beim Bau der Kirche wurde der ältere Kirchturm des Vorgängerbaus mit einbezogen. Das Erdgeschoss des Turms ist kreuzgratgewölbt. 1817 wurde eine neue Orgel aus der Orgelbauerei Ratzmann aus Ohrdruf eingebaut.[3] Am 19. Juli 1990 waren Bauarbeiten am Turm beendet, was mit einem Knopffest gefeiert wurde. Ein Jahr später wurde die funkgesteuerte Turmuhr in Betrieb genommen. Die Kirche enthielt eine Orgel des Orgelbauers Rudolf Böhm aus Gotha von 1980.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Letzter ehrenamtlicher Bürgermeister vor der Eingemeindung war Frank Schuchardt (CDU/BL). Aktuell ehrenamtlich amtierender Ortsteilbürgermeister ist Bert Fröhlich (CDU).
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Wilhelm Vogel (1657–1723), Ostindien-Fahrer, Berginspektor und Schriftsteller
- Max Langenhan (* 1999), deutscher Rennrodler, lebt in Ernstroda
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Reinhardsbrunner Echo. Stadt Friedrichroda, 8. September 2023, S. 2, abgerufen am 10. September 2023.
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2007
- ↑ Website der Superintendentur Gotha