Bach (Tirol)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Bach
Wappen Österreichkarte
Wappen von Bach
Bach (Tirol) (Österreich)
Bach (Tirol) (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Tirol
Politischer Bezirk: Reutte
Kfz-Kennzeichen: RE
Fläche: 56,86 km²
Koordinaten: 47° 16′ N, 10° 24′ OKoordinaten: 47° 16′ 0″ N, 10° 24′ 0″ O
Höhe: 1070 m ü. A.
Einwohner: 640 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 11 Einw. pro km²
Postleitzahl: 6653
Vorwahl: 05634
Gemeindekennziffer: 7 08 01
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Oberbach 90
6653 Bach
Website: www.gemeinde-bach.at
Politik
Bürgermeister: Simon Larcher
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)
(11 Mitglieder)
  • 9 Gemeinsam für die Gemeinde Bach
  • 2 Füreinander in der Gemeinde Bach
Lage von Bach im Bezirk Reutte
Lage der Gemeinde Bach (Tirol) im Bezirk Reutte (anklickbare Karte)BachBerwangBiberwierBichlbachBreitenwangEhenbichlEhrwaldElbigenalpElmenForchachGränGramaisHäselgehrHeiterwangHinterhornbachHöfenHolzgauJungholzKaisersLechaschauLermoosMusauNamlosNesselwänglePfafflarPflachPinswangReutteSchattwaldStanzachSteegVorderhornbachTannheimVilsWängleWeißenbach am LechZöblenTirol
Lage der Gemeinde Bach (Tirol) im Bezirk Reutte (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Blick auf Bach im Lechtal
Blick auf Bach im Lechtal
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Bach ist eine Gemeinde mit 640 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Reutte in Tirol (Österreich). Bach gehört zum Gerichtsbezirk Reutte.

Bach liegt im oberen Lechtal. Es fließen vier Gewässer durch das Gemeindegebiet: zwei größere Gewässer – der Fluss Lech (Naturpark Tiroler Lech) und der Alperschonbach – und zwei kleinere Gewässer – der Modertalbach und der Sulzlbach. Die Seehöhe beträgt 1070 Meter.

Gemeindegliederung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bach besteht aus einer einzigen, gleichnamigen Katastralgemeinde bzw. aus drei Ortschaften (Einwohner Stand 1. Jänner 2024[1]):

  • Bach (419)
  • Schönau (52)
  • Stockach (169)
Gliederung
Katastralgemeinden Ortschaften in der Gemeinde

Bach (56,86 km²)

Bach (D)

Benglerwald (R)
Kraichen (R)
Seesumpf (R)
Unterwinkel (D)

Schönau (D)

Oberwinkel (W)
Sulzlbach (R)

Stockach (D)

Legende
Legende zur Gliederungstabelle
In der Spalte Katastralgemeinden sind sämtliche Katastralgemeinden einer Gemeinde angeführt. In der Klammer ist die jeweilige Fläche in km² angegeben.
In der Spalte Ortschaften sind sämtliche von der Statistik Austria erfassten Siedlungen, die auch eine eigene Ortschaftskennziffer aufweisen, angeführt. In der Hierarchieebene derselben Spalte, rechts eingerückt, werden nur Ansiedlungen, die mindestens aus mehreren Häusern bestehen, dargestellt.

Die wichtigsten der verwendeten Abkürzungen sind:

  • M = Hauptort der Gemeinde
  • Stt = Stadtteil
  • R = Rotte
  • W = Weiler
  • D = Dorf
  • ZH = Zerstreute Häuser
  • Sdlg = Siedlung
  • Hgr = Häusergruppe
  • E = Einzelgehöft (nur wenn sie eine eigene Ortschaftskennziffer haben)

Die komplette Liste der Statistik Austria ist in: Topographische Siedlungskennzeichnung nach STAT

Zu beachten ist, dass manche Orte unterschiedliche Schreibweisen haben können. So können sich Katastralgemeinden anders schreiben als gleichnamige Ortschaften bzw. Gemeinden.

Quelle: Statistik Austria

Die Besiedlung wird gebildet durch mehrere Weiler und Hofgruppen und besteht aus den Ortsteilen: Kraichen, Sulzlbach, Schönau, Stockach, Winkl, Unterbach, Oberbach, Benglerwald, Seesumpf, Klapf und Bichl.

Nachbargemeinden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fünf der sechs Nachbargemeinden liegen im Bezirk Reutte.

Elbigenalp Häselgehr
Holzgau Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Gramais
Kaisers Zams (Bezirk Landeck)

Der Ort Bach wurde 1427 erstmals urkundlich erwähnt. Freskenverzierte Häuser erinnern an die früheren Saisonarbeiter im Lechtal, die ins Ausland zogen. Wie im Lechtal oftmals üblich wurde das Gemeindegebiet von Bach erst sehr spät besiedelt. Um neues Land und neue Höfe zu erhalten, beauftragten Grundherrn Bauern, Land zu roden und dieses dann in einem besonderen Lehensverhältnis zu erhalten.

Bach unterstand dem Gericht Ehrenberg und wurde dort um 1500 der Anwaltschaft Mitter-Lechtal zugeordnet. Im Gericht Ehrenberg wurden um 1649 die politischen Gemeinden als Pfarren bezeichnet, wobei Bach Teil der Pfarre Elbigenalp war. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts lautete der Gemeindename Stockach.[2]

Bevölkerungsentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Pfarrkirche mit der Lechbrücke (2012)
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Bach
  • Pfarrkirche Unsere liebe Frau Mariä Reinigung: Die Kirche wurde von 1790 bis 1792 erbaut und steht wie fast alle Lechtaler Kirchen auf einem Felsen sicher über den Fluten des Lech. 1992/93 wurde eine Innenrenovierung durchgeführt und der ursprüngliche barocke Zustand wiederhergestellt. Nebenan befinden sich der Friedhof mit Friedhofskapelle und einem Kriegerdenkmal.
  • Die Lechbrücke bei der Kirche als Schrägseilbrücke wurde nach dem Hochwasser 2005 im Jahre 2009 neu errichtet.[3] Dabei wurde der Pfarrhof abgetragen.
  • Seesumpfkapelle
  • Antoniuskapelle
  • Ortskapelle Schönau
  • Expositurkirche Hl. Josef in Oberstockach
  • Klotzkapelle und Friedhof
  • Heuberg-Museum auf der Jöchelspitze
  • Modertal Wasserfall Seesumpf

Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bach ist eine zweisaisonale Tourismusgemeinde. Der Ort ist Ausgangspunkt für viele Bergwanderungen (z. B. in das Madautal, das Sulztal und über einen Lift zur 2226 m hohen Jöchelspitze).

Im Sommer kann man von Bach zahlreiche Almen und Hütten bewandern (z. B. Madau, Sulzlalm, Baumgartalm, Sonnalm, Frederic-Simmshütte, Memminger Hütte, Ansbacher Hütte, Württemberger Haus). Weiters führen einige Themen- und Fernwanderwege durch Bach:

  • Der Europäische Fernwanderweg E5 zweigt bei Bach in das Madautal ab.
  • Seit Juli 2012 führt der Fernwanderweg – Lechweg durch Bach.
  • Der Lechtaler Panoramaweg führt von der Bergstation der Jöchelspitzbahn bis zur Bernhardseckhütte.
  • Botanischer Lehrpfad führt von der Bergstation der Lechtaler Bergbahnen zum nahe gelegenen Lachenkopf und direkt zum Lechtaler Heuberg-Museum.
  • Der Anna Stainer-Knittel Gedenkweg führt vom Ortszentrum von Bach Richtung Madau auf die Saxer Alm[4]. In neun Stationen wird über die künstlerische Laufbahn, die Familiengeschichte sowie Höhen und Tiefen ihrer Karriere erzählt.

Im Winter gibt es zahlreiche Loipen und eine Nordic WISBI-Trainingsstrecke. Dies ist eine Trainingspiste mit permanenter Zeitnehmung. Zusätzliche Loipen stehen in den Wiesen zwischen Bach und Stockach mit einer Zeitnehmung zur Verfügung. Natürlich lebt die Gemeinde auch vom Skigebiet Jöchelspitze oder dem nahe gelegenen Skigebiet in Warth.

In Bach gibt es viele Hotels, Lebensmittelgeschäfte, Gasthäuser und Unternehmen. Es pendeln aber auch viele Bewohner aus der Gemeinde zu ihren Arbeitsstätten in die umliegenden Orte oder nach Reutte.

Energieerzeugung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde verfügt über ein eigenes Trinkwasserkraftwerk mit einer Jahresleistung von zirka 700.000 kWh. Bei Bedarf kann das Wasser wieder in einen rund 70 m höher gelegenen Hochbehälter gepumpt werden. Diese Anlage ist ein Meilenstein für die ganze Gemeinde und sichert den Gemeindehaushalt ab.

Technische Daten zur Anlage
Wassermenge 30 l/s
Bruttofallhöhe 420 m
Ausbauleistung 155 kW
Druckleitung 2,2 km
Planung Alpecon Kulturtechnik
Verlegung & Tiefbau Swietelsky

Der Gemeinderat hat 11 Mitglieder.

Partei 2022[5] 2016[6] 2010[7]
Prozent Stimmen Mandate % St. M. % St. M.
Gemeinsam für die Gemeinde Bach (GFB) 81,77 332 9 57,48 242 7 55,28 246
Füreinander in der Gemeinde Bach (FGB) 18,23 74 2 10,93 46 1 11,01 49
Dorfgemeinschaft Bach 17,81 75 2 17,08 76
Wir Bacher für Bach 13,78 58 1
Gemeinsam statt einsam 15,96 71
Erschtbaum 0,67 3
  • bis 2010 Albert Wolf (ÖVP)
  • 2010–2022 Egon Brandhofer (ÖVP)
  • seit 2022 Simon Larcher (ÖVP)

Blasonierung:

„In Silber ein rechter blauer Wellenschrägbalken mit drei silbernen nach oben springenden und rechtsgewendeten Fischen.“[8]

Das am 30. Oktober 1973 verliehene Gemeindewappen symbolisiert als redendes Wappen den Ortsnamen.

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Karl Selb (1760–1819), Maler und Lithograf aus Unterstockach, Lehrer von Anton Falger (1791–1876), ebenfalls Maler und Lithograf
  • Josef Anton Selb (1784–1832), Maler und Lithograf, Bruder von Karl Selb
  • Josef Alois Knittel (1814–1875), Freiburger Bildhauer, der im Ortsteil Oberbach geboren wurde
  • Anselm Klotz (1838–1920), Bergführer aus dem Ortsteil Stockach, erster Bezwinger die Freispitze und der Parseierspitze von der Lechtaler Seite aus (1875). Erster zertifizierter Bergführer des Lechtals.
  • Toni Knittel (* 1963), Künstlername Bluatschink, bekannter Sänger, Liedermacher und Autor des Musicals Ritter Rüdiger sowie der bekannten Lechtalmesse

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  2. Kurt Klein (Bearb.): Historisches Ortslexikon. Statistische Dokumentation zur Bevölkerungs- und Siedlungsgeschichte. Hrsg.: Vienna Institute of Demography [VID] d. Österreichische Akademie der Wissenschaften. Tirol, S. 161 (Onlinedokument, Erläuterungen. Suppl.; beide PDF – o.D. [aktual.]).
  3. Lechbrücke Bach. Swietelsky, 12. März 2009, archiviert vom Original am 16. Januar 2014; abgerufen am 30. März 2013.
  4. lechtal-info.com
  5. Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen 2022 | Gemeinde Bach. Land Tirol, abgerufen am 25. August 2022.
  6. Land Tirol - Wahlen 2016. Abgerufen am 25. August 2022.
  7. Land Tirol - Wahlen 2010. Abgerufen am 25. August 2022.
  8. Landesgesetzblatt für Tirol Nr. 84/1973 (Digitalisat)
Commons: Bach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien