Schlieben (Adelsgeschlecht)

Adelsgeschlecht

Schlieben ist der Name eines alten deutschen Adelsgeschlechts aus dem Untergau Zlivin (jetzt Amt Schlieben). Der Name wechselte zwischen Sleben, Zlewin, Zliw, Zlivn, Zlywine, Sliwen, Slieben, Schleyben, Slyben, Zlowin und Schlieben.

Wappen derer von Schlieben

Geschichte

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Älteste Vertreter

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Das Geschlecht leitete sich von der Burg Schlieben, damals zur Niederlausitz gehörig, her. Der älteste heute bekannte Angehörige der Familie war ein Otto de Sleben, der 1144 auf dem Kreuzzug ins Heilige Land erwähnt wurde.[1]

Häuser im Mittelalter

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Liebschützer Linie
Die älteste heute bekannte Stammreihe beginnt mit Gumprecht von Schlieben auf Dobnoslo (bei Senftenberg, 1269 genannt, † 1279), Burgvogt auf Liebschütz an der Mulde im askanischen Herzogtum Sachsen. Dessen Nachkommen bildeten die Liebschützer Linie des Geschlechts.

Mühlberger Linie
Ein Hans von Schlieben auf Mühlberg und Prettin, Hauptmann in Jüterbog († 1458) war der älteste heute bekannte Vertreter der Mühlberger Linie. Baruth und Stülpe (Baruth: damals auch Herzogtum Sachsen; das benachbarte Stülpe damals Erzstift Magdeburg) gehörten im 15. Jahrhundert ebenfalls Angehörigen der Familie. Zwei Balthasare von Schlieben waren im 15. Jahrhundert kurfürstliche Räte im benachbarten Brandenburg.

Preußische Linie
Georg von Schlieben aus der Liebschützer oder Mühlberger Linie kämpfte seit 1454 in Preußen für den Deutschen Orden und begründete die dortige preußische Linie mit den Burgen Nordenburg und Gerdauen.

Sächsische Linie
Dessen ältester Sohn Georg († 1521) begründete die sächsische Linie, dessen Sohn Eustachius († 1568) war der wichtigste Rat des brandenburgischen Kurfürsten Joachims II. und Vertrauter von Luther.

 
Ahnentafel des Komturs Maximilian von Schlieben und Lucie Marie von Trott. U. a. Eltern des Komturs Adam George von Schlieben-Tucheband. Nach 1679. Kirche die Komturei Lietzen.

Adelserhebungen

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Haus Birkenfeld: Erhebung in den Reichsgrafenstand mit „Hoch- und Wohlgeboren“ und Wappenvereinigung mit dem der Grafen Truchseß von Wetzhausen am 11. Januar 1660 in Wien für den königlich polnischen Kämmerer und Oberst der Leibgarde Johann Dietrich von Schlieben (1638–1695), Erbhauptmann zu Birkenfeld, Gerdauen, Nordenburg und anderen in Ostpreußen. Die brandenburgische Anerkennung folgte am 20. Dezember 1662. Die Linie ist 1816 mit Friedrich Wilhelm von Schlieben ausgestorben.

Haus Tucheband: Erhebung in den preußischen Grafenstand am 12. Juli 1704 für Adam Georg von Schlieben (1629–1709), Gutsherr auf Alt Tucheband bei Küstrin.

 
Schloss Sanditten um 1860/61, Sammlung Alexander Duncker[2]

Haus Sanditten: Erhebung in den preußischen Grafenstand am 9. August 1718 in Berlin für den königlich preußischen Landjägermeister Georg Adam von Schlieben (1649–1720), Gutsherr auf Sanditten, Erbhauptmann zu Gerdauen, Nordenburg und Klingbeck im Landkreis Heiligenbeil.

Haus Adamshaide: Erhebung in den preußischen Grafenstand am 19. September 1786 in Berlin mit Diplom vom 10. Januar 1787 für den königlich preußischen Major der Infanterie Gottlieb von Schlieben, Gutsherr auf Kurkenfeld und Erbhauptmann zu Gerdauen und Nordenburg.

Haus Nieder-Friedersdorf: Eintragung in das königlich sächsische Adelsbuch am 30. Juli 1904 für den königlich sächsischen Staats- und Kultusminister Richard von Schlieben (1848–1908), Gutsherr auf Nieder-Taubenheim an der Spree, sowie für dessen Bruder, den königlich sächsischen Oberst Egon von Schlieben, Kommandeur des 2. Grenadier-Regiments Nr. 101.

Das Stammwappen zeigt in Gold einen von Blau und Silber geschachten Balken. Auf dem Helm mit blau-goldenen Decken zwei wie der Schild bezeichnete Büffelhörner.

Gegenwart

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Ein 1894 gegründeter und 1910 auf alle adeligen und gräflichen Linien ausgedehnter Geschlechterverband hält alle zwei Jahre einen Familientag ab.

Bekannte Familienmitglieder

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Tafel des Liborius von Schlieben d. Ä. Heermeister zu Sonnenburg in Lietzen. Anno 1461.
 
Johann Kasimir von Schlieben (1714–88) mit seinen Töchtern Eleonore, Wilhelmine, Friederike, Jeannette

Literatur

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Commons: Schlieben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • von Schlieben. Schlossarchiv. Zitate aus Lexika des 17. bis 19. Jahrhunderts.

Einzelnachweise

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  1. George Adalbert von Mülverstedt: Regesta archiepiscopatus Magdeburgensis. Sammlung von Auszügen aus Urkunden, Band I: Bis zum Tode Erzbischofs Wichmann (1192), E. Baensch jun., Magdeburg, S. 470 f., Nr. 1189/1144; Textarchiv – Internet Archive.
  2. Sanditten. In: Alexander Duncker (Hrsg.): Die ländlichen Wohnsitze, Schlösser und Residenzen der ritterschaftlichen Grundbesitzer in der preußischen Monarchie nebst den königlichen Familien-, Haus-, Fideicommiss- und Schattull-Gütern. Band 3. Duncker, Berlin 1860, Blatt 164 (zlb.de [Text zwei Seiten danach]).
  3. Georg von Schlieben Geneanet
  4. Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem (Hrsg.): Die Mitglieder des Erweiterten Kapitels des Johanniterordens von 1958–1999. Selbstverlag, Nieder-Weisel 1999, S. 103 (kit.edu).