Rammingen (Bayern)
Rammingen ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Unterallgäu. Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Türkheim.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 4′ N, 10° 35′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Schwaben | |
Landkreis: | Unterallgäu | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Türkheim | |
Höhe: | 590 m ü. NHN | |
Fläche: | 19,26 km2 | |
Einwohner: | 1592 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 83 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 86871 | |
Vorwahl: | 08245 | |
Kfz-Kennzeichen: | MN | |
Gemeindeschlüssel: | 09 7 78 209 | |
Gemeindegliederung: | 2 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Rathausplatz 1 86871 Rammingen | |
Website: | www.rammingen.de | |
Erster Bürgermeister: | Anton Schwele (Fr. Wählergem./ Unabh. Wählergem.) | |
Lage der Gemeinde Rammingen im Landkreis Unterallgäu | ||
Geografie
BearbeitenLage
BearbeitenRammingen liegt circa 40 Kilometer östlich von Memmingen und circa 30 Kilometer nördlich von Kaufbeuren in Mittelschwaben. Das Gemeindegebiet liegt zwischen 578 m ü. NHN (Flossach, an der nördlichen Gemeindegrenze) und 654 m ü. NHN (im Bannholz an der südwestlichen Gemeindegrenze). Das langgezogene Dorf mit den beiden Teilen Unter- und Oberrammingen erstreckt sich 2,5 km in Nord-Süd-Richtung in einer Höhenlage von ca. 590 bis 600 m ü. NHN westlich des Wörthbachs in der Lech-Wertach-Ebene.
Gemeindegliederung
BearbeitenDas Gemeindegebiet besteht aus den Gemarkungen Unterrammingen und Oberrammingen.
Die Gemeinde hat zwei Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
Daneben gibt es Moosgerum (ein Aussiedlerhof) und Am Bahnhof (eine aus fünf weiteren Gehöften bestehende Ansiedlung um den etwa 1,5 km entfernten ehem. Bahnhof Unterrammingen), beides keine amtlich benannten Gemeindeteile.
Geschichte
BearbeitenBis zur Gemeindefusion
BearbeitenOber- und Unterrammingen gehörten unter anderem den Fuggern und den Grafen Toerring-Seefeld als ein Teil der mit dem Blutbann begabten Herrschaft Mattsies. Die erstmalige Erwähnung des Adelsgeschlechts der Herren von Rammingen (Ramunger) erfolgte 1147. Knapp ein halbes Jahrhundert zuvor tauchte die Gegend um Rammingen erstmals in einer Besitzschrift des Reichsstifts Weingarten auf, das bereits 1094 und später nochmals um 1143 Grundbesitz in Rammingen erworben hatte. Diese Verbindung zum Kloster währte bis zur Säkularisation in Bayern im Jahre 1802. Im Mittelalter gehörte der Ort zur Reichsherrschaft Mattsies, die von 1598 bis 1680 im Besitz der Fugger war. Späterer Landesherr war dann das Kurfürstentum Bayern. Die Bildung der politischen Gemeinden Ober- und Unterrammingen erfolgte 1818. Am 1. Januar 1974 wurden diese im Zuge der Gebietsreform zur Gemeinde Rammingen zusammengeschlossen.[4]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenJahr | 1961 | 1970 | 1987 | 1991 | 1995 | 2000 | 2005 | 2010 | 2015 |
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Einwohner | 1024[4] | 1014[4] | 1164 | 1239 | 1282 | 1309 | 1380 | 1410 | 1527 |
- Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1186 auf 1544 um 358 Einwohner bzw. um 30,2 %.
Politik
BearbeitenBürgermeister
BearbeitenBürgermeister seit 1996 ist Anton Schwele (* 1952) (Freie Wählergemeinschaft/Unabhängige Wählergemeinschaft); er wurde zuletzt am 15. März 2020 mit 62,2 % der Stimmen wieder gewählt.
Gemeinderat
BearbeitenDie Wahl am 15. März 2020 hatte folgendes Ergebnis:
- Freie Wählergemeinschaft/Unabhängige Wählergemeinschaft: 8 Sitze (63,7 %)
- Bürgerliste: 4 Sitze (36,3 %).
In der Amtszeit 2014 bis 2020 waren Freie Wählergemeinschaft (5 Sitze) und Unabhängige Wählergemeinschaft (4 Sitze) noch mit zwei getrennten Wahlvorschlägen angetreten, was mangels Kandidaten im Jahr 2020 nach nahezu 50 Jahren zum Zusammenschluss führte. Die im Jahre 2014 gegründete Bürgerliste Rammingen gewann 2020 ein weiteres Mandat dazu (bisher 3 Sitze).
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „Gespalten; vorne wieder gespalten von Blau und Gold mit zwei Steinbockhörnern in verwechselten Farben, hinten in Blau schräg gekreuzt zwei goldene Reuthauen.“[6] | |
Wappenbegründung: Für die Geschichte der Gemeinde sind die Ramunger als Ortsadelsgeschlecht der frühen Zeit und das Reichsstift Weingarten wegen seines 1094 und 1143 verbindlich verbürgten Grundbesitzes in Rammingen von besonderer Bedeutung. Es wurden deshalb die Bockshörner der Ramunger mit den Reuthauen des Stiftwappens in Verbindung gesetzt. Die Schildfarben Gold und Blau im gespaltenen Wappen erinnern an die lange Zugehörigkeit zur Reichsherrschaft Mattsies, die 1598 bis 1680 im Besitz der Familie Fugger war.
Das Wappen wurde vom Heimatpfleger Josef Striebel entworfen und vom Heraldiker Karl Haas aus Kronach gestaltet und wurde am 20. Oktober 1978 durch Bescheid der Regierung von Schwaben genehmigt. |
Flagge
BearbeitenDie Flagge ist blau-gelb gestreift mit aufgelegtem Gemeindewappen.
Baudenkmäler
BearbeitenIn der Gemeinde gehört die Kirche St. Magnus zu den Sehenswürdigkeiten mit überregionaler Bekanntheit.
Bodendenkmäler
BearbeitenWirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenWirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Bearbeiten2018 gab es in der Gemeinde 304 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze; von der Wohnbevölkerung standen 702 Personen in einer versicherungspflichtigen Beschäftigung. Damit war die Zahl der Auspendler um 398 höher als die der Einpendler. 10 Einwohner waren arbeitslos. Die 33 landwirtschaftliche Betriebe bewirtschafteten 2016 eine Fläche von 1324 Hektar.
Bildung
BearbeitenIn der Gemeinde besteht eine Kindertageseinrichtung mit 87 Plätzen und 81 gemeldeten Kindern (1. März 2019). Eine eigenständige Grundschule besteht nicht mehr.
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Magnus Niedermair (1849–1922), Domkapitular in Augsburg, Mitgründer der Regens-Wagner-Stiftungen für Behinderte.
Literatur
Bearbeiten- Manfred Leinsle, Elisabeth Lukas-Götz, Hans Schindele, Anton Schwele: Ortschronik Rammingen, Band 1: Rammingen – Ein Dorf am Wörthbach. Von Höfen und Häusern. Herausgeber: Gemeinde Rammingen, 2006
- Manfred Leinsle: Ortschronik Rammingen, Band 2: Rammingen – Ein Dorf am Wörthbach. Im und ums Dorf. Herausgeber: Gemeinde Rammingen, 2014
Weblinks
Bearbeiten- Rammingen (Bayern): Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik (PDF-Datei; 1 MB)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Rammingen in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 15. August 2019.
- ↑ Gemeinde Rammingen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. Dezember 2021.
- ↑ a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 781 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Zweitstimmen, gemäß Quelle www.wahlen.bayern.de abgerufen am 4. März 2018
- ↑ Eintrag zum Wappen von Rammingen (Bayern) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte