Olympische Sommerspiele 1960/Leichtathletik

Wettbewerb bei den Olympischen Sommerspielen 1960
Leichtathletik bei den
XVII. Olympischen Spielen
Informationen
Datum: 31. August bis 10. September
Wettkampfort: Italien Rom
Austragungsort: Stadio Olimpico
Entscheidungen: Männer: 24/Frauen: 10[1]
Melbourne 1956 Tokio 1964
Olympische Spiele 1960
Medaillenspiegel Leichtathletik
Platz Mannschaft Goldmedaillen Silbermedaillen Bronzemedaillen Total
1 Vereinigte Staaten USA 12 8 6 26
2 Sowjetunion 1955 Sowjetunion 11 5 5 21
3 Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland 2 8 3 13
4 Polen 1944 Polen 2 2 3 7
5 Neuseeland Neuseeland 2 1 3
6 Vereinigtes Konigreich Großbritannien 1 3 4 8
7 Australien Australien 1 2 1 4
8 Italien Italien 1 2 3
9 Rumänien 1952 Rumänien 1 1 2
10 Athiopien 1941 Äthiopien 1 1
11 Ungarn 1957 Ungarn 1 2 3
12 Frankreich Frankreich 1 1 2
13 Belgien Belgien 1 1
Marokko Marokko 1 1
Schweden Schweden 1 1
Tschechoslowakei Tschechoslowakei 1 1
Taiwan Taiwan 1 1
18 Westindische Foderation Westindische Föderation 2 2
19 Finnland Finnland 1 1
Sudafrika 1928 Südafrikanische Union 1 1

Bei den XVII. Olympischen Spielen 1960 in Rom fanden 34 Wettkämpfe in der Leichtathletik statt. 31 dieser Wettbewerbe wurden im Stadio Olimpico ausgetragen, das ein Fassungsvermögen von 80.000 Zuschauern hatte.

Olympianormen

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Erstmals in der Leichtathletik gab es sogenannte Olympianormen. Die Sportler mussten diese Normen erfüllen, wenn aus einem Land mehr als ein Sportler in einer Disziplin gemeldet werden sollte.

Teilnehmer

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Wie auch bei den letzten Olympischen Spielen gab es einige Probleme und Sonderfälle im Hinblick auf die Teilnahme bestimmter Nationen.

Die Volksrepublik China war nicht mehr Mitglied des IOC, sodass aus diesem Land keine Sportler in Rom teilnahmen. Die Sportler der kleineren Republik China traten unter der Bezeichnung Taiwan zu den Wettbewerben an.

Aus Korea nahm nach einigen politischen Querelen nur der südliche Teil der Halbinsel, also Südkorea teil.

Die Karibikinseln Jamaika, Barbados sowie Trinidad und Tobago traten gemeinsam als Westindische Föderation auf. Ägypten und Syrien entsandten ein gemeinsames Team unter der Bezeichnung Vereinigte Arabische Republik.

Wie bereits 1956 wurde Deutschland durch eine gesamtdeutsche Mannschaft, gebildet von Sportlern aus der Bundesrepublik Deutschland und der DDR, vertreten. Verbunden war dieses Konstrukt mit vielen Auseinandersetzungen und Streitigkeiten zur Frage der Fahne, der Hymne, der offiziellen Bekleidung etc. Das IOC musste immer wieder vermitteln, bevor letzte Vereinbarungen getroffen waren. Wie in zahlreichen anderen Sportarten auch wurden Ausscheidungswettkämpfe zwischen den Sportlern aus Ost- und Westdeutschland ausgetragen, die über die Teilnahme an den Olympischen Spielen ausschlaggebend waren.[2] Natürlich mussten bei Meldung von mehr als einem Sportler in einer Disziplin alle betroffenen Athleten den neuen Regeln entsprechend die Olympianorm erfüllt haben, damit sie teilnahmeberechtigt waren.

 
Das Olympiastadion während der Eröffnungsfeier

Mit den Planungen für das spätere Stadio Olimpico, in dem fast alle Wettbewerbe der Leichtathletik stattfanden, wurde bereits in den 1920er Jahren begonnen. Der Bau zog sich mit zahlreichen Unterbrechungen über einen langen Zeitraum hin, bevor das Stadion im Jahre 1953 fertiggestellt war. Es hieß zu Anfang „Stadio dei Centomila“ – Stadion der Hunderttausend und wurde zur Austragung der Olympischen Spiele entsprechend umbenannt.

Für die Leichtathletikveranstaltungen stand eine ausgezeichnete Aschenbahn mit der üblichen Rundenlänge von vierhundert Metern zur Verfügung.[3]

Wettbewerbe

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Im Wettbewerbsangebot gab es eine Veränderung: im Frauenbereich wurde der 800-Meter-Lauf, der nach einmaliger Austragung bei den Olympischen Spielen 1928 in der Versenkung verschwunden war, wieder mit ins Programm aufgenommen. Bei den Leichtathletik-Europameisterschaften, als die Disziplin bereits 1954 wieder angeboten worden war, hatte sich gezeigt, dass diese Laufstrecke keine Überforderung für Frauen darstellte und Teil des olympischen Leichtathletikprogramms auch für Frauen sein sollte.

Ansonsten war das Angebot identisch mit dem der letzten Spiele in Melbourne. Es gab 24 Disziplinen im Männerbereich und zehn für die Frauen, die nun vier Einzellaufdisziplinen – 100 Meter, 200 Meter sowie 80 Meter Hürden und als Mittelstrecke erstmals 800 Meter – im Programm vorfanden. Im Laufbereich wurde darüber hinaus nur noch die 4-mal-100-Meter-Staffel ausgetragen. Mit Hoch- und Weitsprung gab es weiterhin zwei Sprungdisziplinen sowie mit Kugelstoßen, Diskuswurf und Speerwurf drei Stoß- und Wurfwettbewerbe. Bis heute – Stand August 2021 – hat sich im Bereich der olympischen Männerdisziplinen nichts mehr verändert. Bei den Frauen dagegen standen noch zahlreiche Ergänzungen für die Zukunft an.

Sportliche Erfolge

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Das Leistungsniveau war auch bei dieser Großveranstaltung hoch. In acht Disziplinen gab es elf neue oder eingestellte Weltrekorde, in einem weiteren Wettbewerb wurde eine neue Weltbestleistung erzielt. In 23 Disziplinen wurde darüber hinaus der olympische Rekord 48 Mal verbessert oder egalisiert.

Erfolgreichste Nation waren wie bei allen Spielen in der Leichtathletik zuvor die Vereinigten Staaten mit zwölf Goldmedaillen. Aber der Abstand zum Zweiten in dieser Rangliste, der Sowjetunion, die elf Olympiasiege zu verzeichnen hatte, war knapp geworden. Dahinter folgten drei Nationen mit je zwei Goldmedaillen: Deutschland, Polen und Neuseeland, wobei die deutsche Mannschaft deutlich mehr Silbermedaillen errang als die beiden anderen Länder. Alle weiteren Nationen errangen in der Leichtathletik höchstens einen Olympiasieg.

Herausragende Leichtathletin dieser Spiele war die US-amerikanische Sprinterin Wilma Rudolph die dreimal Olympiasiegerin wurde: über 100 Meter, 200 Meter und in der 4-mal-100-Meter-Staffel.

Drei weitere Sportler errangen je zwei Goldmedaillen in der Leichtathletik bei diesen Spielen:

Folgende hier siegreiche Leichtathleten hatten bereits bei früher ausgetragenen Olympischen Spielen Goldmedaillen errungen:

  • Glenn Davis, (USA) – 400-Meter-Hürdenlauf, Wiederholung seines Erfolgs von 1956, außerdem hier in Rom siegreich mit der 4-mal-400-Meter-Staffel, damit jetzt dreifacher Olympiasieger
  • Lee Calhoun, (USA) – 110-Meter-Hürdenlauf, Wiederholung seines Erfolgs von 1956, damit jetzt zweifacher Olympiasieger
  • Al Oerter, (USA) – Diskuswurf, Wiederholung seines Erfolgs von 1956, damit jetzt zweifacher Olympiasieger
  • Nina Ponomarjowa, (Sowjetunion) – Diskuswurf, Wiederholung ihres Erfolgs von 1952, damit jetzt zweifache Olympiasiegerin

Resultate Männer

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Mit knappem Vorsprung wurde Armin Hary Olympiasieger
Platz Athlet Land Offiz. hand-
gestoppte
Zeit
Inoffiz.
elek-
tron. Zeit
1 Armin Hary Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch  EUA 10,2 s ORe 10,32 s
2 Dave Sime Vereinigte Staaten  USA 10,2 s ORe 10,35
3 Peter Radford Vereinigtes Konigreich  GBR 10,3 s0000 10,42 s
4 Enrique Figuerola Kuba  CUB 10,3 s0000 10,44 s
5 Frank Budd Vereinigte Staaten  USA 10,3 s0000 10,46 s
6 Ray Norton Vereinigte Staaten  USA 10,4 s0000 10,50 s

Finale am 1. September, 17:30 Uhr
Wind: ±0,0 m/s

Armin Harys Weltrekord von 10,0 Sekunden hatte der Kanadier Harry Jerome im Juli eingestellt. Mit seinem Sieg bei den US-Meisterschaften hatte sich Ray Norton in die Favoritenposition gelaufen. Armin Hary unterbot den alten olympischen Rekord mit 10,2 s bereits im Zwischenlauf, im Halbfinale gab Jerome verletzt auf. Nach zwei Fehlstarts – verursacht durch Dave Sime und dann durch Hary – ging das Feld im Finale geschlossen aus den Startblöcken. Hary lag sofort in Führung, Sime kam gegen Ende stark auf, aber Hary rettete seinen Vorsprung gerade noch ins Ziel. Armin Harys Sieg war der erste Olympiasieg in der Leichtathletik für Deutschland seit 1936.

 
Olympiasieger Livio Berruti (hier im Jahr 2011) egalisierte zweimal den Weltrekord
Platz Athlet Land Offiz. hand-
gestoppte
Zeit
Inoffiz.
elek-
tron. Zeit
1 Livio Berruti Italien  ITA 20,5 s WRe/ORe 20,62 s
2 Lester Carney Vereinigte Staaten  USA 20,6 s 20,69 s
3 Abdoulaye Seye Frankreich  FRA 20,7 s 20,83 s
4 Marian Foik Polen 1944  POL 20,8 s 20,90 s
5 Stone Johnson Vereinigte Staaten  USA 20,8 s 20,93 s
6 Ray Norton Vereinigte Staaten  USA 20,9 s 21,09 s

Finale: 3. September, 18:00 Uhr
Wind: ±0,0 m/s

Nachdem Ray Norton den alten Weltrekord von 20,6 s in den Jahren 1959 und 1960 viermal eingestellt hatte, verbesserte der Brite Peter Radford im Mai 1960 den Rekord auf 20,5 s. Stone Johnson und Ray Norton egalisierten diese Leistung bei den US-Trials. Aber Norton war nicht in der Form dieser Ausscheidungswettkämpfe. Im Halbfinale stellte Livio Berruti den Weltrekord ein. Dies gelang dem sehr schlanken und dadurch grazil wirkenden Italiener im Finale erneut. Er war der erste Olympiasieger seit Percy Williams 1928, der nicht aus den USA kam, und der erste europäische Olympiasieger überhaupt auf dieser Strecke.

Platz Athlet Land Offiz. hand-
gestoppte
Zeit
Inoffiz.
elek-
tron. Zeit
1 Otis Davis Vereinigte Staaten  USA 44,9 s WR 45,07 s
2 Carl Kaufmann Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch  EUA 44,9 s WR 45,08 s
3 Malcolm Spence Sudafrika 1928  RSA 45,5 s000 45,60 s
4 Milkha Singh Indien  IND 45,6 s000 45,73 s
5 Manfred Kinder Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch  EUA 45,9 s000 46,04 s
6 Earl Young Vereinigte Staaten  USA 45,9 s000 46,07 s

Finale: 6. September, 15:45 Uhr

Der Weltrekord von Lou Jones stand seit 1956 bei 45,2 s, der olympische Rekord seit 1952 bei 45,9 s. Im ersten Halbfinale lief Otis Davis mit 45,5 s neuen Olympiarekord. Malcolm Spence war im Finale bei halber Strecke mit 21,2 Sekunden der Schnellste, in der Zielkurve ging Otis Davis in Führung und auf der Zielgeraden kämpfte sich Carl Kaufmann an Davis heran, konnte ihn jedoch nicht ganz einholen. Im Ziel lag Davis mit elektronisch gestoppten 44,91 s vor Kaufmann in 44,93 s. Da aber nur handgestoppte Zeiten gewertet wurden, hatten beide den Weltrekord um drei Zehntelsekunden verbessert.

Platz Athlet Land Zeit (min)
1 Peter Snell Neuseeland  NZL 1:46,3 OR
2 Roger Moens Belgien  BEL 1:46,5000
3 George Kerr Westindische Foderation  BWI 1:47,1000
4 Paul Schmidt Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch  EUA 1:47,6000
5 Christian Wägli Schweiz  SUI 1:48,1000
6 Manfred Matuschewski Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch  EUA 1:52,0000

Finale: 2. September

Der Weltrekordler Roger Moens galt als klarer Favorit, im Halbfinale war George Kerr mit 1:47,1 min der Schnellste. Das Finale wurde lange von Christian Wägli bestimmt, der als schlechtester Spurter das Tempo hochhielt und bis zur 600-Meter-Marke führte. Moens übernahm in der Zielkurve die Spitze und fühlte sich wie der sichere Sieger, aber auf der Innenbahn schob sich Peter Snell an ihm vorbei und holte seine erste Goldmedaille. Kerr gewann Bronze und der Deutsche Paul Schmidt wurde Vierter. Erst nachdem Snell vier Jahre später zwei weitere Goldmedaillen gewonnen hatte, erkannte Moens, dass eine Silbermedaille hinter Peter Snell ein Erfolg und keine Enttäuschung war.

 
Herb Elliott (links) wurde seiner Favoritenrolle gerecht: er eroberte Gold und Weltrekord
Platz Athlet Land Zeit (min)
1 Herb Elliott Australien  AUS 3:35,6 WR
2 Michel Jazy Frankreich  FRA 3:38,4000
3 István Rózsavölgyi Ungarn 1957  HUN 3:39,2000
4 Dan Waern Schweden  SWE 3:40,0000
5 Zoltan Vamoș Rumänien 1952  ROM 3:40,8000
6 Dyrol Burleson Vereinigte Staaten  USA 3:40,9000
7 Michel Bernard Frankreich  FRA 3:41,5000
8 Jim Grelle Vereinigte Staaten  USA 3:45,0000

Finale: 6. September, 16:15 Uhr

Herb Elliott reiste als Weltrekordler über 1500 Meter und über die Meile an. Auf beiden Strecken war er seit Jugendzeiten ungeschlagen. Im Finale besorgten die Tempoläufer Michel Bernard und Dan Waern die Führungsarbeit bis zur 800-Meter-Marke, dann übernahm Elliott die Spitze und gab sie bis ins Ziel nicht mehr ab. Er verbesserte seinen eigenen Weltrekord und hatte auf den Zweitplatzierten Michel Jazy zwanzig Meter Vorsprung.

Platz Athlet Land Zeit (min)
1 Murray Halberg Neuseeland  NZL 13:43,4
2 Hans Grodotzki Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch  EUA 13:44,6
3 Kazimierz Zimny Polen 1944  POL 13:44,8
4 Friedrich Janke Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch  EUA 13:46,8
5 Dave Power Australien  AUS 13:51,8
6 Nyandika Maiyoro Britisch-Ostafrika  KEN 13:52,8
7 Michel Bernard Frankreich  FRA 14:04,2
8 Horst Flosbach Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch  EUA 14:06,6

Finale: 2. September, 17:10 Uhr

Nachdem zuvor bereits Peter Snell über 800 Meter gewonnen hatte, holte mit Murray Halberg der zweite Schützling von Trainer Arthur Lydiard Gold. Halberg übernahm drei Runden vor Schluss die Initiative und riss mit einem Zwischenspurt das Feld auseinander. Hans Grodotzki, Friedrich Janke und Kazimierz Zimny folgten Halberg und kamen auf der Schlussrunde immer näher an den Führenden heran, der aber bis ins Ziel durchhielt. Grodotzki sicherte sich knapp vor Zimny die Silbermedaille. Mit Janke auf Rang vier und Horst Flosbach auf Rang acht erreichten die deutschen Läufer ein sehr gutes Mannschaftsergebnis.

10.000 m

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Platz Athlet Land Zeit (min)
1 Pjotr Bolotnikow Sowjetunion 1955  URS 28:32,2 OR
2 Hans Grodotzki Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch  EUA 28:37,0000
3 Dave Power Australien  AUS 28:38,2000
4 Alexei Dessjattschikow Sowjetunion 1955  URS 28:39,6000
5 Murray Halberg Neuseeland  NZL 28:48,5000
6 Max Truex Vereinigte Staaten  USA 28:50,2000
7 Zdzisław Krzyszkowiak Polen 1944  POL 28:52,4000
8 John Merriman Vereinigtes Konigreich  GBR 28:52,6000

Start 8. September, 17:15 Uhr

Nachdem zuletzt Emil Zátopek und Wolodymyr Kuz jeweils ein Doppelsieg über 5000 und 10.000 Meter gelungen war, versuchte auch Murray Halberg sein Glück. Lediglich der Ungar Sándor Iharos hatte eine schnellere Bestzeit aufzuweisen als Halberg. Durch einen Regenschauer hatte sich die Temperatur gesenkt und die Bedingungen waren angenehmer als befürchtet. Nach siebentausend Metern setzen sich vier Läufer von den anderen ab, auch Halberg und Iharos konnten nicht mehr folgen. Pjotr Bolotnikow sicherte sich die Goldmedaille erst in der letzten Runde, als er mit seinem Endspurt seinen Gegnern keine Chance ließ.

Marathon

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Olympiasieger Abebe Bikila im Jahr 1969
Platz Athlet Land Zeit (h)
1 Abebe Bikila Athiopien 1941  ETH 2:15:16,2 WBL
2 Rhadi Ben Abdesselam Marokko  MAR 2:15:41,60000
3 Barry Magee Neuseeland  NZL 2:17:18,20000
4 Konstantin Worobjow Sowjetunion 1955  URS 2:19:09,60000
5 Sergei Popow Sowjetunion 1955  URS 2:19:18,80000
6 Thyge Thøgersen Danemark  DEN 2:21:03,40000
7 Abebe Wakgira Athiopien 1941  ETH 2:21:09,40000
8 Bakir Benaïssa Marokko  MAR 2:21:21,40000

Datum: 10. September, 17:30 Uhr

Der Marathonlauf wurde am Campidoglio gestartet. Über den Viale Cristofero Colombo ging es in den Süden nach Citinia und von dort zur Via Appia Antica, auf der stadteinwärts die letzten Kilometer gelaufen wurden, das Ziel befand sich am Konstantinsbogen.

Abebe Bikila war in 2400 Meter Höhe bereits 2:21:23,0 h gelaufen, was aber in Europa kaum bekannt war. Bikila lief die Strecke barfuß und unterbot trotzdem die bisherige Weltbestzeit des Russen Sergei Popow. Bikila war nicht der erste Afrikaner, der auf der Marathonstrecke siegte. Bereits 1912 hatte der weiße Südafrikaner Ken McArthur gesiegt. Die Algerier Boughéra El Ouafi 1928 und Alain Mimoun 1956 hatten für Frankreich gewonnen. Aber Bikila war der erste Olympiasieger der im Afrika südlich der Sahara geboren worden ist. Sein Sieg vor einem Marokkaner war auf der historischen Strecke im letzten Leichtathletikwettbewerb von Rom auch wie ein Ausblick in die Zukunft des Langstreckenlaufs.

110 m Hürden

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Platz Athlet Land Offiz. hand-
gestoppte
Zeit
Inoffiz.
elek-
tron. Zeit
1 Lee Calhoun Vereinigte Staaten  USA 13,8 s 13,98 s
2 Willie May Vereinigte Staaten  USA 13,8 s 13,99 s
3 Hayes Jones Vereinigte Staaten  USA 14,0 s 14,17 s
4 Martin Lauer Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch  EUA 14,0 s 14,20 s
5 Keith Gardner Westindische Foderation  BWI 14,4 s 14,55 s
6 Walentin Tschistjakow Sowjetunion 1955  URS 14,6 s 14,71 s

Finale: 5. September, 16:45 Uhr
Wind: +0,1 m/s

Martin Lauer hatte 1959 den Weltrekord auf 13,2 s verbessert. Lee Calhoun, der Olympiasieger von 1956, hatte unmittelbar vor den Spielen in Rom diesen Rekord eingestellt. Im olympischen Finale kämpften Calhoun und Willie May vorn um Gold und dahinter Hayes Jones und Lauer um Bronze. Laut der inoffiziellen elektronischen Zeitnahme lag Calhoun im Ziel um eine Hundertstelsekunde vor May, im Kampf um Platz drei Jones drei Hundertstelsekunden vor Lauer. Mit Calhouns Sieg hatte auch auf der zweiten Hürdenstrecke neben den 400 Meter Hürden der Olympiasieger von Melbourne gewonnen.

Die offiziellen Windangaben sind offensichtlich nur bei eindeutigem Rückenwind korrekt. Bei Gegenwind dagegen wurden stets Werte von Windstille oder sogar von minimalem Rückenwind ausgewiesen. Hier im Finale wehte den Läufern ein ziemlich starker Wind entgegen. So relativieren sich die zunächst nicht unbedingt hochklassisch erscheinenden Zeiten erheblich.[4]

400 m Hürden

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Platz Athlet Land Offiz. hand-
gestoppte
Zeit
Inoffiz.
elek-
tron. Zeit
1 Glenn Davis Vereinigte Staaten  USA 49,3 s OR 49,51 s
2 Clifton Cushman Vereinigte Staaten  USA 49,6 s000 49,77 s
3 Dick Howard Vereinigte Staaten  USA 49,7 s000 49,90 s
4 Helmut Janz Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch  EUA 49,9 s000 50,05 s
5 Jussi Rintamäki Finnland  FIN 50,8 s000 50,98 s
6 Bruno Galliker Schweiz  SUI 51,0 s000 51,11 s

Finale: 2. September, 16:00 Uhr

Der Olympiasieger von 1956 und Weltrekordhalter Glenn Davis war klarer Favorit. Einer der Mitfavoriten, Gert Potgieter aus Südafrika, hatte sich kurz vor den Spielen bei einem Autounfall schwer verletzt und konnte nicht antreten. Im Finale von Rom lief Davis vorne weg zu Gold, dann folgten seine beiden Landsleute Clifton Cushman und Dick Howard auf den Medaillenrängen. Der Deutsche Helmut Janz blieb als erster Europäer unter 50 Sekunden, aber auch der Europarekord reichte ihm nicht für eine Medaille. Bruno Galliker aus der Schweiz hatte im Halbfinale in 51,3 s ganz knapp den Italiener Salvatore Morale ausgeschaltet, im Finale war Galliker jedoch chancenlos.

3000 m Hindernis

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Platz Athlet Land Zeit (min)
1 Zdzisław Krzyszkowiak Polen 1944  POL 8:34,2 OR
2 Nikolai Sokolow Sowjetunion 1955  URS 8:36,4000
3 Semjon Rschischtschin Sowjetunion 1955  URS 8:42,2000
4 Gaston Roelants Belgien  BEL 8:47,6000
5 Gunnar Tjörnebo Schweden  SWE 8:58,6000
6 Ludwig Müller Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch  EUA 9:01,6000
7 Deacon Jones Vereinigte Staaten  USA 9:18,2000
8 Alexei Konow Sowjetunion 1955  URS 9:18,2000

Finale: 3. September, 16:50 Uhr

Zdzisław Krzyszkowiak, der Europameister von 1958, hatte Ende Juni einen neuen Weltrekord aufgestellt und war klarer Favorit. Als tempoharter Läufer folgte er den drei sowjetischen Athleten, bei denen sich Alexei Konow an der Spitze für seine Mannschaftskameraden opferte. Krzyszkowiak siegte schließlich mit neuem olympischen Rekord.

Der deutsche Athlet Hans Hüneke gab im Endlauf auf.

4 × 100 m Staffel

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Pl. Land Athleten Offiz. hand-
gestoppte
Zeit
Inoffiz.
elek-
tron. Zeit
1 Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch  Deutschland Bernd Cullmann
Armin Hary
Walter Mahlendorf
Martin Lauer
39,5 s WRe/ORe 39,66 s
2 Sowjetunion 1955  Sowjetunion Gusman Kossanow
Leonid Bartenew
Juri Konowalow
Edwin Osolin
40,1 s 40,24 s
3 Vereinigtes Konigreich  Großbritannien Peter Radford
David Jones
David Segal
Nick Whitehead
40,2 s 40,32 s
4 Italien  Italien Armando Sardi
Pier Giorgio Cazzola
Salvatore Giannone
Livio Berruti
40,2 s 40,33 s
5 Venezuela 1954  Venezuela Clive Bonas (Halbfinale/Finale)
Lloyd Murad
Emilio Romero
Rafael Romero
im Vorlauf außerdem:
Horacio Esteves
40,7 s 40,83 s
DSQ Vereinigte Staaten  USA Frank Budd
Ray Norton
Stone Johnson
Dave Sime
Wechselmarke überlaufen

Finale: 8. September, 18:10 Uhr

Nachdem Manfred Germar erkrankt war, brauchte die deutsche Staffel einen neuen Schlussläufer. Als Ersatz kamen Manfred Steinbach und Martin Lauer in Frage, die beide in ihren Spezialdisziplinen jeweils Olympiavierte geworden waren. Die Wahl fiel auf Lauer, und schon im Vorlauf stellte die neuformierte deutsche Staffel den Weltrekord von 39,5 s ein. Deutschland und die USA gewannen ihre Halbfinals jeweils mit 39,7 s. Im Finale übertrat Norton seine Wechselmarke. Das amerikanische Team setzte das Rennen jedoch fort und lieferte sich bis ins Ziel einen engen Zweikampf mit den Deutschen. Sime war zwar vorn, aber die Disqualifikation war bereits angezeigt. Die US-Staffel wurde zwar mit 39,4 s gemessen, was zählte, war jedoch die Einstellung der Weltrekordzeit durch das deutsche Team. Nach der Disqualifikation der Amerikaner war das deutsche Team Olympiasieger.

Armin Hary war mit dem Staffelsieg der erste deutsche Leichtathlet mit zwei Goldmedaillen. Für die US-Läufer hingegen vollendete sich, was sich in den Finales über 100 und 200 Meter abgezeichnet hatte. Zum ersten Mal, seitdem die Sprintstaffel im Jahre 1912 bei Olympischen Spielen ausgetragen wurde, gewannen die US-Sprinter kein Gold auf einer der drei kurzen Sprintstrecken. Dieses Debakel wiederholte sich – abgesehen von den Spielen 1980 in Moskau, an denen keine US-amerikanischen Athleten teilnahmen – erst wieder 2008 in Peking.

4 × 400 m Staffel

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Pl. Land Athleten Offiz. hand-
gestoppte
Zeit
Inoffiz.
elek-
tron. Zeit
1 Vereinigte Staaten  USA Jack Yerman
Earl Young
Glenn Davis
Otis Davis
3:02,2 min WR 3:02,37 min
2 Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch  Deutschland Hans-Joachim Reske
Manfred Kinder
Johannes Kaiser
Carl Kaufmann
3:02,7 min000 3:02,84 min
3 Westindische Foderation  Westindische Föderation Malcolm Spence
James Wedderburn
Keith Gardner
George Kerr
3:04,0 min000 3:04,13 min
4 Sudafrika 1928  Südafrikanische Union Edward Jefferys
Edgar Davis
Gordon Day
Malcolm Spence
3:05,0 min000 3:05,18 min
5 Vereinigtes Konigreich  Großbritannien Malcolm Yardley
Barry Jackson
John Wrighton
Robbie Brightwell
3:08,3 min000 3:08,47 min
6 Schweiz  Schweiz René Weber
Ernst Zaugg
Hansruedi Bruder
Christian Wägli
3:09,4 min000 3:09,55 min

Finale: 8. September, 16:30 Uhr

Der Weltrekord der jamaikanischen Staffel von 1952 stand bei 3:03,9 min. Hier in Rom waren die Jamaikaner als Teil der Westindischen Föderation am Start, wobei George Kerr, Mal Spence und Keith Gardner aus Jamaika stammten, James Wedderburn kam gebürtig aus Barbados. Im Finale führten von Beginn an die US-Amerikaner. Die deutsche Staffel lag nach ihrem zweiten Läufer Manfred Kinder auf Platz zwei und gewann am Ende die Silbermedaille. Das amerikanische Team stellte einen neuen Weltrekord auf, auch die deutsche Staffel unterbot den früheren Rekord noch.

20 km Gehen

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Platz Athlet Land Zeit (h)
1 Wolodymyr Holubnytschyj Sowjetunion 1955  URS 1:34:07,2
2 Noel Freeman Australien  AUS 1:34:16,4
3 Stan Vickers Vereinigtes Konigreich  GBR 1:34:56,4
4 Dieter Lindner Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch  EUA 1:35:33,8
5 Norman Read Neuseeland  NZL 1:36:59,0
6 Lennart Back Schweden  SWE 1:37:17,0
7 John Ljunggren Schweden  SWE 1:37:59,0
8 Ladislav Moc Tschechoslowakei  TCH 1:38:32,4

Datum: 2. September, 11:30 Uhr

Die Strecke war ein Rundkurs im Foro Italico an den Tennisplätzen und am Schwimmstadion vorbei zum Tiber. Insgesamt mussten dreizehn Runden zurückgelegt werden, Start und Ziel war das Stadio Olimpico.

Gegen Mitte des Rennens setzte sich Wolodymyr Holubnytschyj vom Feld ab und hatte schnell einen so großen Vorsprung, dass ihm auch die Schlussattacke des Australiers Noel Freeman nicht mehr gefährlich werden konnte. Holubnytschyj hatte die Olympischen Spiele 1956 wegen einer Erkrankung verpasst. Seine olympische Karriere von 1960 bis 1976 brachte ihm bei fünf Starts vier Medaillen (2 × Gold/1 × Silber/1 × Bronze) ein.

50 km Gehen

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Platz Athlet Land Zeit (h)
1 Don Thompson Vereinigtes Konigreich  GBR 4:25:30,0 OR
2 John Ljunggren Schweden  SWE 4:25:47,0000
3 Abdon Pamich Italien  ITA 4:27:55,4000
4 Oleksandr Schtscherbyna Sowjetunion 1955  URS 4:31:44,0000
5 Tom Misson Vereinigtes Konigreich  GBR 4:33:03,0000
6 Alex Oakley Kanada 1957  CAN 4:33:08,6000
7 Giuseppe Dordoni Italien  ITA 4:33:28,8000
8 Zora Singh Indien  IND 4:37:45,0000

Datum: 7. September, 14:30 Uhr

Die Strecke war ein einfacher Wendekurs. Vom Stadio Olimpico ging es den Tiber entlang, nach elf Kilometern wurde der Fluss auf der Ponte Marconi überquert. Der Wendepunkt lag in Acilia im Süden Roms.

Von 39 gestarteten Gehern erreichten 28 das Ziel. Don Thompson übernahm nach dreißig Kilometern die Führung, dicht gefolgt von John Ljungberg, der schon das 20-km-Gehen in den Beinen hatte. Thompson löste sich an der Verpflegungsstation bei Kilometer 45 von Ljunggren. Unter den sieben Erstplatzierten waren vier Geher, die auf dieser Strecke von 1948 bis 1964 Olympiasieger wurden oder es noch werden sollten. Nur der Olympiasieger von 1956 Norman Read aus Neuseeland gab unterwegs auf.

Hochsprung

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Platz Athlet Land Höhe (m)
1 Robert Schawlakadse Sowjetunion 1955  URS 2,16 OR0
2 Waleri Brumel Sowjetunion 1955  URS 2,16 ORe
3 John Thomas Vereinigte Staaten  USA 2,140000
4 Wiktor Bolschow Sowjetunion 1955  URS 2,140000
5 Stig Pettersson Schweden  SWE 2,090000
6 Charles Dumas Vereinigte Staaten  USA 2,030000
7 Jiří Lanský Tschechoslowakei  TCH 2,030000
Kjell-Åke Nilsson Schweden  SWE
Theo Püll Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch  EUA

Finale: 1. September, 15:15 Uhr

John Thomas hatte wegen einer Verletzung 1959 aussetzen müssen. 1960 bei seinem Comeback war er vier Weltrekorde bis zur Höhe von 2,22 m gesprungen und hatte insgesamt vierzehn Wettbewerbe gewonnen, alle mit Höhen von 2,13 m oder mehr. Damit galt der 19-jährige Thomas als klarer Favorit. In Rom war er bei 2,14 m nicht wie gewohnt allein im Wettbewerb, sondern zusammen mit drei Springern aus der Sowjetunion. Thomas war auch nicht Wettkämpfe von vier Stunden Dauer gewohnt, während die sowjetischen Springer genau dies vorher geprobt hatten. In den folgenden Jahren dominierte Waleri Brumel, hier Silbermedaillengewinner, den Hochsprung.

Stabhochsprung

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Olympiasieger Don Bragg
Platz Athlet Land Höhe (m)
1 Don Bragg Vereinigte Staaten  USA 4,70 OR
2 Ron Morris Vereinigte Staaten  USA 4,60000
3 Eeles Landström Finnland  FIN 4,55000
4 Rolando Cruz Puerto Rico  PUR 4,55000
5 Günter Malcher Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch  EUA 4,50000
6 Ihor Petrenko Sowjetunion 1955  URS 4,50000
Matti Sutinen Finnland  FIN
8 Rudolf Tomášek Tschechoslowakei  TCH 4,50000

Finale: 7. September, 13:30 Uhr

1957 hatte Bob Gutowski mit dem Aluminium-Stab den fünfzehn Jahre alten Bambus-Weltrekord von Cornelius Warmerdam auf 4,78 m verbessert, ohne Anerkennung als Weltrekord war er sogar 4,82 m gesprungen. Don Bragg verbesserte bei den US-Trials den Weltrekord mit dem Metall-Stab auf 4,80 m und reiste als klarer Favorit nach Rom. Im Gegensatz zu anderen Mitgliedern der US-Mannschaft wurde er seiner Favoritenrolle gerecht und sprang sicher zum Titel. Er versuchte sich auch noch an der Weltrekordhöhe von 4,82 m, scheiterte aber deutlich. Braggs Weltrekord wurde erst mit dem Glasfiberstab gebrochen, der sich ab 1961 allgemein durchsetzte.

Weitsprung

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Platz Athlet Land Weite (m)
1 Ralph Boston Vereinigte Staaten  USA 8,12 OR
2 Bo Roberson Vereinigte Staaten  USA 8,11000
3 Igor Ter-Owanessjan Sowjetunion 1955  URS 8,04000
4 Manfred Steinbach Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch  EUA 8,00000
5 Jorma Valkama Finnland  FIN 7,69000
6 Christian Collardot Frankreich  FRA 7,68000
7 Henk Visser Niederlande  NED 7,66000
8 Dmytro Bondarenko Sowjetunion 1955  URS 7,58000

Finale: 2. September, 16:20 Uhr

Drei Wochen vor dem Wettkampf hatte Ralph Boston mit 8,21 m den Weltrekord von Jesse Owens nach 25 Jahren und zweieinhalb Monaten übertroffen. Im olympischen Finale übertrafen Boston und Roberson auch die damals von zu starkem Rückenwind unterstützte und dennoch anerkannte Bestweite von 8,06 m, die Owens bei seinem Olympiasieg 1936 gesprungen war. Boston gelang sein weitester Sprung im dritten Versuch, im sechsten Durchgang sprangen drei weitere Athleten über acht Meter, Igor Ter-Owanesjan verbesserte als Bronzemedaillengewinner den Europarekord, Steinbach als Viertplatzierter den deutschen Rekord. Die beiden jungen Springer Boston und Ter-Owanesjan sollten den Weitsprung in den nächsten Jahren prägen.

Platz neun ging an den deutschen Teilnehmer Manfred Molzberger mit einer Weite von 7,49 m, der dritte deutsche Springer Fritz Köppen hatte sich nicht für das Finale qualifiziert.

Dreisprung

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Platz Athlet Land Weite (m)
1 Józef Szmidt Polen 1944  POL 16,81 OR
2 Wladimir Gorjajew Sowjetunion 1955  URS 16,63000
3 Witold Krejer Sowjetunion 1955  URS 16,43000
4 Ira Davis Vereinigte Staaten  USA 16,41000
5 Vilhjálmur Einarsson Island  ISL 16,37000
6 Ryszard Malcherczyk Polen 1944  POL 16,01000
7 Manfred Hinze Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch  EUA 15,93000
8 Kari Rahkamo Finnland  FIN 15,84000

Finale: 6. September, 15:00 Uhr

Die 1950er Jahre waren im Dreisprung die Ära des Brasilianers Adhemar da Silva gewesen, in Rom belegte er im Vorkampf nur noch den 14. Rang. Am 5. August 1960 war Józef Szmidt als erster über 17 Meter gesprungen. Die Ära Szmidt hatte zwei Jahre zuvor mit dem Europameistertitel begonnen, in Rom war er seinen Gegnern deutlich überlegen. Im letzten Versuch übertraf Witold Krejer den Amerikaner Ira Davis; als dieser ihm gratulieren wollte, wehrte Krejer ab, weil Vilhjálmur Einarsson noch einen Versuch ausstehen hatte. Das Publikum interpretierte Krejers Verhalten fälschlicherweise als amerikafeindlich und pfiff ihn gnadenlos aus.

Kugelstoßen

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Platz Athlet Land Weite (m)
1 Bill Nieder Vereinigte Staaten  USA 19,68 OR
2 Parry O’Brien Vereinigte Staaten  USA 19,11000
3 Dallas Long Vereinigte Staaten  USA 19,01000
4 Wiktor Lipsnis Sowjetunion 1955  URS 17,90000
5 Mike Lindsay Vereinigtes Konigreich  GBR 17,80000
6 Alfred Sosgórnik Polen 1944  POL 17,57000
7 Dietrich Urbach Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch  EUA 17,47000
8 Martyn Lucking Vereinigtes Konigreich  GBR 17,43000

Finale: 31. August, 16:50 Uhr

Parry O’Brien hatte bereits zweimal Gold gewonnen. Bei den US-Trials qualifizierte er sich hinter Dallas Long und vor Dave Davis. Da Davis wegen Verletzung seine Form nicht mehr hatte und Bill Nieder, der Vierte der Trials, Anfang August als erster Kugelstoßer die 20-Meter-Marke übertroffen hatte, entschied der US-Verband kurzfristig die Nachnominierung von Nieder für Davis. Dies war eine sehr ungewöhnliche Ausnahme vom Prinzip, nach dem immer die drei Ersten der Trials zum Großereignis fahren. Nieder rechtfertigte das in ihn gesetzte Vertrauen, hinderte damit aber O’Brien an seinem dritten Olympiasieg.

Diskuswurf

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Platz Athlet Land Weite (m)
1 Al Oerter Vereinigte Staaten  USA 59,18 OR
2 Rink Babka Vereinigte Staaten  USA 58,02000
3 Dick Cochran Vereinigte Staaten  USA 57,16000
4 József Szécsényi Ungarn 1957  HUN 55,79000
5 Edmund Piątkowski Polen 1944  POL 55,12000
6 Wiktor Kompanijez Sowjetunion 1955  URS 55,06000
7 Carmelo Rado Italien  ITA 54,00000
8 Kim Buchanzow Sowjetunion 1955  URS 53,61000

Finale: 7. September, 15:00 Uhr

In Melbourne hatte Al Oerter Gold vor dem Weltrekordinhaber Fortune Gordien gewonnen. Beim Abschlusssportfest der US-Athleten hatte Rink Babka den Weltrekord von Edmund Piątkowski mit 59,91 m eingestellt. Damit hatte Oerter in Rom die Chance, gleich zwei Weltrekordler in einem Wettkampf zu besiegen. Al Oerter gelang es nicht nur, vier olympische Goldmedaillen in Folge zu gewinnen, sondern er besiegte einschließlich Ludvík Daněk 1964 und Jay Silvester 1968 dabei auch noch fünf amtierende Weltrekordler.

Hammerwurf

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Platz Athlet Land Weite (m)
1 Wassili Rudenkow Sowjetunion 1955  URS 67,10 OR
2 Gyula Zsivótzky Ungarn 1957  HUN 65,79000
3 Tadeusz Rut Polen 1944  POL 65,64000
4 John Lawlor Irland  IRL 64,95000
5 Olgierd Ciepły Polen 1944  POL 64,57000
6 Zvonko Bezjak Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  YUG 64,21000
7 Anatoli Samozwetow Sowjetunion 1955  URS 63,60000
8 Hal Connolly Vereinigte Staaten  USA 63,59000

Finale: 3. September, 16:00 Uhr

Der Olympiasieger von 1956 Hal Connolly hatte zwar im Juni als erster Werfer die 70-Meter-Marke übertroffen, erreichte aber in Rom nicht das Finale der besten Sechs und belegte nur den achten Platz. Der Olympiasieger Wassili Rudenkow hatte Connolly bereits beim Länderkampf USA vs. Sowjetunion 1959 geschlagen und übertraf in Rom sowohl in der Qualifikation als auch im Finale den olympischen Rekord. Auf Platz neun ordnete sich mit 63,53 m Heinrich Thun aus Österreich ein.

Speerwurf

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Platz Athlet Land Weite (m)
1 Wiktor Zybulenko Sowjetunion 1955  URS 84,64
2 Walter Krüger Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch  EUA 79,36
3 Gergely Kulcsár Ungarn 1957  HUN 78,57
4 Väinö Kuisma Finnland  FIN 78,40
5 Willy Rasmussen Norwegen  NOR 78,36
6 Knut Fredriksson Schweden  SWE 78,33
7 Zbigniew Radziwonowicz Polen 1944  POL 77,31
8 Janusz Sidło Polen 1944  POL 76,46

Finale: 8. September, 15:30 Uhr

In der Qualifikation hatte Janusz Sidło 85,14 m geworfen und lag damit vor dem Weltrekordler Al Cantello und Wiktor Zybulenko. Im Vorkampf belegte Sidło dann Platz acht und Cantello Platz zehn. Ursache war der Wind, der im ersten Durchgang noch mild war, aber dann böig wurde. Den vier Erstplatzierten gelang ihr bester Wurf im ersten Durchgang, nur vier von zwölf Werfern konnten sich nach ihrem ersten Versuch noch steigern. Die ersten sechs Werfer erreichten den Endkampf und je drei weitere Versuche, die aber keine Veränderung mehr brachten.

Zehnkampf

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Olympiasieger Rafer Johnson (USA) als Fahnenträger bei der Eröffnungsfeier
Platz Athlet Land P – offiz. Wert. P – 85er Wert.
1 Rafer Johnson Vereinigte Staaten  USA 8392 OR 7901
2 Yang Chuan-Kwang Taiwan  TWN 8334000 7820
3 Wassili Kusnezow Sowjetunion 1955  URS 7809000 7527
4 Jurij Kutenko Sowjetunion 1955  URS 7567000 7401
5 Evert Kamerbeek Niederlande  NED 7236000 7213
6 Franco Sar Italien  ITA 7195000 7140
7 Markus Kahma Finnland  FIN 7112000 7161
8 Klaus Grogorenz Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch  EUA 7032000 7078

5. und 6. September

Der Zweikampf des farbigen Weltrekordhalters Rafer Johnson mit seinem chinesischen Kollegen Yang Chuan-Kwang ging als vielleicht spannendster Zweikampf in die olympische Zehnkampfgeschichte ein. Yang führte nach der ersten Disziplin und baute die Führung im Weitsprung noch aus. Johnson übernahm die Spitze mit der dritten Disziplin, dem Kugelstoßen und verteidigte sie bis zum Ende des ersten Tages. Am zweiten Tag eroberte Yang mit dem Hürdenlauf die Führung zurück, Johnson als besserer Werfer lag nach dem Diskuswurf wieder vorn. Vor dem abschließenden 1500-Meter-Lauf hatte Yang 67 Punkte – umgerechnet ca. zehn Sekunden – Rückstand und Yang galt als der bessere Läufer. Johnson hielt sich das ganze Rennen im Windschatten von Yang auf und hatte im Ziel nur eine Sekunde auf den Chinesen verloren. Seine Bestzeit hatte Johnson um fast fünf Sekunden gesteigert. Der dritte Platz des sowjetischen Europameisters Kusnezow war hingegen nie gefährdet. Von dreißig angetretenen Zehnkämpfern schlossen 23 den Wettkampf ab. Auf Platz 23 kam Panagiotis Epitropopoulos, der drei Wochen zuvor in Olympia als erster Läufer die olympische Fackel übernommen hatte.

Resultate Frauen

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Platz Athletin Land Offiz. hand-
gestoppte
Zeit
Inoffiz.
elek-
tron. Zeit
1 Wilma Rudolph Vereinigte Staaten  USA 11,0 s 11,180 s
2 Dorothy Hyman Vereinigtes Konigreich  GBR 11,3 s 11,43 s
3 Giuseppina Leone Italien  ITA 11,3 s 11,48 s
4 Marija Itkina Sowjetunion 1955  URS 11,4 s 11,54 s
5 Catherine Capdevielle Frankreich  FRA 11,5 s 11,64 s
6 Jenny Smart Vereinigtes Konigreich  GBR 11,6 s 11,72 s

Finale: 2. September, 16:20 Uhr
Wind: +2,75 m/s

Im Halbfinale hatte Wilma Rudolph den Weltrekord mit 11,3 s eingestellt. Im Finale lief sie überlegen allen Gegnerinnen davon, aber ihre Zeit konnte wegen des Rückenwinds nicht als Weltrekord anerkannt werden. Rudolph hatte vom Vorlauf bis zum Finale in jedem Lauf mindestens drei Zehntelsekunden Vorsprung. Im Halbfinale war mit Wera Krepkina die Mitinhaberin des Weltrekordes ausgeschieden, sie hatte zwei Tage zuvor den Olympiasieg im Weitsprung errungen.
Wegen des zu starken Rückenwinds waren alle erzielten Zeiten als Rekorde oder für Bestenlisten nicht anerkennungsfähig.

Platz Athletin Land Offiz. hand-
gestoppte
Zeit
Inoffiz.
elek-
tron. Zeit
1 Wilma Rudolph Vereinigte Staaten  USA 24,0 s 24,13 s
2 Jutta Heine Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch  EUA 24,4 s 24,58 s
3 Dorothy Hyman Vereinigtes Konigreich  GBR 24,7 s 24,82 s
4 Marija Itkina Sowjetunion 1955  URS 24,7 s 24,85 s
5 Barbara Janiszewska Polen 1944  POL 24,8 s 24,96 s
6 Giuseppina Leone Italien  ITA 24,9 s 25,01 s

Finale: 5. September, 17:10 Uhr

Auch im 200-Meter-Lauf gewann Wilma Rudolph in jeder Runde mit mindestens drei Zehntelsekunden Vorsprung. Im Vorlauf stellte sie mit 23,2 s einen neuen olympischen Rekord auf, im Zwischenlauf und im Finale verhinderte Gegenwind schnellere Zeiten. Die Schülerin Jutta Heine war ähnlich weit von Rudolph entfernt wie der Rest des Feldes von Heine. Gisela Birkemeyer hatte bei der gesamtdeutschen Olympiaausscheidung noch vor Heine gelegen. In Rom war Birkemeyer nach dem Finale im Hürdenlauf und dem Halbfinale über 100 Meter nicht mehr in der Lage, sich für das Finale über 200 Meter zu qualifizieren.

Platz Athletin Land Zeit (min)
1 Ljudmila Schewzowa Sowjetunion 1955  URS 2:04,3 WRe/OR
2 Brenda Jones Australien  AUS 2:04,4
3 Ursula Donath Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch  EUA 2:05,6
4 Vera Kummerfeldt Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch  EUA 2:05,9
5 Antje Gleichfeld Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch  EUA 2:06,5
6 Joy Jordan Vereinigtes Konigreich  GBR 2:07,8
7 Gizella Csóka Ungarn 1957  HUN 2:08,0
8 Beata Żbikowska Polen 1944  POL 2:11,8

Finale: 7. September

Nach 32 Jahren war die 800-Meter-Strecke wieder im olympischen Programm. Wenig überraschend wurde der olympische Rekord von 1928 bereits im ersten Vorlauf verbessert, im zweiten und vierten Vorlauf wurde der Rekord weiter herabgedrückt. Mit 2:05,9 min hielt die Australierin Dixie Willis nun den Rekord vor dem Finale. Im Endlauf machten Dixie Willis und Ljudmila Schewzowa die Führungsarbeit. Diese beiden kamen zuerst auf die Zielgerade, unmittelbar dahinter lief Ursula Donath. Willis stürzte, während von hinten Brenda Jones und Vera Kummerfeldt heranspurteten. Schewzowa stellte ihren Weltrekord ein und hatte doch nur knappen Vorsprung vor Jones. Donath gewann die Bronzemedaille.

80 m Hürden

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Platz Athletin Land Offiz. hand-
gestoppte
Zeit
Inoffiz.
elek-
tron. Zeit
1 Irina Press Sowjetunion 1955  URS 10,8 s 10,93 s
2 Carole Quinton Vereinigtes Konigreich  GBR 10,9 s 10,99 s
3 Gisela Birkemeyer Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch  EUA 11,0 s 11,13 s
4 Mary Bignal Vereinigtes Konigreich  GBR 11,1 s 11,22 s
5 Galina Bystrowa Sowjetunion 1955  URS 11,2 s 11,26 s
6 Rimma Koscheljowa Sowjetunion 1955  URS 11,2 s 11,28 s

Finale: 1. September, 17:10 Uhr
Wind: ±0,0 m/s

Im ersten Vorlauf hatte Irina Press mit 10,7 s den olympischen Rekord eingestellt. Im Zwischenlauf gewann Press in 10,6 s vor Gisela Birkemeyer, die mit 10,5 s den Weltrekord innehatte. Im Halbfinale schieden mit Zenta Kopp, frühere Zenta Gastl, und Karin Richert, spätere Karin Balzer, die anderen beiden deutschen Starterinnen jeweils als Vierte ihres Laufes aus. Im Finale hatte Press den besten Start und lief souverän zur Goldmedaille. Birkemeyer konnte sich nach schlechtem Start nur knapp noch zur Bronzemedaille vorarbeiten, Silber ging an Carole Quinton.

4 × 100 m Staffel

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Pl. Land Athletinnen Offiz. hand-
gestoppte
Zeit
Inoffiz.
elek-
tron. Zeit
1 Vereinigte Staaten  USA Martha Hudson
Lucinda Williams
Barbara Jones
Wilma Rudolph
44,5 s 44,72 s
2 Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch  Deutschland Martha Langbein
Anni Biechl
Brunhilde Hendrix
Jutta Heine
44,8 s 45,00 s
3 Polen 1944  Polen Teresa Wieczorek
Teresa Ciepły
Barbara Sobotta
Celina Jesionowska
Halina Herrmann
45,0 s 45,19 s
4 Sowjetunion 1955  Sowjetunion Wera Krepkina
Walentyna Maslowska
Marija Itkina
Irina Press
45,2 s 45,30 s
5 Italien  Italien Letizia Bertoni
Sandra Valenti
Piera Tizzoni
Giuseppina Leone
45,6 s 45,80 s
DSQ Vereinigtes Konigreich  Großbritannien Carole Quinton
Dorothy Hyman
Jenny Smart
Mary Bignal

Finale: 8. September, 17:55 Uhr

Den Weltrekord von 44,5 s der Australierinnen aus dem Olympiafinale von 1956 unterboten die vier Amerikanerinnen mit 44,4 s bereits im Vorlauf. Im Finale verloren die Britinnen beim zweiten Wechsel den Stab, während die (west)deutsche Staffel sehr gut wechselte und eingangs der Zielgeraden gleichauf mit den Amerikanerinnen lag. Aber Wilma Rudolph sorgte auch bei ihrem dritten Olympiasieg in Rom für einen klaren Vorsprung.

Hochsprung

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Olympiasiegerin Iolanda Balaș beherrschte die Konkurrenz nach Belieben
Platz Athletin Land Höhe (m)
1 Iolanda Balaș Rumänien 1952  ROM 1,85 OR
2 Jarosława Jóźwiakowska Polen 1944  POL 1,71000
Dorothy Shirley Vereinigtes Konigreich  GBR
4 Galina Dolja Sowjetunion 1955  URS 1,71000
5 Taissija Tschentschik Sowjetunion 1955  URS 1,68000
6 Helen Frith Australien  AUS 1,65000
Inga-Britt Lorentzon Schweden  SWE
Frances Slaap Vereinigtes Konigreich  GBR

Finale: 8. September, 15:00 Uhr

Von den fünfzehn Springerinnen, die sich für das Finale qualifiziert hatten, übersprangen vierzehn die Höhe von 1,65 m. Nur Iolanda Balaș ließ diese Höhe aus, nachdem sie 1,60 m mühelos gemeistert hatte. 1,68 m wurden dann nur noch von fünf Springerinnen genommen, alle im ersten Versuch. 1,71 m bewältigten drei Springerinnen im ersten Versuch, ab 1,73 m war Balaș allein. Nun nahm sie 1,77 m im ersten, 1,81 m im zweiten und 1,85 m im dritten Versuch, am Weltrekord von 1,87 m scheiterte sie dreimal. Vierzehn Zentimeter Vorsprung auf die Zweite gab es im Hochsprung der Frauen weder vor noch nach 1960.

Weitsprung

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Platz Athletin Land Weite (m)
1 Wera Krepkina Sowjetunion 1955  URS 6,37 OR
2 Elżbieta Krzesińska Polen 1944  POL 6,27000
3 Hildrun Claus Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch  EUA 6,21000
4 Renate Junker Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch  EUA 6,19000
5 Ljudmyla Radtschenko Sowjetunion 1955  URS 6,16000
6 Helga Hoffmann Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch  EUA 6,11000
7 Joke Bijleveld Niederlande  NED 6,11000
8 Walentina Schaprunowa Sowjetunion 1955  URS 6,01000

Finale: 31. August, 15:45 Uhr

Den Weltrekord hielt mit 6,40 m Hildrun Claus. In der Qualifikation erreichte Mary Bignal 6,33 m, im Vorkampf sprang sie jedoch nur 6,01 m, die am Ende den neunten Platz bedeuteten. Im Finale hingegen gelang der 100-Meter-Weltrekordlerin Wera Krepkina der weiteste Sprung ihrer Karriere zu einer überraschenden Goldmedaille vor der polnischen Olympiasiegerin von 1956. Hildrun Claus wurde Dritte und mit allen drei deutschen Starterinnen im Endkampf erwies sich der Weitsprung als die stärkste Disziplin der deutschen Leichtathletinnen nach dem 800-Meter-Lauf.

Kugelstoßen

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Platz Athletin Land Weite (m)
1 Tamara Press Sowjetunion 1955  URS 17,32 OR
2 Johanna Lüttge Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch  EUA 16,61000
3 Earlene Brown Vereinigte Staaten  USA 16,42000
4 Valerie Sloper Neuseeland  NZL 16,39000
5 Sinaida Doinikowa Sowjetunion 1955  URS 16,13000
6 Renate Garisch-Culmberger Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch  EUA 15,94000
7 Galina Sybina Sowjetunion 1955  URS 15,56000
8 Wilfriede Hoffmann Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch  EUA 15,14000

Finale: 2. September, 16:40 Uhr

Tamara Press hielt mit 17,78 m den Weltrekord. Sie stieß im zweiten Versuch 17,32 m und hatte damit den Wettkampf bereits entschieden. Die Abstände zwischen den einzelnen Stoßerinnen waren beträchtlich, lediglich zwischen Valerie Sloper und Earlene Brown entwickelte sich ein Kampf um die Bronzemedaille. Die Olympiasiegerin von 1952 Galina Sybina erreichte den siebten Platz.

Diskuswurf

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Platz Athletin Land Weite (m)
1 Nina Ponomarjowa Sowjetunion 1955  URS 55,10 OR
2 Tamara Press Sowjetunion 1955  URS 52,59000
3 Lia Manoliu Rumänien 1952  ROM 52,36000
4 Kriemhild Hausmann Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch  EUA 51,47000
5 Jewgenija Kusnezowa Sowjetunion 1955  URS 51,43000
6 Earlene Brown Vereinigte Staaten  USA 51,29000
7 Olga Connolly Vereinigte Staaten  USA 50,95000
8 Jiřina Němcová Tschechoslowakei  TCH 50,12000

Finale: 5. September, 15:40 Uhr

Nina Ponomarjowa hatte bereits 1952 unter dem Namen Nina Romaschkowa die Goldmedaille gewonnen. Den Weltrekord hielt mit 57,04 m immer noch Nina Dumbadse, die Olympiadritte von 1952. Ponomarjowa lag ab dem zweiten Versuch in Führung und steigerte sich zur Siegesweite im fünften Versuch. Tamara Press hingegen konnte erst im letzten Versuch Lia Manoliu übertreffen. Auf Rang sieben platzierte sich Olga Connolly aus den USA, die vier Jahre zuvor als Olga Fikotová Olympiasiegerin für die Tschechoslowakei geworden war.

Speerwurf

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Platz Athletin Land Weite (m)
1 Elvīra Ozoliņa Sowjetunion 1955  URS 55,98 OR
2 Dana Zátopková Tschechoslowakei  TCH 53,78000
3 Birutė Kalėdienė Sowjetunion 1955  URS 53,45000
4 Vlasta Pešková Tschechoslowakei  TCH 52,56000
5 Urszula Figwer Polen 1944  POL 52,33000
6 Anna Pazera Australien  AUS 51,15000
7 Sue Platt Vereinigtes Konigreich  GBR 51,01000
8 Alewtina Schastitko Sowjetunion 1955  URS 50,92000

Finale: 1. September, 15:00 Uhr

Die Weltrekordlerin Elvīra Ozoliņa warf ihre Siegesweite gleich im ersten Versuch und verbesserte damit gleichzeitig den olympischen Rekord. Auch ihre 54,80 m im vierten Versuch hätten für Gold ausgereicht. Zweite wurde die Olympiasiegerin von 1952 Dana Zátopková, die auch nach dem Karriereende ihres Mannes Emil noch in der Weltklasse mitwarf. Bei ihrem Olympiasieg hatte sie 50,47 m erzielt, in Rom warfen acht Athletinnen in Vor- und Endkampf weiter.

Literatur

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  • Volker Kluge: Olympische Sommerspiele. Die Chronik II. London 1948 – Tokio 1964. Sportverlag Berlin, Berlin 1998, ISBN 3-328-00740-7
  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969
  • Ekkehard zur Megede, The Modern Olympic Century 1896–1996, Track and Field Athletics. Berlin 1999, publiziert über Deutsche Gesellschaft für Leichtathletik-Dokumentation e. V.
  • Heribert Meisel/Carl Grampp, Olympia 1960, Südwest Verlag München 1960
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Commons: Olympische Sommerspiele 1960/Leichtathletik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Official Report, The XVII Olympiad Rome 1960, Volume two (englisch), S. 269, digital.la84.org (PDF; 31.903 KB), abgerufen am 2. September 2021
  2. Elke Brick, Die gesamtdeutschen Olympiamannschaften – eine Paradoxie der Sportgeschichte?, Dissertation der Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft an der Universität Bielefeld, Mai 2013, S. 148–167 (PDF), abgerufen am 10. Oktober 2017
  3. Das "Olimpico": Roms Olympiastadion zwischen den Kulturen (Memento des Originals vom 11. Oktober 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/de.fifa.com, FIFA.com 3. Oktober 2014, abgerufen am 10. Oktober 2017
  4. Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969. S. 196f