Melanie Huml

Huml wurde als Tochter des Studiendirektors Michael Beck und der Hausfrau Marianne Beck geboren. Nach dem Besuch der Grundschule in Hallstadt wechselte sie auf das Kaiser-Heinrich-Gymnasium Bamberg, das sie 1995 mit dem Abitur abschloss. Im Anschluss nahm sie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg ein Studium der Humanmedizin auf. In ihrem Praktischen Jahr arbeitete sie im Klinikum Bamberg und im Kantonalen Spital Grabs im Schweizer Kanton St. Gallen. Nach ihrem Dritten Staatsexamen im Jahr 2003 war sie als Ärztin im Praktikum wieder am Klinikum Bamberg. Seit dem 1. Oktober 2004 ist sie approbierte Ärztin.

Ihre politische Laufbahn begann Huml 1993 mit dem Beitritt zur Jungen Union (JU) im Kreisverband Bamberg-Land. Dort übernahm sie 2001 den Kreisvorsitz und wurde stellvertretende Bezirksvorsitzende der Jungen Union Oberfranken. Von 2003 bis 2011 war sie Mitglied im Landesausschuss der Jungen Union Bayern. In die CSU trat sie 2001 ein und ist dort seit 2003 Mitglied im Bezirksvorstand in Oberfranken. Seit 2005 ist sie gewähltes Mitglied des Parteivorstands, zunächst als Beisitzerin und seit 2017 als stellvertretende Parteivorsitzende^[3]; ins CSU-Präsidium ist Huml seit 2011 berufen.^[4]

Ein erstes politisches Mandat übernahm sie im Kreistag des Landkreises Bamberg, in den sie nach den Kommunalwahlen im März 2002 als jüngstes Mitglied einzog. Ihm gehörte sie bis 2005 an. Bei den Landtagswahlen am 21. September 2003 errang sie als Zweitplatzierte auf der Liste der CSU für den Wahlkreis Oberfranken ein Mandat und zog erstmals in den Bayerischen Landtag ein. Dort gehörte sie bis zu ihrer Berufung in die Bayerische Staatsregierung dem Ausschuss für Sozial-, Gesundheits- und Familienpolitik an und war zudem Mitglied der Enquète-Kommission Jungsein in Bayern – Zukunftsperspektiven für die kommenden Generationen.

Im Oktober 2007 berief Ministerpräsident Günther Beckstein sie als Staatssekretärin im Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen in sein Kabinett. Von Mai 2008 bis April 2014 gehörte sie auch dem Stadtrat von Bamberg an. Seit der Landtagswahl 2008 vertritt sie den Stimmkreis Bamberg-Stadt.^[5] Im Oktober 2008 berief sie der neu gewählte Ministerpräsident Horst Seehofer als Staatssekretärin im Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit in sein Kabinett.^[6] Im Oktober 2013 übernahm sie im Kabinett Seehofer II die Leitung als Staatsministerin im neu geschaffenen Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege.^[7] Im März 2018 (Kabinett Söder I)^[8] und im November 2018 (Kabinett Söder II)^[9] wurde Huml auch von Ministerpräsident Markus Söder als Ministerin für Gesundheit und Pflege ins Kabinett berufen. Im Januar 2021 nahm Söder einen Wechsel an der Spitze des Ministeriums für Gesundheit und Pflege vor und ernannte Melanie Huml zur Staatsministerin für Europaangelegenheiten und Internationales.^[10] Dieses Amt hatte sie bis zum 8. November 2023 inne.^[2] Huml war bis zu diesem Zeitpunkt eines der dienstältesten Mitglieder der Bayerischen Staatsregierung und gleichzeitig auch das jüngste, das Teil von vier Kabinetten war.^[11]

Für ihr politisches und ehrenamtliches Engagement wurde Huml am 22. Juli 2019 der Bayerische Verdienstorden verliehen.^[12]

Im August 2020 geriet Huml im Rahmen der COVID-19-Pandemie in die Kritik, da an Corona-Teststationen für Reiserückkehrer knapp 44.000 von 85.000 Personen – darunter 900 positiv getestete – nicht über das Ergebnis informiert worden waren.^[13]

Als bayerische Gesundheitsministerin war Huml in die Maskenaffäre verwickelt.^[14]

Huml ist seit Mai 2005 mit dem Rechtsanwalt Markus Huml verheiratet und hat zwei Söhne (* 2012, * 2015). Sie ist römisch-katholischer Konfession und wohnt in Bamberg (Stand Januar 2021).

• Biographie beim Bayerischen Landtag
• Persönliche Website
• Vita Melanie Huml bei der CSU-Landtagsfraktion
• Hannah Wilhelm: Sammlerin von Superlativen Porträt in der SZ vom 21. Juli 2008
• Dietrich Mittler: Biene Maja war gestern Porträt in der SZ vom 28. April 2014

1. ↑ Staatsministerin für Europaangelegenheiten und Internationales (Memento vom 22. Januar 2021 im Internet Archive) Website der Bayerischen Staatsregierung. Abgerufen am 11. Januar 2021.
2. ↑ ^{a b} CSU: Markus Söder wirft Melanie Huml raus, Eric Beißwenger wird neuer Minister. In: Der Spiegel. 8. November 2023, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 8. November 2023]). 
3. ↑ CSU-Doppelspitze soll absolute Mehrheit verteidigen. In: inFranken.de. (infranken.de [abgerufen am 10. Januar 2018]). 
4. ↑ Parteien: Neues CSU-Präsidium ist komplett. Focus Online, 16. Dezember 2013, abgerufen am 22. September 2015. 
5. ↑ Oberfranken wählt Schwarz. Bayerischer Rundfunk, 15. September 2013, abgerufen am 22. September 2015. 
6. ↑ Bayerns Kabinett: Seehofer verjüngt CSU-Führung radikal. Spiegel Online, 30. Oktober 2008, abgerufen am 22. September 2015. 
7. ↑ Ministerpräsident Horst Seehofer stellt sein neues Kabinett und Änderungen in den Geschäftsbereichen der Ministerien vor. In: Bayerisches Landesportal. Abgerufen am 12. April 2022. 
8. ↑ Newsletter der Bayerischen Staatsregierung vom 23. März 2018 (Memento vom 3. Januar 2020 im Internet Archive)
9. ↑ Newsletter der Bayerischen Staatsregierung vom 16. November 2018 (Memento vom 3. Januar 2020 im Internet Archive)
10. ↑ Melanie Huml auf dem Außenposten der Staatsregierung Süddeutsche Zeitung vom 8. Januar 2021.
11. ↑ Vom Küken zur festen Kabinettsgröße. In: inFranken.de. Abgerufen am 8. November 2023. 
12. ↑ "Ministerpräsident Dr. Markus Söder verleiht Bayerischen Verdienstorden" Website der Bayerischen Staatsregierung. Abgerufen am 11. Januar 2021.
13. ↑ Panne bei Corona-Teststationen: 900 Infizierte nicht informiert - BR24
14. ↑ Jürgen Dahlkamp, Jan Friedmann, Sven Röbel: (S+) Maskendeal: Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml setzte sich bei Jens Spahn für zweifelhafte Emix-Ware aus Ägypten ein (S+). In: Der Spiegel. 11. April 2022, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 11. April 2022]).