Libyan Airlines

libysche Fluggesellschaft

Libyan Airlines (arabisch الخطوط الجوية الليبية al-Chuṭūṭ al-dschawwiyya al-lībiyya) ist die nationale Fluggesellschaft Libyens mit Sitz in Tripolis und Basis auf dem Tripoli International Airport sowie Mitglied der Arab Air Carriers Organization.

Libyan Airlines
الخطوط الجوية الليبية
Logo der Libyan Airlines
Airbus A320-200 der Libyan Airlines
IATA-Code: LN
ICAO-Code: LAA
Rufzeichen: LIBAIR
Gründung: 2006 (1964 als Kingdom of Libya Airlines)
Sitz: Tripolis, Libyen Libyen
Drehkreuz: Tripolis
Heimatflughafen: Tripolis
Unternehmensform: Staatsunternehmen
IATA-Prefixcode: 148
Flottenstärke: 7 (+ 6 Bestellungen)
Ziele: national und international
Website: libyanairlines.aero

Geschichte

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Caravelle der Libyan Arab Airlines, 1971
 
Boeing 707 der Libyan Arab Airlines

Libyan Airlines wurde 1964 unter dem Namen Kingdom of Libya Airlines gegründet. Das Unternehmen entstand aus dem Zusammenschluss der zwei Fluggesellschaften Libravia und United Libyan Airlines. Die Aufnahme des internationalen Flugbetriebs erfolgte im August 1965 zwischen Tripolis und Paris.[1] In den 1960er-Jahren setzte die Gesellschaft Flugzeuge des Typs Sud Aviation Caravelle auf ihren Flügen nach Europa ein. Im Jahr 1966 betrieb die Gesellschaft drei Maschinen dieses Typs.[2] Nach dem Sturz der Monarchie nahm die Gesellschaft am 1. September 1969 den Namen Libyan Arab Airlines an.[3] Als weitere Flugzeugtypen wurden Fokker F-27 (ab 1969) und Boeing 727 (ab 1973) in Dienst gestellt. Mit Letzteren flog die Gesellschaft in den 1970er- und frühen 1980er-Jahren ihre Ziele in Europa an. Der Flug nach London-Heathrow musste wegen politischer Probleme in den 1980er-Jahren eingestellt werden. Ab dem Jahr 1976 betrieb Libyan Arab Airlines eine Langstreckenmaschine des Typs Boeing 707, die aber ausschließlich als Regierungsflugzeug genutzt wurde.[4] Zur Aufnahme von Langstreckenflügen bestellte die Gesellschaft Ende der 1970er-Jahre drei Großraumflugzeuge des Typs Boeing 747. Unmittelbar vor der Auslieferung der bereits in Firmenfarben lackierten Maschinen trat die Libyan Arab Airlines im Jahr 1980 vom Kaufvertrag zurück.[5]

Nach dem Attentat auf den Pan-American-Flug 103 über Lockerbie 1988 durch libysche Terroristen verhängte die UNO 1992 Sanktionen über Libyen. Dadurch musste sich die Libyan Airlines zehn Jahre lang mit veraltetem Fluggerät auf den Inlandsflugverkehr in Libyen beschränken. Nach der Aufhebung der Sanktionen konnten die internationalen Flüge von und nach Libyen wieder aufgenommen werden. Im Jahr 2000 verurteilte ein schottisches Gericht Abdel Basset Ali al-Megrahi, den ehemaligen Sicherheitschef der Libyan Airlines, für seine Rolle beim Lockerbie-Attentat.

Infolge des Bürgerkriegs in Libyen und einer durch die UN verhängten Flugverbotszone waren ab August 2011 alle Flugzeuge der Gesellschaft abgestellt. Nach Ende der Kampfhandlungen wurde der Betrieb sukzessive in kleinerem Rahmen wieder aufgenommen.

Im Verlauf von Kämpfen zwischen rivalisierenden Milizen im Juli 2014 wurde ein Großteil der Flotten von Libyan Airlines und Afriqiyah Airways durch Raketenangriffe zerstört.[6]

Flugziele

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Airbus A330-200 der Libyan Airlines

Libyan Airlines fliegt Ziele im Nahen Osten und in Afrika an.

Aktuelle Flotte

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Mit Stand Juli 2024 besteht die Flotte der Libyan Airlines aus sieben Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von 12,7 Jahren:[7]

Flugzeugtyp Anzahl bestellt[8] Anmerkungen Sitzplätze Durchschnittsalter

(Juli 2024)

Airbus A320-200 3 einer inaktiv 168 13,1 Jahre
Airbus A330-200 2 einer inaktiv - offen - 10,8 Jahre
Airbus A350-900 6 - offen -
Bombardier CRJ900 2 inaktiv 75 13,8 Jahre
Gesamt 7 6 12,7 Jahre

Unter dem Namen Libyan Arab Air Cargo betreibt Libyan Airlines eine Frachtfluggesellschaft.

Ehemalige Flugzeugtypen

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Fokker F28 der Libyan Arab Airlines
 
Airbus A300-600R der Libyan Arab Airlines

Zuvor setzte die Gesellschaft seit ihrer Gründung 1964 auch folgende Flugzeugtypen ein:[9][10][11]

Zwischenfälle

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Die 1992 verunglückte Boeing 727 der Libyan Arab Airlines

Bei Libyan Arab Airlines kam es unter ihren verschiedenen Namen von 1967 bis Juli 2018 zu 14 Totalschäden von Flugzeugen. Bei 3 davon kamen 324 Menschen ums Leben.[12][13] Auszüge:

  • Am 21. Februar 1973 wurde eine Boeing 727-200 der Libyan Arab Airlines (Luftfahrzeugkennzeichen 5A-DAH) auf dem Flug von Bengasi nach Kairo über der israelisch besetzten Sinai-Halbinsel durch die israelische Luftwaffe abgeschossen. Diese vermutete ein feindliches Flugzeug, da sich die Boeing im Anflug auf einen Militärflugplatz befand und die Besatzung auf die internationalen Abfang-Signale nicht reagierte. Unter den 113 Personen an Bord überlebten lediglich ein Besatzungsmitglied und vier Passagiere (siehe auch Libyan-Arab-Airlines-Flug 114).[14]

Siehe auch

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Commons: Libyan Airlines – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Aero, Ausgabe 217, Jahrgang 1987
  2. jp aircraft-markings 66
  3. Airline Markings and Commercial Aircraft, Aerospace Publishing London 1985
  4. jp airline-fleets, Edition 77
  5. jp airline-fleets international, Edition 80
  6. aerotelegraph.com - Libyens zivile Flotte zerstört, 18. Juli 2014
  7. Libyan Airlines Fleet Details and History. 15. Juli 2024, abgerufen am 15. August 2024 (englisch).
  8. Airbus – Orders & deliveries. In: airbus.com. 30. April 2020, abgerufen am 17. Mai 2020 (englisch).
  9. Ulrich Klee, Frank Bucher et al.: jp airline-fleets international. Zürich-Airport 1967–2007.
  10. Ulrich Klee, Frank Bucher et al.: jp airline-fleets international. Sutton, UK, 2008–2013.
  11. Libyan Airlines Fleet Details and History. In: planespotters.net. 26. Februar 2022, abgerufen am 12. März 2023 (englisch).
  12. Daten über die Fluggesellschaft Libyan Arab Airlines im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 20. August 2018.
  13. Daten über die Fluggesellschaft Libyan Airlines im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 20. August 2018.
  14. Flugunfalldaten und -bericht der B-727-200 5A-DAH im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 20. August 2018.
  15. Flugunfalldaten und -bericht der B-727-200 5A-DIA im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 20. August 2018.