Die Komitatsreform 1876 (ungarisch1876-os megyerendezés) fand im Königreich Ungarn statt und diente der Modernisierung der Verwaltungseinheiten. Dabei wurden auch die bis dahin bestehenden autonomen Distrikte, Stühle der Szekler und der Siebenbürger Sachsen aufgelöst, und in Komitate eingegliedert.
Im Zuge der vollständigen Wiederherstellung der öffentlichen Verwaltung in Siebenbürgen 1861 und dem Österreichisch-Ungarischen Ausgleich 1867 mehrten sich die Stimmen, die eine Reform mit dem Ziel der Modernisierung der seit Jahrhunderten bestehenden Verwaltungseinheiten forderten. Nachdem mehrere Entwürfe ausgearbeitet wurden, stellte Innenminister Gyula Szapáry 1873 seinen Vorschlag dem Reichstag vor. Dieser lehnte den ihn jedoch ab, da er zu radikal sei. Sein Amtsnachfolger Kálmán Tisza arbeitete in der Folge eine gemäßigtere Reform aus, die 1876 verabschiedet wurde. Dabei wurde das Land in 65 Komitate eingeteilt und andere daneben existierenden Verwaltungseinheiten aufgelöst. Besonders betraf dies Siebenbürgen, wo die bisher autonomen Stühle der Siebenbürger Sachsen und der Sekler nun in neugegründete Komitate, wie Szeben und Csík, eingegliedert wurden. Andernorts wurden Komitate zusammengeführt, wie beispielsweise Belső-Szolnok und Doboka zu Szolnok-Doboka.