Henkhausen (Hagen)
Henkhausen ist ein Ortsteil des Stadtbezirks Hohenlimburg der Stadt Hagen. Er bildet zusammen mit Reh einen Statistischen Bezirk.[1]
Geographie
BearbeitenHenkhausen liegt östlich vom Ortsteil Reh und wird südlich begrenzt durch die Autobahn A 46 vom Wohnbezirk Elsey-Nord. Im Osten an der Hagener Stadtgrenze grenzt Henkhausen an den Iserlohner Stadtteil Letmathe. Durch Henkhausen fließen der Hasselbach und der Henkhauser Bach. Nördlich schließt das große Landschaftsschutzgebiet Berchumer Heide, Reher Heide und östlich das Landschaftsschutzgebiet Bemberg an. Darin mit dem Naturschutzgebiet Henkhauser- und Hasselbachtal. Die höchste Erhebung von Henkhausen ist der 259 m hohe Bemberg.
Geschichte
BearbeitenHenkhausen wurde erstmals um 1225 als ville Heinkhusen in einer Schenkungsurkunde des Grafen Gottfried II. von Arnsberg an das Kloster Elsey erwähnt.[2] Im Jahr 1246 zeugte der niederadelige Wernherum de Heienchusen und 1270 ein Godescalcus de Heynchusen in Urkunden mit dem Kloster.
Henkhausen gehörte im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit in eigener Bauerschaft im Kirchspiel Elsey zur Grafschaft Limburg. 1272 wurde der Ort Heynchusen, 1463 Hynckhusen und 1839 Henghausen genannt. Erst 1880 erscheint der heutige Ortsname Henkhausen. Die Deutung des Ortsnamens kann mit „bei den Häusern der Leute des Heio“ umschrieben werden.[3]
Ab 1225 bis 1811 gehörten insgesamt sieben Henkhauser Höfe dem Kloster Elsey. Am 19. Oktober 1270 nahm das Kloster 17 Hofbewohner/-innen in Dienstpflicht. Der größte Besitz des Klosters in Henkhausen war der Krass Hof mit einer jährlichen Abgabe (1811) von: 11 Scheffel Roggen, 11 Scheffel Gerste, 20 Scheffel Hafer, 1 Schwein und 4 Hühner. Besitzgröße: 101 Scheffelsaat Ackerland, 2 Kämpe und 1 Wiese. Außerdem besaß das Kloster im Dorf: Welckens Hof, Drees Hof, Stocks Hof, Saltmanns Kotten, Sonnenscheins Kotten und den Hensen Kotten.[4]
Im Jahr 1580 veranlasste Graf Adolf von Neuenahr-Alpen den Abbau von Alaun in der Umgebung des Dorfes Reh. 1582 erhielt Peter Wichlinghausen aus Elberfeld die Genehmigung, die im Hasselbachtal bei Henkhausen vorhandenen reichen Alaun-Vorkommen auszubeuten.[5] Der Bergbau auf Alaun wurde in der „Reher Heide“ danach bis in das 19. Jahrhundert mit mehr als 100 Arbeitern intensiv betrieben.[6][7]
Im Jahr 1816 wurde in Henkhausen neben einer Mineralquelle ein Badehaus errichtet und diese Stelle „Bad Henkhausen“ genannt, bis 1946 der Bäderbetrieb eingestellt wurde.[8] In Nachbarschaft des Badehauses wurde gegenüber am 23. Juni 1929 das Freibad Henkhausen eröffnet.
In der Nachkriegszeit kamen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten und weiteren Siedlungsräumen bis Mitte der 1950er Jahre insgesamt 5500 Heimatvertriebene und Flüchtlinge, die in Hohenlimburg, überwiegend in Elsey und Henkhausen, aufgenommen und integriert wurden. In dem vorher noch ländlich geprägten Henkhausen entstand in dieser Zeit eine großflächige neue Wohnbebauung mit Einfamilien-/Reihen-/Mehrfamilien- und Hochhäusern für die Neubürger, die hier nach schwerer Zeit ein neues Zuhause fanden.
Ein im Jahre 1797 aus Bruchstein und einem Backsteingiebel erbautes Wohnhaus in Henkhausen, Auf dem Bauloh 9, ist ein Hagener Baudenkmal.
Sport
BearbeitenZu den Sportangeboten zählt das 1929 eröffnete Waldschwimmbad Henkhausen in Trägerschaft des Hohenlimburger Schwimmvereins, an dessen Stelle nun ein Ganzjahresbad folgen soll sowie das 1976 eröffnete Kirchenbergstadion (umbenannt in Erich-Berlet-Stadion) des „SV Hohenlimburg 1910“ mit Platz für ca. 7500 Zuschauer.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Stadt Hagen: Stadtteildaten – Profile der 39 Wohnbezirke.
- ↑ Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen 4.128 / Kirchengemeinde Elsey, Nr. 36 – Graf Gottfried II. von Arnsberg überträgt dem Stift Elsey einige Äcker zu Henkhausen.
- ↑ Michael Flöer: Die Ortsnamen der Stadt Dortmund und der Stadt Hagen, in: Westfälisches Ortsnamenbuch, Band 16, Bielefeld 2021, S. 126.
- ↑ Edeltraud Klueting: Das (freiweltliche) adelige Damenstift Elsey. Geschichte, Verfassung und Grundherrschaft in Spätmittelalter und Frühneuzeit. Altenaer Beiträge, Band 14, 1980, S. 216/217.
- ↑ Esser, Hermann: Hohenlimburger Heimatbuch, Verlag Mark & Kreutzberg Hohenlimburg 1925, pdf.[1]
- ↑ Ralf Blank / Stephanie Marra / Gerhard E. Solbach: Hagen – Geschichte einer Großstadt und ihrer Region, Klartext Verlag, Essen 2008, S. 356.
- ↑ Fritz Emde: Hohenlimburg Industriestadt im Kranz grüner Wälder, Druck und Verlag P. A. Santz, Altena, 1961, S. 126.
- ↑ Die Lennegemeinden – Landschaft Geschichte Menschen, Band VII der Schriftreihe „Hagen einst und jetzt“ (Hrsg.): Hagener Heimatbund 1980, S. 242–244.
Koordinaten: 51° 22′ N, 7° 34′ O