Diskussion:Wladimir Sergejewitsch Ignatowski
Ich frage mich ob Solschenizyn hier wirklich so eine gute Quelle ist (einziger privater opto-mechanischer Betrieb in der Sowjetunion). Mit Störungen, die sich mit überlichtgeschwindigkeiten ausbreiten läßt sich der starre Körper natürlich in der SR retten, nur sind diese dort ja gerade verboten. Was ist mit Versuchen gemeint, die Lorentztrafos ohne das Postulat der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit abzuleiten? Pauli sagt nicht, dass sein Ansatz mißlungen ist, er führt nur nicht weiter.--Claude J 11:17, 11. Dez. 2008 (CET)
- Pauli schreibt: "Über das Vorzeichen, die Größe und die physikalische Bedeutung von a folgt natürlich nichts. Aus den gruppentheoretischen Forderungen lässt sich also bloß die äußere Form der Transformationsformeln ableiten, nicht ihr physikalischer Inhalt." Das klingt sehr nach Ablehnung - und so wurde es auch von Miller interpretiert. Na, ja, ist ein umstrittenes Thema, denn auch in enwiki wurde diskutiert, ob nun ein oder zwei Postulate ausreichen... Weiters hat Ignatowski (lt. Miller) die gesamte Kinematik der SRT missverstanden und neu interpretiert. Wenn z.b. die Enden eines Stabes in S gleichzeitig angehoben werden, sind diese Vorgänge in S' nicht gleichzeitig. Ignatowski interpretierte dies jedoch so, dass irgendein dynamischer Vorgang zwischen den Stabenden dabei auftritt, welcher sich natürlich (da raumartig) mit Überlichtgeschwindigkeit ausbreitet. (In gewissem Sinne waren solche Fehlinterpretationen wohl nötig, um zu erkennen, dass keine starren Körper in der SRT existieren können.) Ignatowski ist eben ein Beispiel für die frühen Missverständnisse bei der Entwicklung der SRT, welche jedoch bald ausgeräumt waren, vor allem durch die Arbeiten von Sommerfeld und Laue. PS: Warum sollte Solschenizyn keine gute Quelle sein? --D.H 13:28, 11. Dez. 2008 (CET)
Wie erklärt er mit seinem dynamischen Modell das aus Sicht des bewegten Beobachters S´ die Längenmaßstäbe in S ebenfalls in gleicher Weise kontrahiert sein müssten? Er lehnt doch anscheinend das Relativitätsprinzip nicht ab (siehe seine Ableitung der Lorentztrafo) PS: Solschenizyn stufe ich nicht gerade als Spezialisten für sowjetische Forschung und Industrie ein. Ich hatte deshalb ein "nach Solschenizyn" direkt in den Text gesetzt, womit der Punkt aus meiner Sicht erledigt ist.--Claude J 14:29, 11. Dez. 2008 (CET)
Nachtrag: bei Pauli liest sich das so, als hätten Ignatowski und Frank/Rothe unabhängig dasselbe gezeigt, das heißt die Lorentztrafo (ohne identifizierung von c) aus drei Postulaten, von denen das wesentliche - das die Konstanz von c ersetzt- das der Reziprozität ist, abgeleitet. Den Hinweis auf moderne Versuche in dieser Richtung verstehe ich nicht (soll heißen kenne ich nicht; Dyson erwähnt in "missed oportunities" - online als Bulletin AMS Bd.78, 1972, Nr.5 - eine Arbeit von bacry und levy-leblond von 1968, das sich Galilei- und Poincaregruppe als Grenzfälle aus der de Sitter Gruppe ergeben, als zwei von insgesamt acht möglichen "kinematischen Gruppen" isotroper und homogener Universen).
Ignatowski wird in Paulis Enzykl.Artikel noch an zwei Stellen erwähnt: als einer der Autoren, die zuerst die relativ.Hydrodynamik in einfachster Form behandelten (S.133 im Nachdruck bei Pergamon Press 1958, Abschnitt 45, Ignatowski Phys.Z.Bd.12, 1911, S.441) und in der Diskussion des starren Körpers in der SR (S.131, Abschnitt 45), wo es um 1910 eine angeregte Debatte gab (Born, Planck, Ehrenfest, Laue, Herglotz, Fritz Noether). Ignatowski wird aber zitiert (Ann.d.Phys.Bd.33, 1910, S.607) unter den Autoren (Born, Ehrenfest, Planck, Laue), die die Unmöglichkeit eines starren Körpers in der SR erkannten. Von seiner dynamischen Theorie der Längenkontraktion steht da nichts. --Claude J 14:43, 11. Dez. 2008 (CET)
- Pauli verweist nicht auf die Fehlinterpretationen von Ignatowski, aber ich beziehe mich auf die genauere Beschreibung von Miller. Außerdem ist es vorerst tatsächlich nur eine Fehlinterpretation, die Formeln ändern sich deswegen ja nicht.
- Zum 2. Postulate: Damit sind z.b. marktschreierische Artikel wie hier im New Scientist gemeint, dass man die Lorentz-Transformationen auch ohne Postulat der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit ableiten kann. Siehe dazu auch den (nicht-gedruckten) Artikel von Feigenbaum. arxiv:0806.1234
- PS: Die Leistungen Ignatowskis zur rel. Hydrodynamik sollten wohl erwähnt werden. --D.H 10:53, 12. Dez. 2008 (CET)
Widerspruch
Bearbeitenda steht:
"Unabhängig zeigten dies auch Philipp Frank und Hermann Rothe 1911, wobei sie einige Unstimmigkeiten in Ignatowskis Arbeit korrigierten."
unanhängig wovon?
Frank und Rothe voneinander?
Frank und Rothe unabhängig von Ignatovsky?
Falls letzteres, wie können sie dann etwas von Ignatowsky korrigieren wenn sie seine Arbeit nicht kannten?--2003:F2:83CC:1601:282D:EF47:1902:8439 23:41, 25. Sep. 2019 (CEST)