Breddin
Breddin ist eine Gemeinde im Landkreis Ostprignitz-Ruppin in Brandenburg. Sie wird vom Amt Neustadt (Dosse) verwaltet.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 52° 53′ N, 12° 13′ O | |
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Ostprignitz-Ruppin | |
Amt: | Neustadt (Dosse) | |
Höhe: | 44 m ü. NHN | |
Fläche: | 44,99 km2 | |
Einwohner: | 904 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 20 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 16845 | |
Vorwahl: | 033972 | |
Kfz-Kennzeichen: | OPR, KY, NP, WK | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 68 052 | |
LOCODE: | DE BDQ | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Bahnhofstraße 6 16845 Neustadt (Dosse) | |
Website: | www.amt-neustadt-dosse.de | |
Bürgermeister: | Hanno Nebelin | |
Lage der Gemeinde Breddin im Landkreis Ostprignitz-Ruppin | ||
Geografie
BearbeitenBreddin liegt im westlichen Teil des Landkreises Ostprignitz-Ruppin zwischen Havelberg und Neustadt (Dosse). Im Norden grenzt die Gemeinde Breddin an die Gemeinde Plattenburg (Landkreis Prignitz) und an die Stadt Kyritz, im Osten an die Gemeinden Stüdenitz-Schönermark und Zernitz-Lohm sowie an den Gemeindeteil Roddahn der Stadt Neustadt (Dosse). Im Westen grenzt Breddin an die Stadt Havelberg in Sachsen-Anhalt. Der Gemeindeteil Breddin-Abbau ist eine von Havelberger Territorium vollständig umschlossene Exklave Breddins.
Gemeindegliederung
BearbeitenZur Gemeinde Breddin gehören:[2]
Bewohnte Gemeindeteile
BearbeitenBreddin, Breddin-Abbau, Damelack, Joachimshof, Sophiendorf, Voigtsbrügge
Wohnplätze
BearbeitenGeschichte
BearbeitenBreddin ist eines der größten Dörfer der Prignitz und soll wendischen Ursprungs sein. Sprachforscher nehmen an, dass der Name aus dem slawischen Grundwort brot = Furt herzuleiten ist. Urkundlich nachzuweisen ist der Ort seit dem 13. Jahrhundert. So datiert die Stiftungsurkunde der Feldsteinkirche aus dem Jahr 1273. Von allen mittelalterlichen Kirchen der Prignitz kann man nur für die Breddiner exakt das Jahr der Einweihung nachweisen: Beim Abbruch des Altars 1846 wurde darin die Urkunde über die Kirchweihe gefunden. Breddin mit seinen Ortsteilen Obermühle, Breddin Abbau und Kümmernitz (jetzt Ortsteil von Havelberg) gehörte viele Jahre zum Domkapitel Havelberg. Von der Form her ist Breddin ein Straßendorf. Der Bahnhof entstand genau 40 Jahre nach der Eröffnung der Berlin-Hamburger Eisenbahn und wurde 1886 eröffnet. Kulturell und sportlich war Breddin schon immer sehr rege: Der Männerchor wurde bereits 1869 gegründet, der Turnverein im Jahre 1907. Viele Handwerker und Gewerbetreibende siedelten sich im Laufe der Zeit hier an. 1957 wurde Voigtsbrügge eingemeindet, 1973 Damelack und Sophienhof.[3]
Breddin gehörte seit 1817 zum Kreis Ostprignitz in der Provinz Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Kyritz im DDR-Bezirk Potsdam. Seit 1993 liegt Breddin im brandenburgischen Kreis Ostprignitz-Ruppin.
Bevölkerungsentwicklung
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Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[4][5][6], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Religion
Bearbeiten35 % der Einwohner von Breddin sind evangelisch, 2 % katholisch.[7] Die lutherischen Dorfkirchen Breddin und Damelack gehören zum Pfarrsprengel Breddin-Barenthin im Kirchenkreis Prignitz der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Die wenigen Katholiken sind der Pfarrei Hl. Geist mit Sitz in Kyritz zugeordnet, die zum Dekanat Wittenberge im Erzbistum Berlin gehört.
Politik
BearbeitenGemeindevertretung
BearbeitenDie Gemeindevertretung von Breddin besteht aus zehn Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte zu folgendem Ergebnis:[8]
Partei / Wählergruppe | Stimmenanteil
2024 |
Sitze
2024 |
Stimmenanteil
2019 |
Sitze
2019 |
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Wählergruppe Freiwillige Feuerwehr | 40,8 % | 4 | 47,4 % | 5 |
Unabhängige Wählergemeinschaft | 38,3 % | 4 | 33,9 % | 3 |
Bürgergruppe Breddin | 17,3 % | 2 | 18,6 % | 2 |
Einzelwahlvorschlag Olischläger | 3,6 % | – | – | – |
Bürgermeister
BearbeitenWappen
BearbeitenBlasonierung: „Geteilt von Gold und Blau; oben eine rote Urkunde mit goldenem N als gotische Initiale und anhängendem, rotem Rundsiegel; unten zwei schräggekreuzte goldene Krummstäbe mit abflatterndem Sudarium, oben bewinkelt von einem fußgespitzten Kreuz.“[12] | |
Das Wappen wurde am 11. Februar 1998 durch das Ministerium des Innern genehmigt. |
Flagge
Bearbeiten„Die Flagge ist Blau - Gelb (1:1) gestreift und mittig mit dem Gemeindewappen belegt.“
Gemeindepartnerschaften
BearbeitenSeit 1991 besteht eine Partnerschaft zum niedersächsischen Jeddeloh II.[13]
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenWirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenVerkehr
BearbeitenDurch Breddin führt die Landesstraße L 141 von der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt nach Neustadt (Dosse).
Der Bahnhof Breddin liegt an der Bahnstrecke Berlin–Hamburg. Dort verkehren stündlich Züge der Regional-Express-Linie RE 8 (Wismar – Schwerin –) Wittenberge – Neustadt (Dosse) – Berlin-Spandau – Berliner Stadtbahn – Flughafen BER.
Schulen
Bearbeiten- Grundschule Breddin (Löwenzahn Grundschule) – die Schule arbeitet nach dem Modell der „verlässlichen Halbtagsschule“.
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Charles Mielatz (1864–1919), deutsch-amerikanischer Maler, Lithograf, Radierer und Kunstlehrer, geboren in Breddin
- Herbert Selle (1895–1988), Oberst der Wehrmacht, in Breddin geboren
Sonstiges
Bearbeiten- Damelack ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft „Historische Dorfkerne im Land Brandenburg“.
Literatur
Bearbeiten- Historisches Ortslexikon für Brandenburg – Teil 1 – Prignitz – A–M. Bearbeitet von Lieselott Enders. In: Klaus Neitmann (Hrsg.): Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs (Staatsarchiv Potsdam) – Band 3. Begründet von Friedrich Beck. Verlag Klaus-D. Becker, Potsdam 2012, ISBN 978-3-88372-032-6, S. 87 ff.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg Dezember 2023 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
- ↑ Ministerium des Innern des Landes Brandenburg (Dienstleistungsportal der Landesverwaltung) ( des vom 27. August 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Ostprignitz-Ruppin. S. 34
- ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Ostprignitz-Ruppin. S. 14–17.
- ↑ Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2017 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
- ↑ Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
- ↑ Zensus 2011 ( des vom 5. Juni 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Kommunalwahlen | Wahlen Brandenburg. Abgerufen am 6. August 2024.
- ↑ Ergebnisse der Kommunalwahlen 1998 (Bürgermeisterwahlen) für den Landkreis Ostprignitz-Ruppin ( vom 13. April 2018 im Internet Archive)
- ↑ Kommunalwahlen 26. Oktober 2003. Bürgermeisterwahlen, S. 29
- ↑ Schluss nach 21 Jahren: Noch-Bürgermeister gibt Nachfolgern Ratschläge. In: Märkische Allgemeine. 14. Mai 2024, abgerufen am 29. Juli 2024.
- ↑ Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
- ↑ Archivierte Kopie ( des vom 8. Mai 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.