6-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps 2024

Sportwagenrennen

Das 13. 6-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps, auch 2024 TotalEnergies 6 Hours of Spa-Francorchamps, fand am 11. Mai 2024 auf dem Circuit de Spa-Francorchamps statt und war der dritte Wertungslauf der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft dieses Jahres.

Porsche 963, Siegerwagen von Will Stevens und Callum Ilott
Der Cadillac V-Series.R, mit dem Earl Bamber schwer verunfallte
Zweiter Renneinsatz für den Peugeot 9X8 2024

Das Rennen

Bearbeiten

Da der Langstrecken-Weltmeisterschaftslauf in Spa-Francorchamps und das Rennen der Formel E in Berlin am selben Wochenende stattfanden, mussten einige Fahrer auf eine Teilnahme am Sportwagenrennen verzichten. Bei den späteren Rennsiegern Will Stevens und Callum Ilott fehlte Norman Nato im Jota-Porsche 963. Bei Peugeot fehlten Jean-Éric Vergne und Stoffel Vandoorne. Julien Andlauer und Neel Jani bildeten im Proton-Porsche 963 ebenfalls ein Zweierteam, da Harry Tincknell beim 2:40-Stunden-Rennen von Laguna Seca am Start war.[1]

Wie in Imola verloren die beiden Werks-Ferrari 499P den möglichen Gesamtsieg im letzten Renndrittel. In Imola waren einsetzender Regen und ein Teamfehler bei der Reifenwahl die Ursache, in Spa war es ein schwerer Unfall von Earl Bamber im Cadillac V-Series.R. Schon nach dem Qualifikationstraining gab es Ungemach für Ferrari. Die Pole-Position-Zeit von Antonio Fuoco im Wagen mit der Startnummer 50 wurde gestrichen. Es folgten die Disqualifikation und die Rückversetzung an das Ende des Hypercar- und LMDh-Feldes.[2] Die Anfangsphase dominierte Julien im Proton-Porsche, der erst an Alex Lynn im Proton-Porsche und danach an Frédéric Makowiecki im Werks-Porsche vorbei in Führung ging und diese stetig ausbaute. Vier Full-Corse-Yellow und zwei Safety-Car-Phasen schoben das Feld immer wieder zusammen, was vor allem den beiden Werks-Ferrari zugutekam, die von den Startplätzen zehn und 19. startend nach 3 ½ Stunden Fahrzeit an der Spitze fuhren.

Rennentscheidend war der Unfall von Earl Bamber 1 ½ Stunden vor dem Rennende, der beim Versuch Neel Jani im Porsche vom dritten Platz zu verdrängen auf der Kemmel-Geraden im Cadillac mit dem BMW M4 GT3 von Sean Gelael kollidierte und schwer verunfallte.[3] Das Rennen wurde für mehr als zwei Stunden unterbrochen, um die beschädigten Leitplanken reparieren zu können. Vor dem Abbruch hatten die Porsche den vorletzten Tankstopp im Unterschied zu den Ferrari und den beiden Toyota GR010 Hybrid bereits hinter sich, die nach der Wiederaufnahme des Rennens zwei statt einmal stoppen mussten. Bei den Toyotas kamen noch Durchfahrtsstrafen hinzu. Im Ziel hatte Callum Ilott einen Vorsprung von 12,3 Sekunden auf den Marken- und Typenkollegen Kévin Estre.

Die Ferrari-Teamleitung legte Protest gegen das Rennergebnis ein. Zum Zeitpunkt des Abbruchs lagen beide Werkswagen an der Spitze des Klassements. Zum ersten Mal in der Geschichte der Langstrecken-Weltmeisterschaft wurde das Rennen – vom Reglement gedeckt – nicht nach dem Ablauf der 6-Stunden-Zeit beendet. Dieser Zeitpunkt war 19 Uhr abends. Im Gegenteil ließ die Rennleitung die verbliebene Rennzeit von 1 Stunde und 44 Minuten nach einem Neustart ausfahren. Der Protest wurde abgewiesen.[4]

Ergebnisse

Bearbeiten

Schlussklassement

Bearbeiten
Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Fahrzeug Runden
1 LMH 12 Vereinigtes Konigreich  Hertz Team Jota Vereinigtes Konigreich  Will Stevens
Vereinigtes Konigreich  Callum Ilott
Porsche 963 141
2 LMH 6 Deutschland  Porsche Penske Motorsport Frankreich  Kévin Estre
Deutschland  André Lotterer
Belgien  Laurens Vanthoor
Porsche 963 141
3 LMH 50 Italien  Ferrari AF Corse Italien  Antonio Fuoco
Spanien  Miguel Molina
Danemark  Nicklas Nielsen
Ferrari 499P 141
4 LMH 51 Italien  Ferrari AF Corse Vereinigtes Konigreich  James Calado
Italien  Antonio Giovinazzi
Italien  Alessandro Pier Guidi
Ferrari 499P 141
5 LMH 99 Deutschland  Proton Competition Frankreich  Julien Andlauer
Schweiz  Neel Jani
Porsche 963 141
6 LMH 8 Japan  Toyota Gazoo Racing Schweiz  Sébastien Buemi
Neuseeland  Brendon Hartley
Japan  Ryō Hirakawa
Toyota GR010 Hybrid 141
7 LMH 7 Japan  Toyota Gazoo Racing Vereinigtes Konigreich  Mike Conway
Japan  Kamui Kobayashi
Niederlande  Nyck de Vries
Toyota GR010 Hybrid 141
8 LMH 83 Italien  AF Corse Polen  Robert Kubica
China Volksrepublik  Ye Yifei
Israel  Robert Schwarzman
Ferrari 499P 141
9 LMH 35 Frankreich  Alpine Endurance Team Frankreich  Paul-Loup Chatin
Andorra  Jules Gounon
Frankreich  Charles Milesi
Alpine A424 141
10 LMH 93 Frankreich  Peugeot TotalEnergies Danemark  Mikkel Jensen
Schweiz  Nico Müller
Peugeot 9X8 2024 140
11 LMH 15 Belgien  BMW M Team WRT Belgien  Dries Vanthoor
Schweiz  Raffaele Marciello
Deutschland  Marco Wittmann
BMW M Hybrid V8 140
12 LMH 36 Frankreich  Alpine Endurance Team Frankreich  Nicolas Lapierre
Frankreich  Matthieu Vaxivière
Deutschland  Mick Schumacher
Alpine A424 140
13 LMH 20 Belgien  BMW M Team WRT Sudafrika  Sheldon van der Linde
Niederlande  Robin Frijns
Deutschland  René Rast
BMW M Hybrid V8 140
14 LMH 94 Frankreich  Peugeot TotalEnergies Frankreich  Loïc Duval
Vereinigtes Konigreich  Paul di Resta
Peugeot 9X8 2024 139
15 LMH 11 Italien  Isotta Fraschini Thailand  Carl Wattana Bennett
Kanada  Antonio Serravalle
Frankreich  Jean Karl Vernay
Isotta Fraschini Tipo 6-C 138
16 LMGT3 91 Deutschland  Manthey EMA Osterreich  Richard Lietz
Niederlande  Morris Schuring
Australien  Yasser Shahin
Porsche 911 GT3 R LMGT3 130
17 LMGT3 92 Litauen  Manthey Pure Racing Osterreich  Klaus Bachler
Saint Kitts Nevis  Alex Malykhin
Deutschland  Joel Sturm
Porsche 911 GT3 R LMGT3 130
18 LMGT3 60 Italien  Iron Lynx Italien  Matteo Cressoni
Frankreich  Franck Perera
Italien  Claudio Schiavoni
Lamborghini Huracán GT3 Evo 2 130
19 LMGT3 85 Italien  Iron Dames Belgien  Sarah Bovy
Danemark  Michelle Gatting
Schweiz  Rahel Frey
Lamborghini Huracán GT3 Evo 2 130
20 LMGT3 59 Vereinigte Staaten  United Autosports Brasilien  Nicolas Costa
Vereinigtes Konigreich  James Cottingham
Schweiz  Grégoire Saucy
McLaren 720S GT3 Evo 130
21 LMGT3 54 Italien  Vista AF Corse Italien  Francesco Castellacci
Schweiz  Thomas Flohr
Italien  Davide Rigon
Ferrari 296 GT3 130
22 LMGT3 777 Japan  D'Station Racing Danemark  Marco Sørensen
Frankreich  Erwan Bastard
Frankreich  Clément Mateu
Aston Martin Vantage AMR GT3 Evo 130
23 LMGT3 88 Deutschland  Proton Competition Norwegen  Dennis Olsen
Danemark  Mikkel Pedersen
Italien  Giorgio Roda
Ford Mustang GT3 130
24 LMGT3 77 Deutschland  Proton Competition Vereinigtes Konigreich  Ben Barker
Vereinigte Staaten  Ryan Hardwick
Kanada  Zacharie Robichon
Ford Mustang GT3 130
25 LMGT3 78 Frankreich  Akkodis ASP Team Osterreich  Clemens Schmid
Japan  Ritomo Miyata
Frankreich  Arnold Robin
Lexus RC F GT3 129
26 LMGT3 27 Vereinigtes Konigreich  Heart of Racing Team Vereinigtes Konigreich  Ian James
Italien  Daniel Mancinelli
Spanien  Alex Riberas
Aston Martin Vantage AMR GT3 Evo 129
27 LMGT3 82 Vereinigtes Konigreich  TF Sport Frankreich  Sébastien Baud
Spanien  Daniel Juncadella
Japan  Hiroshi Koizumi
Chevrolet Corvette Z06 GT3.R 129
28 LMGT3 55 Italien  Vista AF Corse Frankreich  François Hériau
Italien  Simon Mann
Italien  Alessio Rovera
Ferrari 296 GT3 129
29 LMGT3 87 Frankreich  Akkodis ASP Team Japan  Takeshi Kimura
Argentinien  José María López
Frankreich  Esteban Masson
Lexus RC F GT3 128
Ausgefallen
30 LMH 2 Vereinigte Staaten  Cadillac Racing Neuseeland  Earl Bamber
Vereinigtes Konigreich  Alex Lynn
Cadillac V-Series.R 95
31 LMGT3 31 Belgien  Team WRT Brasilien  Augusto Farfus
Indien  Sean Gelael
Vereinigte Staaten  Darren Leung
BMW M4 GT3 87
32 LMH 5 Deutschland  Porsche Penske Motorsport Australien  Matt Campbell
Danemark  Michael Christensen
Frankreich  Frédéric Makowiecki
Porsche 963 64
33 LMGT3 95 Vereinigte Staaten  United Autosports Vereinigtes Konigreich  Josh Caygill
Chile  Nico Pino
Japan  Marino Satō
McLaren 720S GT3 Evo 59
34 LMH 63 Italien  Lamborghini Iron Lynx Italien  Mirko Bortolotti
---- Daniil Kvjat[5]
Italien  Andrea Caldarelli
Lamborghini SC63 59
35 LMGT3 81 Vereinigtes Konigreich  TF Sport Angola  Rui Andrade
Irland  Charlie Eastwood
Belgien  Tom Van Rompuy
Chevrolet Corvette Z06 GT3.R 56
36 LMH 38 Vereinigtes Konigreich  Hertz Team Jota Vereinigtes Konigreich  Jenson Button
Vereinigtes Konigreich  Philip Hanson
Danemark  Oliver Rasmussen
Porsche 963 37
37 LMGT3 46 Belgien  Team WRT Italien  Valentino Rossi
Oman  Ahmad Al Harthy
Belgien  Maxime Martin
BMW M4 GT3 33

Nur in der Meldeliste

Bearbeiten

Zu diesem Rennen sind keine weiteren Meldungen bekannt.

Klassensieger

Bearbeiten
Klasse Fahrer Fahrer Fahrer Fahrzeug Platzierung im Gesamtklassement
LMH Vereinigtes Konigreich  Will Stevens Vereinigtes Konigreich  Callum Ilott Porsche 963 Gesamtsieg
LMGT3 Osterreich  Richard Lietz Niederlande  Morris Schuring Australien  Yasser Shahin Porsche 911 GT3 R LMGT3 Rang 16

Hypercar-Balance-of-Performance

Bearbeiten
Fahrzeug Mindestgewicht Max. Leistung Max. Energiemenge pro Stint Hybridboost ab Handicap Nachtanken
Cadillac V-Series.R (LMDh) 1030 kg 518 kW 908 Megajoule
Ferrari 449P (LMH) 1041 kg 509 kW 904 Megajoule 190 km/h 0,2 Sekunden
Peugeot 9X8 2024 (LMH) 1061 kg 509 kW 906 Megajoule 190 km/h 0,2 Sekunden
Porsche 963 (LMDh) 1033 kg 508 kW 901 Megajoule
Toyota GR010 Hybrid (LMH) 1060 kg 516 kW 916 Megajoule 190 km/h 0,2 Sekunden
BMW M Hybrid V8 (LMDh) 1035 kg 511 kW 905 Megajoule
Alpine A424 (LMDh) 1042 kg 514 kW 909 Megajoule
Lamborghini SC63 (LMDh) 1034 kg 516 kW 908 Megajoule
Isotta Fraschini Tipo 6-C (LMH) 1058 kg 519 kW 920 Megajoule 190 km/h 0,2 Sekunden

Renndaten

Bearbeiten
  • Gemeldet: 37
  • Gestartet: 37
  • Gewertet: 29
  • Rennklassen: 2
  • Zuschauer: unbekannt
  • Wetter am Rennwochenende: warm und trocken
  • Streckenlänge: 7,004 km
  • Fahrzeit des Siegerteams: 5:57:31,542 Stunden
  • Runden des Siegerteams: 141
  • Distanz des Siegerteams: 987,564 km
  • Siegerschnitt: unbekannt
  • Pole Position: Matt Campbell – Porsche 963 (#5) – 2:03,107 = 204,816 km/h
  • Schnellste Rennrunde: Julien Andlauer – Porsche 963 (#99) – 2:06,459 = 199,387 km/h
  • Rennserie: 3. Lauf zur FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft 2024
Bearbeiten
Commons: 6-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps 2024 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Terminkollision der WEC mit der Formel E
  2. Ferrari nach Pole-Position disqualifiziert
  3. Schwerer Unfall von Earl Bamber
  4. Ferrari-Protest abgewiesen
  5. Russischer Staatsbürger, Start ohne Länderkennung
Vorgängerrennen
6-Stunden-Rennen von Imola 2024
FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft Nachfolgerennen
24-Stunden-Rennen von Le Mans 2024