Złotowo (Tuczno)

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Złotowo (deutsch Flathe, früher Flatow[1]) ist ein Dorf in der Landgemeinde (Gmina) Tuczno (Tütz) im Powiat Wałecki (Deutsch Kroner Kreis) der polnischen Woiwodschaft Westpommern.

Geographische Lage

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Die Ortschaft liegt im Netzedistrikt im ehemaligen Westpreußen, etwa 27 Kilometer westsüdwestlich von Deutsch Krone (Wałcz), 4 ½ Kilometer nordwestlich von Tütz (Tuczno) und fünf Kilometer südwestlich von Schulenberg (Wrzosy).

Die Grenzregion des Netzedistrikts, in der das Dorf liegt, hatte ursprünglich zum Herzogtum Pommern gehört, war vorübergehend unter polnische Herrschaft gelangt und dann an die Markgrafen von Brandenburg gekommen. Im Rahmen der Ersten Teilung Polen-Litauens wurde das Dorf 1772 zusammen mit dem Landkreis Deutsch Krone mit Preußen wiedervereinigt.

Das Dorf gehörte früher zur Herrschaft Tütz. Ältere Ortsbezeichnungen sind Zlothowo (Anfang 17. Jh.) und Złotowa (übersetzt: Goldau, 1736). Hier war 1736 kein Vorwerk, und es wohnten hier ein Freischulze, sieben Zinsgärtner, acht Freigärtner und ein Förster. Der Schulze hatte zwei Gärtner.[2]

Besitzer des Forstguts war um 1895 Förster Eduard.[3]

Um 1930 hatte die Gemeinde Flathe eine 8,5 km² große Gemarkungsfläche, und auf dem Gemeindegebiet befanden sich vier Wohnplätze, auf denen insgesamt 34 bewohnte Wohnhäuser standen:[4]

  • Bahnhof Schulzendorf (Kr. Deutsch Krone)
  • Flathe
  • Forsthaus Neumühl
  • Forsthaus Schulzendorf

Im Jahr 1945 gehörte Flathe zum Landkreis Deutsch Krone im Regierungsbezirk Grenzmark Posen-Westpreußen der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Flathe war dem Amtsbezirk Schulzendorf zugeordnet.

Im Februar 1945 wurde Flathe von der Roten Armee besetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde die Region seitens der sowjetischen Besatzungsmacht zusammen mit ganz Hinterpommern und der südlichen Hälfte Ostpreußens – militärische Sperrgebiete ausgenommen – der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Es wanderten nun Polen zu. Flathe wurde unter der polnischen Ortsbezeichnung „Złotowo“ verwaltet. Die einheimische Bevölkerung wurde von der polnischen Administration aus Flathe vertrieben.

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1783 adliges Dorf mit einer Wassermühle, Neumühle genannt, zwölf Feuerstellen (Haushaltungen), im Netzedistrikt, Kreis Krone[1]
1818 73 königliches Dorf, Amt Lebehnke[5]
1852 146 Vorwerk[6]
1864 112 darunter 21 Evangelische und 91 Katholiken[7]
1910 148 am 1. Dezember, davon 49 Evangelische und 99 Katholiken[8]
1925 167 darunter 66 Evangelische und 101 Katholiken[4]
1933 153 [9]
1939 173 [9]

Die Protestanten der bis 1945 anwesenden Dorfbevölkerung gehörten zum evangelischen Kirchspiel Tütz.[10]

  • Flathe, Dorf, Kreis Deutsch Krone, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Flathe (meyersgaz.org).
  • Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Deutsch Croner Kreises. Lambeck, Thorn 1867, S. 238 (Google Books).
  • Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 472 (Google Books).

Einzelnachweise

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  1. a b Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Zweiter Theil welcher die Topographie von West-Preussen enthält. Anhang (mit neu beginnender Seitenzählung): Volständige Topographie vom West-Preußischen Cammer-Departement, Marienwerder 1789, S. 56 (Google Books).
  2. Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Deutsch Croner Kreises. Lambeck, Thorn 1867, S. 238 (Google Books).
  3. C. Leuchs: Adressbuch aller Länder der Erde der Kaufleute, Fabrikanten, Gewerbetreibenden, Gutsbesitzer etc., Band 11a: Westpreussen, Nürnberg 1896, S. 170, rechte Spalte (Google Books).
  4. a b Die Gemeinde Flathe im ehemaligen Kreis Deutsch Krone in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011).
  5. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 1: A–F, Halle 1821, S. 374, Ziffer 671 (Google Books).
  6. Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats (Kraatz, Hrsg.). Berlin 1856, S. 457 (Google Books).
  7. E. Jacobson: Topographisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Marienwerder. Danzig 1868. Ortschaft-Verzeichnis des Regierungsbezirks Marienwerder, S. 56–57, Ziffer 61 (Google Books).
  8. Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft III: Regierungsbezirk Marienwerder, 3. Kreis Deutsch Krone, S. 12–13, Ziffer 24 (Google Books).
  9. a b Michael Rademacher: Deutschkrone. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  10. Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 472 (Google Books).

Koordinaten: 53° 13′ N, 16° 6′ O