Winnetou 3. Teil

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Film
Titel Winnetou 3. Teil[1]
Produktionsland Deutschland, Jugoslawien
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1965
Länge 92 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Harald Reinl
Drehbuch J. Joachim Bartsch
Harald G. Petersson
Produktion Horst Wendlandt
Musik Martin Böttcher
Kamera Ernst W. Kalinke
Schnitt Jutta Hering
Besetzung
Synchronisation
Chronologie

Winnetou 3. Teil ist ein Western aus dem Jahr 1965. Die Produktion aus der Reihe der deutschen Karl-May-Filme entstand unter der Regie von Harald Reinl. In den Hauptrollen sind Lex Barker und Pierre Brice zu sehen.

Habgierige Geschäftsleute um den skrupellosen Vermeulen lassen käufliche Schurken Bisons auf Indianergebiet töten, um einen Konflikt mit den Mescalero-Apachen zu provozieren. Doch deren Häuptling Winnetou bleibt besonnen. Dagegen lässt sich Weißer Büffel, Anführer der Jicarilla-Apachen, durch Alkohol- und Waffenlieferungen dazu bringen, bereits für Siedler abgetretenes Land von der Regierung zurückzufordern. Winnetou und Old Shatterhand berichten davon dem Gouverneur in Santa Fe, der Weißer Büffel mehr Land und Straffreiheit zusichert, wenn er mit der Regierung kooperiert. Die Blutsbrüder wollen ihm dies mitteilen. Doch ein Spitzel beim Gouverneur setzt Vermeulen davon in Kenntnis; dieser lässt einen Handlanger eine Felssprengung am Steinbruch ausführen, gerade als die Blutsbrüder darunter vorbeireiten. Doch deren Pferde haben den Anschlag gewittert, die beiden legen sich zum Schein regungslos ins Geröll. Während Winnetou daraufhin weiterreitet, verfolgt Old Shatterhand den Attentäter, der ihn zu Vermeulen führt. Der entlarvte Drahtzieher lässt in den Ort Clinton telegrafieren, der auf dem Weg von Winnetou liegt. Dort erhält der Banditenführer Rollins die Nachricht, Winnetou zu stoppen. Old Shatterhand macht Vermeulens Handlanger dingfest: Er gesteht Vermeulens Plan und Old Shatterhand reitet Winnetou hinterher.

Dieser kann dank seines Pferdes Iltschi sowohl dem ersten und mit Mühen und Zuhilfekommen von Old Shatterhand auch dem zweiten Hinterhalt von Rollins entgehen. Unmittelbar danach werden die Blutsbrüder von den Jicarillas umstellt und mahnen in deren Lager, sich nicht von den Geschäftemachern zum Kampf um ihr abgetretenes Land aufwiegeln zu lassen. Weißer Büffel möchte dazu seinen Sohn Schneller Panther hören, doch der wird von Rollins tot herbeigebracht, nachdem er ihn mit Winnetous beim Kampf gegen die Banditen zurückgebliebenem Messer erstochen hatte. Weißer Büffel glaubt Rollins, der sich als Zeuge ausgibt, dass Winnetou seinen Sohn umgebracht hat. Doch Sam Hawkens kann die Blutsbrüder mit einer List vom Marterpfahl der nach Rache trachtenden Indianer befreien und Old Shatterhand von Clinton aus den Gouverneur um Hilfe telegrafieren. Der lässt Vermeulen festnehmen.

Die Jicarillas verfolgen gemeinsam mit den Banditen tagelang den sich in die Berge zurückziehenden Mescalero-Stamm, bis sie ihn erreicht haben. Ein letztes Mal appellieren die Blutsbrüder zum Frieden, als endlich die Kavallerie aus Santa Fe eintrifft, die Old Shatterhand, seine Deckung verlassend, warnen will, in die Gewehre der Banditen zu reiten. Rollins, der sich die Felsen empor angeschlichen hat, nutzt dies zum Schuss auf Old Shatterhand. In die Bahn der Kugel wirft sich Winnetou, der tödlich getroffen wird. Rollins wird durch Speere der Mescaleros hingerichtet. Neben dem sterbenden Winnetou durchlebt Old Shatterhand in Gedanken gemeinsame Momente mit ihm.

In Teilen der Presse wurde kritisiert, dass Winnetou sterben solle, so wie im Buch vorgesehen, und die Produzenten ließen nicht davon ab. Besonders in der Jugendzeitschrift Bravo wurde durch Leserbriefe verlangt, das von Pierre Brice verkörperte Jugendidol am Leben zu lassen. Ansonsten hielt man sich nicht an die Romanvorlage, die Winnetous Tod in andere Handlungsstränge einbaute. Das Filmdrehbuch dagegen ordnete alles einer mörderischen Jagd auf den Apachenhäuptling unter.

Die Dreharbeiten fanden vom 14. Juni bis zum 13. August 1965 in der Umgebung von Split statt. Trogir, die alte kroatische, auf einer Insel gelegene Stadt wählte man wegen des gut erhaltenen mittelalterlichen Stadtbildes für die in der Gouverneurstadt Santa Fe spielenden Szenen. Eine entlegene Stelle am Berg Mali Alan war von Harald Reinl für die Sterbeszene gewählt worden. Der Rollins-Darsteller Rik Battaglia wurde nach Erscheinen des Films von radikalen Winnetoufans beschimpft und noch Jahre später öfters in der Öffentlichkeit mit Missachtung belegt.

Die Uraufführung erfolgte am 14. Oktober 1965 in der Lichtburg in Essen. In der Bundesrepublik konnten insgesamt über 4,3 Millionen Eintritte verbucht werden. Dafür gab es die Goldene Leinwand und den Bambi.

Es handelt sich um einen von nur drei Karl-May-Filmen, von denen View-Master-Scheiben mit dreidimensionalen Bildern in den Handel kamen.

Schon am 23. August begannen die Dreharbeiten zu Old Surehand 1. Teil, wieder mit Pierre Brice als Winnetou. Die Karl-May-Begeisterung hatte nach Winnetous Tod jedoch ihren Höhepunkt überschritten. Daran änderte auch der Fernsehzweiteiler Winnetous Rückkehr 1998 im ZDF nichts, der davon ausging, Winnetou habe schwerverletzt überlebt und sei doch noch gesundgepflegt worden.

Synchronisation

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Rolle Darsteller Synchronsprecher[2]
Shatterhand Lex Barker Gert Günther Hoffmann
Winnetou Pierre Brice Thomas Eckelmann
Rollins Rik Battaglia Arnold Marquis
Hawkens Ralf Wolter Ralf Wolter
Gouverneur Carl Lange Curt Ackermann
Gomez Mihail Baloh Friedrich W. Bauschulte
Weißer Büffel Dušan Antonijević Klaus W. Krause
Kid Aleksandar Gavrić Michael Chevalier
Clark Ilija Ivezić Edgar Ott
Vermeulen Veljko Maričić Konrad Wagner
Schneller Panther Slobodan Dimitrijević Lutz Moik
Ann Sophie Hardy Marianne Lutz

„Die Prärie brennt, Indianer-Pueblos explodieren, Ölwolken qualmen über Flüsse und Gletscher – mit Mann und Roß und Wagen versinken ganze Trecks im Erdboden. Wirklich fabelhaft gemacht. Man staunt, staunt, staunt.“

Hamburger Morgenpost, 28. Oktober 1965

„WINNETOU 3. TEIL ist technisch perfekt gemacht, die pyrotechnischen ebenso wie Unterwasserszenen imponieren, wie die Ritte, die katzenhafte Geschmeidigkeit Winnetous oder die Art und Weise, wie Old Shatterhand gleichzeitig dreizehn Feinde im Nahkampf knock-out schlägt. Das gereichte jedem Western zur Ehre.“

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 6. November 1965

„Die Feder ist ab, die Silberbüchse schweigt, das Auge bricht, die Hand erschlafft – unter Glockengeläut macht sich Winnetou in Manitous Gefilde auf. Old Shatterhand steht verloren im Felsmassiv und kann’s nicht fassen.“

Der Abend, 22. Dezember 1965

„Dieser letzte Teil der Winnetou-Trilogie ist sicher der geglückteste. Der effektvolle Schluß rührt ans Sentiment, ohne sentimental zu werden.“

„Der letzte Teil der WINNETOU-Trilogie ist der schwächste: Vom Original-Roman ist nichts übriggeblieben.“

Michael Petzel in Karl-May-Filmbuch, 1998

„Groß angelegter, spannender, aber allzu gefühlsbetonter Schluß der "Winnetou"-Trilogie nach Karl May.“

Einzelnachweise

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  1. Die Schreibweise des Titels entspricht den Angaben im Vorspann des Films.
  2. Winnetou 3. Teil. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 14. April 2022.
  3. Winnetou 3. Teil. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.