SV Paderborn

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Der SV Paderborn (offiziell: Sportverein 1913 Paderborn e. V.) war ein Sportverein aus Paderborn. Die erste Fußballmannschaft spielte ein Jahr lang in der höchsten westfälischen Amateurliga. Der SV ist ein Vorgängerverein des heutigen SC Paderborn 07.

Der Verein wurde am 12. Oktober 1913 von ehemaligen Spielern des FC Preußen Paderborn gegründet, aus dem sich der langjährige Lokalrivale VfJ 08 Paderborn bilden sollte.[1][2] Sportlich stand der SV stets im Schatten des VfJ und spielte zumeist zweitklassig. Im Jahre 1928 bot sich dem SV die Gelegenheit zum Aufstieg in die höchste Spielklasse. In den Aufstiegsspielen zur 1. Bezirksklasse Westfalen trafen die Paderborner auf die Bielefelder SpVgg. In Bielefeld verlor der SV mit 0:2 und im Rückspiel auf eigenem Platz gar mit 1:6.[3] Während des Zweiten Weltkrieges ging der SV eine Kriegsspielgemeinschaft mit dem Lokalrivalen VfJ 08 Paderborn ein. Fortan trat man als Sportfreunde Rot-Weiß Paderborn an[2] und wurde 1944 ohne sportliche Qualifikation in die Gauliga Westfalen aufgenommen. Dort besiegte die so genannte „PanzermannschaftUnion Herford mit 3:0 und den SV 07 Neuhaus gar mit 5:0. Nach diesen Spielen wurde der Spielbetrieb abgebrochen.[4]

Nach Kriegsende gingen der VfJ und der SV wieder getrennte Wege, wobei sich der SV zunächst dem konkurrierenden Verband für Volkssport anschloss[5] und 1947 in die Kreisklasse abstieg. Erst 1952 kehrte die Mannschaft in die Bezirksklasse zurück und schaffte drei Jahre später den Aufstieg in die Landesliga Westfalen, die damals die höchste Amateurliga Westfalens war. Als Drittletzter der Saison 1955/56 wurde die neu geschaffene Verbandsliga Westfalen um Längen verpasst und der SV spielte ebenso wie der VfJ nur noch viertklassig. Als der VfJ 1957 auch aus der Landesliga abstieg, war der SV Paderborn erstmals die sportliche Nummer eins der Stadt. Dieser Status währte aber nicht lang. Nur ein Jahr später musste der SV Paderborn in einem Entscheidungsspiel gegen den SV Löhne-Obernbeck um den Klassenerhalt antraten, welches im neutralen Bielefeld mit 2:2 nach Verlängerung endete. Das Wiederholungsspiel im Lemgo entschied Löhne-Obernbeck mit 4:0 für sich.[6]

Sportlich kam der SV nach dem Abstieg nicht mehr über die Bezirksklasse hinaus. Höhepunkte waren dritte Plätze in den Jahren 1959, 1960, 1962 und 1964.[7] Da der VfJ gleichzeitig ebenfalls stagnierte, nahmen die Verantwortlichen beider Vereine Verhandlungen über eine Fusion der beiden Clubs auf. Schließlich fusionierten im Jahre 1968 der VfJ 08 und der SV Paderborn zum 1. FC Paderborn, der am 1. Juli 1985 im TuS Paderborn-Neuhaus aufging und seit 1997 SC Paderborn 07 heißt.[1]

Einzelnachweise

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  1. a b Hardy Grüne, Christian Karn: Das große Buch der deutschen Fußballvereine. AGON Sportverlag, Kassel 2009, ISBN 978-3-89784-362-2, S. 374.
  2. a b Die Paderborner Linie (1908-1985). SC Paderborn 07, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. April 2020; abgerufen am 23. August 2013.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.scpaderborn07.de
  3. Deutscher Sportclub für Fußball-Statistiken: Fußball in Westdeutschland 1902/03 - 1932/33. Berlin 2009, S. 151.
  4. Hardy Grüne: Vom Kronprinzen bis zur Bundesliga. In: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 1. AGON, Kassel 1996, ISBN 3-928562-85-1, S. 262.
  5. Deutscher Sportclub für Fußball-Statistiken: Fußball in Westdeutschland 1945 - 1952. Hövelhof 2011, S. 16.
  6. Deutscher Sportclub für Fußball-Statistiken: Fußball in Westdeutschland 1952 - 1958. Hövelhof 2012, S. 245.
  7. SV Paderborn. Tabellenarchiv, abgerufen am 10. Februar 2019.