Osorno
Osorno | |||
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Koordinaten | 40° 34′ 0″ S, 73° 9′ 0″ W | ||
Basisdaten | |||
Staat | Chile | ||
Región de los Lagos | |||
Stadtgründung | 12. März 1558 | ||
Einwohner | 147.826 (2017) | ||
Stadtinsignien | |||
Detaildaten | |||
Gewässer | Río Rahue | ||
Stadtvorsitz | Jaime Bertín | ||
Website | |||
Osorno ist eine an der Panamericana gelegene Stadt in Südchile. Sie zählt 147.826 Einwohner (Stand: 2017).
Der deutsche und auch schweizerische Einfluss ist bis heute nicht zu übersehen.
Klima und Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Osorno liegt am Zusammenfluss des Río Damas und des Río Rahue in der X. Region (Región de los Lagos) Chiles, etwa 100 Kilometer nördlich der Regionshauptstadt Puerto Montt. Die Stadt liegt im Zentrum der Provinz Osorno, bestehend aus insgesamt 7 Gemeinden: Osorno, San Juan de la Costa, San Pablo, Puerto Octay, Puyehue, Río Negro und Purranque.
Die Gegend – die mitunter auch die Chilenische Schweiz genannt wird – weist viele Seen und Vulkane auf, einer der schönsten überhaupt ist der malerische Vulkan Osorno mit seinem sehr gleichförmigen Kegel.
Das Klima ist gemäßigt-kühl. Im Sommer liegt die Temperatur durchschnittlich bei rund 15 Grad Celsius, der Winter ist relativ regenreich (von Juni bis August fallen durchschnittlich etwa 186,6 mm; der Jahresdurchschnitt liegt bei 110,96 mm), mit einer Durchschnittstemperatur von 7,2 Grad Celsius.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Osorno wurde bereits 1558 von Gouverneur García Hurtado de Mendoza gegründet. In der Zeit zwischen 1603 und 1788 lag die Stadt allerdings in Ruinen, nachdem sie im Arauco-Krieg, also den Auseinandersetzungen mit den im Süden Chiles ansässigen Mapuche-Indianern, zerstört worden war.
Die seit alters von Huilliche besiedelte Region Osorno wurde im 19. Jahrhundert zwangsweise dem chilenischen Staat angeschlossen und ab 1850 planmäßig mit europäischen Einwanderern besiedelt. Damals prägten insbesondere deutschsprachige Kolonisten die Region maßgeblich mit. Eine lutherische Kirche und eine deutsche Schule wurden errichtet. Die Einwohnerzahl im Jahr 1875 betrug 1895 Personen, meist Deutsche. Das „Instituto Alemán de Osorno“ (Deutsche Schule Osorno) feierte im März 2004 sein 150-jähriges Bestehen. In Osorno wird überdies die deutschsprachige Zeitung „Cóndor“ vertrieben.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Osornos Umland, die Región de los Lagos, ist unter anderem bei Trekking-Anhängern beliebt.
Im Nationalpark Vicente Pérez Rosales liegt etwa 80 km südöstlich der Stadt der gleichnamige Volcán Osorno.
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Osorno ist das wichtigste Zentrum der südchilenischen Milch- und Landwirtschaft und verfügt über die größte Feria de Ganado – den Viehhandel in Chile. In der Stadt gibt es zwei Universitäten: die staatliche Universidad de Los Lagos und die private Universidad San Sebastian. Osorno liegt direkt an der Ruta 5 und hat etwa 5 Kilometer östlich des Stadtzentrums einen Flughafen, den Flughafen Osorno.
Söhne und Töchter der Stadt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eleuterio Ramírez Molina (1837–1879), Nationalheld im Salpeterkrieg
- Julio Buschmann von Dessauer (1870–1947), Geschäftsmann
- Walterio Meyer Rusca (1882–1969), Ingenieur und Förderer der Region Osorno
- Federico Matthei Schwarzenberg (1889–1980), Politiker, Bürgermeister
- Luis Vargas Rosas (1897–1977), Maler
- Adolfo Matthei Schwarzenberg (1902–1939), Landwirtschaftsingenieur
- Alfredo Neumann Kuschel (1903–2000), Tierarzt
- Guillermo Subiabre (1903–1964), Fußballspieler
- Eberardo Villalobos (1908–1964), Fußballspieler
- Mario Recordón (1922–1994), Architekt und Leichtathlet
- Fernando Schott (1922–2007), Politiker und Unternehmer
- Alfonso Montecino (1924–2015), Komponist, Pianist und Musikpädagoge
- Fernando Matthei (1925–2017), Luftwaffengeneral und Mitglied der chilenischen Militärjunta
- Rubén Marcos (1942–2006), Fußballspieler
- Walter Wrigge (1946–2023), deutscher Sportschütze
- Klaus von Storch (* 1962), Astronautenanwärter
- Harald Beyer (* 1964), Politiker
- Sven von Storch (* 1970), deutsch-chilenischer Politiker
- Víctor Monje (* 1972), Fußballspieler
- Koko Stambuk (* 1977), Musiker
- Fernando Burgos (* 1980), Fußballspieler
- Sebastián Barrientos (* 1989), Fußballspieler
- Carolina Ruiz Castillo (* 1981), Skirennläuferin
- Beatriz Hevia (* 1992), Juristin und Politikerin
- Ivana Gallardo (* 1993), Leichtathletin
- Erik Bongcam-Rudloff, Biologe und Informatiker
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Adolfo Matthei Schwarzenberg: Landwirtschaft in Chile. Leipzig 1929.
- Axel Borsdorf: Valdivia und Osorno. Strukturelle Disparitäten in chilenischen Mittelstädten (= Tübinger Geographische Studien. Bd. 69). Tübingen 1976.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- OsornoChile.NET – Informationen und Fotografie
- Deutsche Schule Osorno