Neuenreuth am Main

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Neuenreuth am Main
Koordinaten: 50° 1′ N, 11° 28′ OKoordinaten: 50° 1′ 17″ N, 11° 28′ 13″ O
Höhe: 313 m ü. NHN
Fläche: 2,13 km²[1]
Einwohner: 104 (25. Mai 1987)[2]
Bevölkerungsdichte: 49 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 95512
Vorwahl: 09203
Austragshaus

Neuenreuth am Main (oberfränkisch: Naia-rahd[3]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Neudrossenfeld im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).[4]

Das Dorf liegt am rechten Ufer des Roten Mains und am Erlgraben, der dort als rechter Zufluss in den Roten Main mündet. Die Kreisstraße KU 11 führt nach Unterobsang zur Staatsstraße 2189 (0,4 km westlich) bzw. nach Hornungsreuth zur Bundesstraße 85 (2 km nordöstlich).[5]

Neuenreuth war eine herrschaftliche Plansiedlung bestehend aus zehn Lehen (≙ zehn Halbhöfen). Ursprünglich gab es auch eine Burg. Der Ort wurde 1398 als „Newnrewt“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname bedeutet Zur neuen Rodung, wohl zur Unterscheidung von dem älteren Igelsreuth.[6] Seit 1926 lautet die amtliche Bezeichnung „Neuenreuth am Main“.[7]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Neuenreuth 16 Anwesen. Das Hochgericht übte das bayreuthische Stadtvogteiamt Kulmbach aus. Dieses hatte zugleich die Dorf- und Gemeindeherrschaft. Grundherren waren das Kastenamt Kulmbach (1 Mahlmühle, 1 Schafhof, 1 Hof, 4 Halbhöfe, 3 Viertelhöfe, 1 Söldengütlein, 3 Sölden, 1 Wohnhaus) und der Markgräfliche Lehenhof Bayreuth (1 Tropfgütlein).[8]

Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Kulmbach. Mit dem Gemeindeedikt wurde Neuenreuth dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Brücklein und der 1812 gebildeten gleichnamigen Ruralgemeinde zugewiesen. 1853 wurde die Ruralgemeinde Neuenreuth gebildet. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Thurnau zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Thurnau (1919 in Finanzamt Thurnau umbenannt). Ab 1862 gehörte Neuenreuth zum Bezirksamt Kulmbach (1939 in Landkreis Kulmbach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Thurnau (1879 in das Amtsgericht Thurnau umgewandelt), von 1929 bis 1972 war das Amtsgericht Bayreuth zuständig und seit 1972 ist es das Amtsgericht Kulmbach. Die Finanzverwaltung wurde 1929 vom Finanzamt Bayreuth übernommen, seit 1972 ist das Finanzamt Kulmbach zuständig.[9] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 2,129 km².[1]

Am 1. Januar 1972 wurde die Gemeinde Neuenreuth am Main im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Neudrossenfeld eingegliedert.[10]

In der Bayerischen Denkmalliste ist ein Baudenkmal aufgeführt:

abgegangene Baudenkmäler
  • Haus Nr. 11: Einhüftiger Sandsteinbau von vier zu sechs Achsen; am Türschlussstein bezeichnet „1845“. Mit Gurtgesims, verschiefertem Westgiebel, Dachgauben. Fensterbrüstungen am westlichen Obergeschoss mit stilisierten Lambrequins.[11]
  • Haus Nr. 12: Einhüftiger Sandsteinbau; am Türschlussstein bezeichnet „1825“. Traufseite von fünf Achsen mit breit vorprofiliertem Gurtgesims.[11]

Einwohnerentwicklung

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Jahr 1809 1818 1840 1852 1855 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1952 1961 1970 1987
Einwohner 113 190 128 146 149 147 151 155 154 170 164 172 158 149 152 154 152 152 135 144 202 201 183 175 158 104
Häuser[12] 18 24 24 23 24 25 27 29
Quelle [13] [9] [7] [7] [7] [14] [7] [15] [7] [7] [16] [7] [7] [17] [7] [7] [7] [18] [7] [7] [7] [19] [7] [1] [20] [2]

Neuenreuth am Main ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach Neudrossenfeld gepfarrt.[8][1]

  1. a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 701 (Digitalisat).
  2. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 315 (Digitalisat).
  3. E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 200. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „naiarād“.
  4. Gemeinde Neudrossenfeld, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 13. August 2023.
  5. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 13. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  6. E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 117f.
  7. a b c d e f g h i j k l m n o p Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 150, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  8. a b R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 623.
  9. a b R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 768.
  10. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 503.
  11. a b A. Gebeßler: Stadt und Landkreis Kulmbach, S. 78. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
  12. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  13. R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 726.
  14. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 901, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  15. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1075, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1023 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1070 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1106 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 953 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 162 (Digitalisat).