Lautert
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 10′ N, 7° 50′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Rhein-Lahn-Kreis | |
Verbandsgemeinde: | Nastätten | |
Höhe: | 390 m ü. NHN | |
Fläche: | 3,56 km2 | |
Einwohner: | 247 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 69 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 56355 | |
Vorwahl: | 06772 | |
Kfz-Kennzeichen: | EMS, DIZ, GOH | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 41 078 | |
LOCODE: | DE LQT | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Bahnhofstraße 1 56355 Nastätten | |
Website: | www.lautert-taunus.de | |
Ortsbürgermeister: | Jens Gilles | |
Lage der Ortsgemeinde Lautert im Rhein-Lahn-Kreis | ||
Lautert ist eine Ortsgemeinde im Blauen Ländchen im Rhein-Lahn-Kreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Nastätten an.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde liegt auf dem Einrich im Taunus. Zu Lautert gehört auch die Siedlung Beichert.[2]
Nachbarorte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Nachbarorte von Lautert sind die Stadt Nastätten im Nordosten, die Ortsgemeinden Diethardt im Osten, Rettershain im Süden, Ober- und Niederwallmenach im Westen, sowie Oelsberg im Norden.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die erste urkundliche Erwähnung Lauterts erfolgte im Jahr 1102 als Laudroth. Der Ort gehörte ab dem 13. Jahrhundert zum „Vierherrischen“ Gebiet. 1361 lautete der Name Lutrat. Die Siedlung Beichert wurde schon vor dem Dreißigjährigen Krieg zur Wüstung.[3]
1775, nach den Nastätter Rezessen, kam das Kirchspiel Oberwallmenach mit Lautert und Rettershain in den Besitz von Hessen-Kassel. Von 1806 bis 1813 stand der Ort als Teil der Niedergrafschaft Katzenelnbogen unter französischer Verwaltung („pays resérvé“). Nach dem Wiener Kongress (1815) fiel der Ort 1816 an das Herzogtum Nassau.[4] Seit 1866 Teil der preußischen Provinz Hessen-Nassau, kam der Ort 1946 zum damals neu entstandenen Land Rheinland-Pfalz. Seit 1972 gehört Lautert der Verbandsgemeinde Nastätten an.
Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Lautert, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[5]
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Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat in Lautert besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[6]
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jens Gilles wurde am 8. Juli 2024 Ortsbürgermeister von Lautert, nachdem er bereits seit April 2023 als bisheriger Erster Beigeordneter die Amtsgeschäfte kommissarisch geführt hatte. Da bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 kein Wahlvorschlag eingereicht wurde, oblag die Neuwahl des Bürgermeisters gemäß rheinland-pfälzischer Gemeindeordnung dem Rat. Dieser entschied sich auf seiner konstituierenden Sitzung für Jens Gilles, nachdem eine Aufgabenverteilung innerhalb des Rats gefunden wurde.[7][8]
Der Vorgänger von Jens Gilles, Günter Klamp, hatte das Amt 1999 übernommen.[9] Zuletzt bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 95,0 % für weitere fünf Jahre wiedergewählt worden.[10] Ende 2022 kündigte Günter Klamp jedoch an, sein Ehrenamt zum 31. März 2023 vorzeitig niederzulegen.[11] In der bis Mitte 2024 laufenden Wahlperiode gelang es nicht, einen Nachfolger für das Amt des Ortsbürgermeisters zu finden.[12][9]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „Gespalten von Blau und Schwarz mit einer eingeschobenen eingeschweiften halben goldenen Spitze, darin ein roter Reichsapfel, vorne ein steigender rotbewehrter und rotbezungter goldener Löwe, hinten ein goldenes Beil.“ | |
Wappenbegründung: Der goldene Löwe im blauen Feld weist auf die Zugehörigkeit der Gemeinde zum Herzogtum Nassau hin, der rote Reichsapfel in Gold symbolisiert das Gerichtssiegel des Vierherrengerichtes Oberwallmenach in umgekehrten Farben, zu dem Lautert bis 1775 gehörte, das goldene Beil (oder die Axt) erinnert an die Rodung des Waldes zur Entstehung der Siedlung im 12. Jahrhundert. Das Blau symbolisiert auch das wegen der früheren zahlreichen Blaufärber „Blaues Ländchen“ genannte Gegend. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Landmuseum Laudert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit einer Sammlung landwirtschaftlicher Geräte bietet das auf Anfrage geöffnete Museum in der Poststraße 1 Einblicke in die Anfänge der Landwirtschaft.[13]
Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz (Stand: 2023) werden als Kulturdenkmäler eine Hofanlage, ein Krüppelwalmdachbau und sieben Fachwerkhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert in der Hauptstraße und der Straße An der Lay genannt.[14]
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Lautert
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In den letzten Jahrzehnten kam es zum Rückgang der Bedeutung der landwirtschaftlichen Betriebe, inzwischen gibt es nur noch einen Vollerwerbslandwirt im Ort. Viele Arbeitnehmer pendeln zu auswärtigen Arbeitsstellen. Das ortsansässige Gewerbe umfasst eine Maschinenfabrik und ein Baugeschäft.[3]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lautert liegt an der Landesstraße 337, von der am westlichen Ortsrand die Kreisstraße 92 nach Oberwallmenach und weiter im Norden die K 93 abzweigt, die zur L 335 führt.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Internetpräsenz der Gemeinde Lautert
- Lautert auf den Seiten der Verbandsgemeinde Nastätten
- Die Poststraße in Lautert. Beitrag von Lutz Näkel in Hierzuland, SWR Landesschau Rheinland-Pfalz, 2. September 2016
- Literatur über Lautert in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 62 (PDF; 3,3 MB).
- ↑ a b Chronik. Ortsgemeinde Lautert, abgerufen am 28. März 2023.
- ↑ Nassauer Annalen, Band 10, 1870, S. 324 (Google Books)
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 5. März 2020.
- ↑ Jens Gilles (Wahlleiter): Bekanntmachung des Ergebnisses der Wahl zum Gemeinderat Lautert am 9. Juni 2024. In: Blaues Ländchen aktuell – Heimat- und Bürgerzeitung VG Nastätten, Ausgabe 25/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 10. Juni 2024, abgerufen am 1. November 2024.
- ↑ Jens Gilles: Die konstituierende Sitzung ist vorbei – Lautert hat einen neuen Gemeinderat. In: Blaues Ländchen aktuell – Heimat- und Bürgerzeitung VG Nastätten, Ausgabe 28/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 1. November 2024.
- ↑ Jens Gilles: Aufgabenverteilung innerhalb des neuen Gemeinderats. In: Blaues Ländchen aktuell – Heimat- und Bürgerzeitung VG Nastätten, Ausgabe 35/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 1. November 2024.
- ↑ a b Jens Gilles: Verabschiedung von Bürgermeister Günter Klamp. In: Blaues Ländchen aktuell – Heimat- und Bürgerzeitung VG Nastätten, Ausgabe 16/2023. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 17. Mai 2023.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 6. November 2019 (siehe Nastätten, Verbandsgemeinde, 14. Ergebniszeile).
- ↑ Niederschrift über die Sitzung des Gemeinderates Lautert am 19. Dezember 2022. (PDF; 2 MB) Punkt 11: Terminfestlegung Ortsbürgermeisterwahl. Ortsgemeinde Lautert, abgerufen am 27. März 2023.
- ↑ Günter Klamp: Bekanntmachung des Wahlleiters der Ortsgemeinde Lautert zur Wahl der Ortsbürgermeisterin/des Ortsbürgermeisters am 12. März 2023. In: Blaues Ländchen aktuell – Heimat- und Bürgerzeitung VG Nastätten, Ausgabe 6/2023. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 9. Februar 2023, abgerufen am 27. März 2023.
- ↑ Landmuseum Laudert. Ortsgemeinde Lautert, abgerufen am 28. März 2023.
- ↑ Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Rhein-Lahn-Kreis. (PDF; 6,2 MB) Mainz, 16. Februar 2023, S. 58, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. März 2023; abgerufen am 28. März 2023.