Joseph Graetz (Musiker)
Joseph Graetz (* 2. Dezember 1760 in Vohburg an der Donau; † 17. Juli 1826 in München) war ein deutscher Organist, Komponist und Musikpädagoge.
Graetz studierte in Ingolstadt Rechtswissenschaften und wirkte gleichzeitig als Organist an einer der Pfarrkirchen. Nachdem er ein Jahr am Landgericht Vohburg tätig gewesen war, gab er das Dasein als Jurist auf und widmete sich fortan ausschließlich der Musik. In Salzburg studierte er bei Michael Haydn Kontrapunkt und Komposition. Darauf folgte ein einjähriger Studienaufenthalt bei Ferdinando Bertoni in Venedig. Ab 1788 lebte er in München, wo er bis zu seinem Tode ein geschätzter Musikpädagoge blieb. Ihm wurde ehrenhalber der Titel eines Hofklaviermeisters verliehen, obwohl er offenbar nie öffentlich als Pianist auftrat.
Um 1790 entstanden aus seiner Feder die Operette Das Gespenst mit der Trommel sowie die Oper Adelheid von Veltheim.
Er war Lehrer u. a. von Peter Joseph von Lindpaintner und Caspar Ett.
Die Vollständige Sammlung der besten alten und neuen Melodien zum allgemeinen Gebrauche bey öffentlichen Gottesverehrungen nach Anleitung des katholischen Gesangbuches, München 1812 ff., enthält einige von ihm komponierte Melodien, darunter eine zu Tauet, Himmel, den Gerechten (KG Nr. 303, GL 1975 Berlin Nr. 801)[1] und die des Allerheiligenliedes Droben in des Himmels Höhen (GL Trier Nr. 881),[2] die ursprünglich zu dem Osterlied Singt dem Herrn! singt frohe Psalmen! (auf einen Text von Klopstock) gehörte.[1]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Barbara Boisits: Graetz (Grätz, Graz), Joseph. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2003, ISBN 3-7001-3044-9.
- Moritz Fürstenau: Graetz, Josef. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 9, Duncker & Humblot, Leipzig 1879, S. 602 f.
- Siegfried Gmeinwieser: Graetz, Joseph. In: Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Zweite Ausgabe, Personenteil, Band 7 (Franco – Gretry). Bärenreiter/Metzler, Kassel u. a. 2002, ISBN 3-7618-1117-9 (Online-Ausgabe, für Vollzugriff Abonnement erforderlich)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Werke von und über Joseph Graetz in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Joseph Graetz im Bayerischen Musiker-Lexikon Online (BMLO)
- Liste der Bühnenwerke von Joseph Graetz (Musiker) auf Basis der MGG bei Operone
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Vollständige Sammlung der besten alten und neuen Melodien zum allgemeinen Gebrauche bey öffentlichen Gottesverehrungen nach Anleitung des katholischen Gesangbuches. 1,2, [XLIII - CI]. Digitalisat | MDZ. Abgerufen am 3. November 2023.
- ↑ 'Gesang- und Gebetbuch für die Diözese Trier : für vier Singstimmen und Orgel' - Digitalisat | MDZ. Abgerufen am 3. November 2023.
Personendaten | |
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NAME | Graetz, Joseph |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Organist, Komponist und Musikpädagoge |
GEBURTSDATUM | 2. Dezember 1760 |
GEBURTSORT | Vohburg an der Donau |
STERBEDATUM | 17. Juli 1826 |
STERBEORT | München |