Josef Arndgen

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Kandidatenplakat Josef Arndgens zur Bundestagswahl 1953

Josef Arndgen (* 24. Februar 1894 in Rheydt; † 20. September 1966 in Wiesbaden) war ein deutscher Politiker der CDU.

Leben und Beruf

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Arndgen besuchte die Volksschule, war gelernter Stuckateur und arbeitete ab 1912 in einer Schuhfabrik als Lederarbeiter. Er gehörte zu den wenigen bekennenden Katholiken, die in der Weimarer Republik zunächst nicht in der katholischen, sondern der weltlichen Arbeiterbewegung aktiv waren. Er wurde nach dem Ersten Weltkrieg Vorsitzender des ADGB für Hessen und die preußische Provinz Hessen-Nassau. 1930 wechselte er dann in die katholische Arbeiterbewegung und wurde 1931 Reichsvorsitzender des Zentralverbandes christlicher Lederarbeiter Deutschlands. Nach dem Verbot der Gewerkschaften durch die Nationalsozialisten wurde er mehrfach verhaftet. Er arbeitete in jener Zeit als Lebensmittelkaufmann.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war Arndgen am Wiederaufbau der Gewerkschaften im Land Hessen beteiligt.

1952 bis 1954 war er Bundeswahlbeauftragter für die Sozialwahlen.

1931 trat Arndgen der Zentrumspartei bei, der er bis zur Auflösung 1933 angehörte. Nach dem Zweiten Weltkrieg beteiligte er sich an der Gründung der CDU in Frankfurt am Main.

Von 1946 bis 1949 war Arndgen Landtagsabgeordneter in Hessen.

Seit der ersten Bundestagswahl 1949 gehörte Arndgen bis 1965 als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Limburg dem Deutschen Bundestag an. Er war stellvertretender Vorsitzender der Bundestagsausschüsse für Sozialpolitik (1949–1957) bzw. Kriegsopfer- und Kriegsgefangenenfragen (1949–1953). Von 1957 bis zum 13. November 1958 war er Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Arbeit. Vom 28. Oktober 1958 bis 1965 war Arndgen stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Von 1949 bis 1965 war er auch Vorsitzender der Arbeitnehmergruppe der CDU/CSU-Fraktion.

1959 gehörte er mit Carlo Schmid (SPD), Walther Kühn (FDP) und Ludwig Schneider (DP) nach dem Unfalltod des Abgeordneten Josef Gockeln, dessen Hinterbliebene zu Sozialfällen wurden, zu den Initiatoren einer Alters-, Invaliditäts- und Hinterbliebenenversorgung für Abgeordnete.

Öffentliche Ämter

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Vom 7. Januar 1947 bis zum 9. November 1949 war Arndgen hessischer Staatsminister für Arbeit und Wohlfahrt.

  • Gerhard Beier: Arbeiterbewegung in Hessen. Zur Geschichte der hessischen Arbeiterbewegung durch einhundertfünfzig Jahre (1834–1984). Insel, Frankfurt am Main 1984, ISBN 3-458-14213-4, S. 359–360.
  • Albrecht Kirschner: Abschlussbericht der Arbeitsgruppe zur Vorstudie „NS-Vergangenheit ehemaliger hessischer Landtagsabgeordneter“ der Kommission des Hessischen Landtags für das Forschungsvorhaben „Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen“. Hrsg.: Hessischer Landtag. Wiesbaden 2013, S. 57 (Download [PDF; 479 kB]).
  • Jochen Lengemann: Das Hessen-Parlament 1946–1986. Biographisches Handbuch des Beratenden Landesausschusses, der Verfassungsberatenden Landesversammlung und des Hessischen Landtags (1.–11. Wahlperiode). Hrsg.: Präsident des Hessischen Landtags. Insel-Verlag, Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-458-14330-0, S. 199 (hessen.de [PDF; 12,4 MB]).
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 56.
  • Otto Renkhoff: Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten. 2. Auflage. Wiesbaden 1992. ISBN 3-922244-90-4, S. 18, Nr. 95.
  • Rudolf Vierhaus, Ludolf Herbst (Hrsg.), Bruno Jahn (Mitarb.): Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages. 1949–2002. Bd. 1: A–M. K. G. Saur, München 2002, ISBN 3-598-23782-0, S. 18–19.