Ivo Pfaff
Ivo Pfaff (* 16. September 1864 in Hermannstadt; † 25. August 1925 in Graz) war ein österreichischer Rechtshistoriker.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ivo Pfaff, der Sohn des Wiener Zivilrechtsprofessors Leopold Pfaff (1837–1914), besuchte das Schottengymnasium in Wien und studierte ab 1882 Jura an der Universität Wien (besonders bei Franz Hofmann). Nach dem Staatsexamen (1886) wurde Pfaff 1887 zum Dr. jur. promoviert. Seine Habilitation erreichte er 1892 mit der Schrift Zur Lehre vom sogenannten in fraudem legis agere.
Bereits 1894 wurde Pfaff als außerordentlicher Professor der Rechte an die Universität Innsbruck berufen. 1895 wechselte er in gleicher Eigenschaft an die Deutsche Universität Prag, wo er Nachfolger von Ludwig Mitteis wurde. In Prag wurde Pfaff 1898 zum ordentlichen Professor ernannt und 1903/1904 zum Dekan der Juristischen Fakultät gewählt. Zu seinen bekanntesten Prager Studenten zählte der spätere Kaiser Karl I.
1908 wechselte Pfaff als Nachfolger von Leopold Wenger als ordentlicher Professor des Römischen Rechts an die Universität Graz, wo er bis zu seinem Tod lehrte und forschte. In den Jahren 1911/1912 und 1922/1923 war er Dekan der Juristischen Fakultät, im Jahr 1914/1915 Rektor der Universität.
Ivo Pfaff verfasste zahlreiche Schriften zum Römischen Recht, zur juristischen Quellen- und Literaturgeschichte des Mittelalters und zum österreichischen Privatrecht. Zu seinen Schülern gehören Mariano San Nicolò, Artur Steinwenter, Egon Weiß und Julius Georg Lautner (1896–1972).
Schriften (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Zur Lehre vom sogenannten in fraudem legis agere. Wien 1892 (Habilitationsschrift)
- Über den libertus orcinus. Wien 1893
- Über den rechtlichen Schutz des wirthschaftlich Schwächeren in der römischen Kaisergesetzgebung. Weimar 1897 (Socialgeschichtliche Forschungen 3)
- Tabellio und Tabularius. Ein Beitrag zur Lehre von den römischen Urkundspersonen. Wien 1905
- Die Bedeutung der Papyrusforschung für das römische Recht. Wien 1906
- Bernhard Walther von Walthersweil als Romanist des 16. Jahrhunderts. Wien 1918
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Elisabeth Berger: Pfaff, Ivo. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 20, Duncker & Humblot, Berlin 2001, ISBN 3-428-00201-6, S. 295 f. (Digitalisat).
- Gunter Wesener: Pfaff, Ivo. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 8, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1983, ISBN 3-7001-0187-2, S. 23 f. (Direktlinks auf S. 23, S. 24).
- Gunter Wesener: Römisches Recht und Naturrecht (= Geschichte der Rechtswiss. Fakultät der Universität Graz, Teil 1), Graz 1978, S. 86–89.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Ivo Pfaff im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
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NAME | Pfaff, Ivo |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Rechtshistoriker |
GEBURTSDATUM | 16. September 1864 |
GEBURTSORT | Hermannstadt |
STERBEDATUM | 25. August 1925 |
STERBEORT | Graz |
- Privatrechtler (20. Jahrhundert)
- Rechtshistoriker (20. Jahrhundert)
- Privatrechtler (19. Jahrhundert)
- Rechtshistoriker (19. Jahrhundert)
- Rechtshistoriker (Römisches Recht)
- Rechtshistoriker (Deutsches Recht)
- Hochschullehrer (Universität Graz)
- Hochschullehrer (Universität Innsbruck)
- Hochschullehrer (Karl-Ferdinands-Universität Prag)
- Rektor (Universität Graz)
- Geboren 1864
- Gestorben 1925
- Österreicher
- Mann
- Absolvent der Universität Wien