Gudermes

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Stadt
Gudermes
Гудермес (russisch)
Гуьмсе (tschetschenisch)
Föderationskreis Nordkaukasus
Republik Tschetschenien
Rajon Gudermes
Erste Erwähnung 19. Jahrhundert
Stadt seit 1941
Fläche 11 km²
Bevölkerung 45.631 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte 4148 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums 55 m
Zeitzone UTC+3
Telefonvorwahl (+7) 87152
Postleitzahl 36620x
Kfz-Kennzeichen 20, 95
OKATO 96 404
Geographische Lage
Koordinaten 43° 21′ N, 46° 6′ OKoordinaten: 43° 20′ 48″ N, 46° 5′ 55″ O
Gudermes (Europäisches Russland)
Gudermes (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Gudermes (Republik Tschetschenien)
Gudermes (Republik Tschetschenien)
Lage in Tschetschenien
Liste der Städte in Russland

Gudermes (russisch Гудерме́с; tschetschenisch Гуьмсе Gümse) ist eine Stadt mit 45.631 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010)[1] in der Teilrepublik Tschetschenien im Süden Russlands. Sie liegt am Fluss Güms (russisch Gums, auch Belka), einem rechten Nebenfluss der Sunscha, etwa 36 km östlich der Republikhauptstadt Grosny.

Der Ortsname stammt von einem alternativen Namen des Flusses Güms ab. Möglicherweise ist Gudermes den Turksprachen entnommen und bedeutet so viel wie „unbrennbarer Ort“. Die erste Erwähnung des Dorfes unter diesem Namen stammt aus Urkunden des 19. Jahrhunderts.

Am 14. Januar 1929 wurde bei diesem Dorf eine „Arbeitersiedlung“ anerkannt, die am 5. April 1941 zur Stadt erhoben wurde.[2] Die ländliche Gemeinde, die seit 1930 Sitz einer Rajon-Verwaltung war, war infolge der Industrialisierung der Sowjetunion zu einem Eisenbahn-Knotenpunkt auf den Strecken nach Rostow am Don, Baku, Astrachan und Mosdok geworden. Im Ersten Tschetschenienkrieg in den 1990er Jahren wurde die Stadt fast völlig zerstört. Heute ist Gudermes außerdem Verwaltungszentrum des gleichnamigen Rajons. Ein wichtiger Industriezweig in Gudermes ist die Erdölförderung.

Bevölkerungsentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr Einwohner Bemerkung
1939 10.737 sowie Dorf Gudermes 4.926 (1941 eingemeindet)
1959 18.553  
1970 32.445  
1979 34.012  
1989 38.089  
2002 33.756  
2010 45.631  

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Im Ersten Tschetschenienkrieg war die Stadt stark umkämpft und trug erhebliche Zerstörungen davon, die bis heute nicht vollständig beseitigt werden konnten, obgleich die Stadt zu Beginn des Zweiten Tschetschenienkriegs kampflos der russischen Seite übergeben wurde. Die Stadt liegt unweit der Grenze zur Teilrepublik Dagestan und hat Anschluss an die Fernstraße M29, die bis nach Machatschkala führt, sowie einen Bahnhof.

Ausbildungseinrichtungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Stadt befindet sich ein militärisches Ausbildungszentrum, in dem laut „Politico“ russische Spezialeinheiten ausgebildet werden. Laut der Zeitung „Kyiv Independent“ besuchte der russische Präsident Wladimir Putin im August 2024 die Einrichtung. Laut Kreml „inspizierte der russische Präsident den Trainingskomplex, beobachtete Kurse, sprach mit Kommandeuren der Spezialkräfte, Ausbildern und Freiwilligen, die dort trainierten". Kadyrow präsentierte die Universität als multifunktionalen Komplex, der moderne Methoden und Techniken von Spezialeinheiten vereine. Im Oktober 2024 wurde das Hauptgebäude des Ausbildungszentrums durch den ersten ukrainischen Drohnenangriff auf Tschetschenien im Rahmen des Russisch-Ukrainischen Krieges erheblich beschädigt.[3]

Söhne und Töchter der Stadt

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda po Čečenskoj respublike. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010 für die Tschetschenische Republik. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Grosny 2012. (Download von der Website des Territorialorgans Tschetschenische Republik des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik)
  2. Kratkaja istoritscheskaja sprawka ob administratiwno-territorijalnom delenii Tschetscheno-Inguschskoi ASSR (1785 – 1946 g.g.), hg. vom Zentralen Staatsarchiv der Tschetschenisch-Inguschetischen ASSR
  3. Erster Angriff auf Tschetschenien: Ukrainische Drohne beschießt Ausbildungszentrum für Putins Spezialeinheiten bei Focus Online, 29. Oktober 2024