Fritz Fleer
Fritz Franz Max Fleer (* 21. November 1921 in Berlin; † 6. Juni 1997 in Hamburg) war ein deutscher Bildhauer. Er schuf überwiegend Bronzeplastiken für den öffentlichen Raum und sakrale Kunst, die vor allem in Hamburg und im norddeutschen Raum verbreitet sind.
Biografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1940 legte Fritz Fleer das Abitur ab, das Kriegsende 1945 verbrachte er als Marinesoldat in Norwegen. Fleer studierte von 1946 bis 1950 an der Hamburger Landeskunstschule – der späteren Hochschule für bildende Künste Hamburg (HFBK) – in der Bildhauerklasse von Edwin Scharff; die spätere Bildhauerin Ursula Querner (1921–1969) gehörte zu seinen Kommilitonen.
In den Jahren 1948 bis 1952 betrieb Fleer gemeinsam mit Heinz Pisulla in Hamburg eine Bronzegusswerkstatt. Als freischaffender Künstler schuf er ab 1950 Arbeiten für den Städtebau („Kunst am Bau“); in Hamburg erhielt er vom städtischen Wohnungsunternehmen SAGA Aufträge für 17 Plastiken und Skulpturen.[1] Des Weiteren war er tätig als Schöpfer sakraler Metall-Skulpturen. Fleer wurde im Jahr 1966 mit dem Edwin-Scharff-Preis ausgezeichnet.
Verheiratet war er mit der Fotografin Erika Fleer (1923–2017), aus der Ehe gingen drei Kinder hervor. Zuletzt lebte das Ehepaar in dem 1962 nach Plänen des Architekten Otto Andersen errichteten Wohnhaus und Atelier Alsterhöhe 10 in Hamburg-Wohldorf, die im Frühjahr 2021 unter Denkmalschutz gestellt wurden.[2][3] Fritz Fleer wurde am 19. Juni 1997 auf dem Friedhof Wohldorf (Grablage Xc 96) beigesetzt.
Werke (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Arbeiten im öffentlichen Raum
- 1955: Jüngling mit Möwe, Bronzeplastik an der Kennedybrücke zwischen Binnen- und Außenalster, Hamburg
- 1956: Großer Speerträger, Grindelhochhäuser, Hamburg-Harvestehude
- 1958: Stehender Jüngling, Museumsplatz, Hamburg-Harburg
- 1963/1964: Zwei Granitbrunnen in Schiffsform, vor dem Rechtshaus der Universität Hamburg, Schlüterstraße 28, Hamburg-Rotherbaum[4]
- 1964: Großer Sitzender, Skulpturenpark Schloss Gottorf, Schleswig
- 1965: Schreitender, Grünanlage Langenhorner Chaussee 389 in Hamburg-Langenhorn
- 1965: Großer Hirte, Seniorenanlage Hospital zum Heiligen Geist in Hamburg-Poppenbüttel
- 1966: Großer Stehender, vor Polizeikommissariat 42, Hamburg-Billstedt (ursprünglich vor U-Bahnhof Rauhes Haus)
- 1968: Buxtehuder Bürgerbrunnen („Has'-und-Igel-Brunnen“ genannt), Buxtehude
- 1968: Abendlied, Bronzeplastik in Hamburg-Bergstedt
- 1973: Christus, Bronzeplastik in Hamburg-Volksdorf
- 1977: Jüngling mit Taube, Gartenanlage Am Schulwald 8 in Hamburg-Langenhorn[5]
- 1979: Dietrich-Bonhoeffer-Denkmal, Bronzeplastik bei der Hauptkirche St. Petri in Hamburg-Altstadt
- Sakrale Kunst
- 1953: Kruzifix und Meditationstafel-Relief, Osterleuchter (1969), Christophoruskirche in Hamburg-Hummelsbüttel
- 1963: Tür „Ecce Homo – sehet, welch ein Mensch“ an der Hauptkirche Sankt Katharinen (Hamburg)
- 1964: Kanzelreliefs, St. Nikolai in Hamburg-Harvestehude
- 1969: Osterleuchter, Christophoruskirche in Hamburg-Hummelsbüttel
- 1970: Christus und Thomas, Bronzerelief, St.-Thomas-Kirche (Helmstedt)
- 1965: Christus mit der Krone, Taufbecken und Apostelleuchter, Petrikirche Hannover-Kleefeld
- 1984: Altarkreuz, Hauptkirche St. Jacobi
- 1985: Nikolaus-Tür St. Nikolai in Hamburg-Harvestehude
- Altarinsel mit Taufbecken, Ambos und Kreuz, St. Lukas Kirche Braunschweig
- Türrelief, Kapelle Ev. Friedhof Garstedt, Norderstedt
- Kreuzweg, 14 Bronzereliefs im Kleinen Michel
- Taufstein, Erlöserkirche (Hamburg-Borgfelde)
- Altarkreuz, Dreifaltigkeitskirche (Hamburg-Hamm)
- Altarkreuz und Bronzeportal der Bethlehemkirche Eimsbüttel, Hamburg[6]
- Altarkreuze und -leuchter, St. Andreas, Hamburg-Harvestehude
- Altarretabel Abendmahl, St. Johanneskirche, Ahrensburg, 1960
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Karin Berkemann: „Baukunst von morgen!“ Hamburgs Kirchen der Nachkriegszeit. Hrsg.: Denkmalschutzamt Hamburg. Dölling und Galitz Verlag, Hamburg 2007, ISBN 978-3-937904-60-3.
- Maike Bruhns: Fleer, Fritz. In: Der neue Rump. Lexikon der Bildenden Künstler Hamburgs, Altonas und der näheren Umgebung. Neumünster 2005, S. 121 f.
- Friederike Weimar: Fleer, Fritz. In: Hamburgische Biografie. Personenlexikon. Bd. 4. Göttingen 2008, S. 100 f.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Fritz Fleer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von Fritz Fleer im öffentlichen Raum auf der privaten Website Kunst@SH
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Broschüre Kunst im Quartier SAGA GWG: Kunst im Quartier ( vom 16. Juli 2016 im Internet Archive)
- ↑ Atelierhaus 2021 Kulturdenkmal
- ↑ Haus mit zwei Bildern
- ↑ Klaus Herding u. a. (Hrsg.): Kunst an der Universität Hamburg – ein Inventar. Hamburg 1991, S. 30.
- ↑ Objekt Nr. 1 bei Langenhorn-Archiv
- ↑ Karin Berkemann: „Baukunst von morgen!“ Hamburgs Kirchen der Nachkriegszeit. Hrsg.: Denkmalschutzamt Hamburg. Dölling und Galitz Verlag, Hamburg 2007, ISBN 978-3-937904-60-3, S. 49.
Personendaten | |
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NAME | Fleer, Fritz |
ALTERNATIVNAMEN | Fleer, Fritz Franz Max (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Bildhauer |
GEBURTSDATUM | 21. November 1921 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 6. Juni 1997 |
STERBEORT | Hamburg |