Christoffer Wilhelm Eckersberg

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Christoffer Wilhelm Eckersberg
Selbstporträt, 1803

Christoffer Wilhelm Eckersberg (* 2. Januar 1783 in Blaukrug bei Blans, Gemeinde Ullerup im Herzogtum Schleswig; † 22. Juli 1853 in Kopenhagen) war einer der bedeutendsten dänischen Maler des 19. Jahrhunderts. Als Lehrer an der Königlich Dänischen Kunstakademie prägte er eine ganze Generation von dänischen Künstlern.

Ausgebildet wurde Eckersberg zunächst bei den Malermeistern Jes Jessen in Apenrade und Johann Jacob Jessen in Flensburg. 1800 erhielt er den Gesellenbrief und wurde 1803 an der Kunstakademie in Kopenhagen aufgenommen, wo er bis 1809 unter anderem bei Nicolai Abraham Abildgaard Historienmalerei studierte. 1810 reiste er nach Frankreich und wurde von 1811 bis 1812[1] Schüler bei Jacques-Louis David in Paris. Danach lebte er bis 1816 in Rom. Dort gehörte er zum Kreis um den dänischen Bildhauer Bertel Thorvaldsen, den er 1814[1] porträtierte (weitere Versionen 1832, 1838[1]). Nach seiner Rückkehr nach Dänemark wurde er 1817 Mitglied der Königlichen Akademie, die ihn 1818 zum Professor ernannte, sowie von 1827 bis 1829 zu deren Direktor. Danach gab er Privatunterricht. In dieser Zeit waren u. a. Wilhelm Bendz, Christine Løvmand und Carl Frederik Sørensen seine Schüler. Unter seiner Leitung löste sich die Akademie von rigiden Konventionen und förderte das Malen nach der Natur, anstelle des bloßen Kopierens von Gipsabgüssen antiker Statuen, wie es zuvor ausschließlich üblich war. Das Arbeiten en plein air und ab 1833 auch Aktmodelle wurden erlaubt. Er war nacheinander mit beiden Töchtern des Malers Jens Juel[2] verheiratet. Eckersberg liegt auf dem Assistenzfriedhof im Kopenhagener Stadtteil Nørrebro begraben.

Eckersberg gilt als Hauptvertreter der klassizistischen Malerei des dänischen Goldenen Zeitalters. Er übernahm von seinem Lehrer Jacques-Louis David dessen präzise zeichnerische Darstellung, nicht jedoch seine heroisch-dramatische Bildauffassung. Wie die Maler des deutschen Biedermeiers bewegte er sich in Richtung einer realistisch-intimen Kunst, vermied jedoch eine romantisch übersteigerte Darstellungsweise. Neben betont patriotischen Bildthemen findet sich bei ihm ein lebenslanges Interesse am unverhohlen erotischen[1] weiblichen Akt und an der Marinemalerei.

  • 2016: Eckersberg – Faszination Wirklichkeit. Das Goldene Zeitalter der dänischen Malerei. Hamburger Kunsthalle. Katalog.
  • Leo Swane: Eckersberg, Christoffer Wilhelm. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 10: Dubolon–Erlwein. E. A. Seemann, Leipzig 1914, S. 320–322 (Textarchiv – Internet Archive).
  • C.W. Eckersberg. In: Kunstindeks Danmark & Weilbachs kunstnerleksikon (englisch/dänisch).
  • Charlotte Christensen: Von Blaakrog nach Paris. C. W. Eckersberg als Schüler Jacques-Louis Davids. In: Nordelbingen. Beiträge zur Kunst- und Kulturgeschichte Schleswig-Holsteins. Bd. 79 (2010), S. 9–32.
  • Tino Mager: Eckersberg, Christoffer Wilhelm. In: Bénédicte Savoy, France Nerlich (Hrsg.): Pariser Lehrjahre. Ein Lexikon zur Ausbildung deutscher Maler in der französischen Hauptstadt. Band 1: 1793–1843. de Gruyter, Berlin/Boston 2013, S. 59–63 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Arno Brommann: C. W. Eckersberg und Hans Henningsen. Eine lebenslange Künstlerfreundschaft aus frühen Flensburger Jahren 1800/03. In: Nordelbingen. Beiträge zur Kunst- und Kulturgeschichte Schleswig-Holsteins. Bd. 84 (2015), S. 51–78.
Commons: Christoffer Wilhelm Eckersberg – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d Hans Edvard Nørregård-Nielsen: Danish Painting of the Golden Age (catalogue). 1. Auflage. Ny Carlsberg Glyptotek, Kopenhagen 1995, S. 94, 116, 118.
  2. William Hauptman, Peter Nørgaard Larsen: Impressions du Nord – La peinture scandinave 1800–1915 (catalogue). Fondation de l’Hermitage/5 Continents Éditions, Lausanne/Milano 2005, S. 154.
  3. Patricia G. Berman: In another light – Danish painting in the nineteenth century. Thames & Hudson, London 2007, ISBN 978-0-500-23844-8, S. 56.