Béla Révész (Fußballspieler)

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Béla Révész
Personalia
Geburtstag 9. Februar 1886
Geburtsort ÉrtarcsaÖsterreich-Ungarn
Sterbedatum 21. Juli 1939
Sterbeort BudapestUngarn
Position Abwehr
Junioren
Jahre Station
Remény FC
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1903 Magyar ÚE Budapest 4 (0)
1904–1917 MTK Budapest
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1909–1915 Ungarn 8 (0)
Stationen als Trainer
Jahre Station
1923–1924 US Alessandria
1924–1925 FBC Derthona
mind. 1925 Holstein Kiel
1926– Allgemeiner Sportverein Nürnberg
1927–1928 Sabaria Labdarúgók Szövetkezete
1928–1930 Hungária MTK FC
1930–1931 US Alessandria
1931–1932 US Triestina
1933–1934 III. Kerületi FC
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Béla Révész (Nachname auch Reizmán oder Reismann; * 9. Februar 1886 in Értarcsa; † 21. Juli 1939 in Budapest) war ein ungarischer Fußballspieler und -trainer.

Biographische Daten

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Béla Révész wurde als Sohn von József Reizmán/Reismann und Karolina Weisz in Értarcsa geboren, das zur Zeit seiner Geburt zum Komitat Bihar im Königreich Ungarn gehörte und heute im Rumänien liegt. Über den genauen Geburtstag liegen unterschiedliche Angaben vor, teilweise wird als Geburtsjahr fälschlicherweise 1887 angegeben.

Révész heiratete am 20. Mai 1918 in Kőbánya, Budapest Piroska Schneider, die neun Jahre jünger als er und die Tochter von Lipót Schneider, dem Betreiber der Gaststätte im Clubhaus des MTK Budapest, war.

Béla Révész starb im Juli 1939 im Alter von 53 Jahren im XIII. Budapester Bezirk. Er liegt auf dem Kozma utcai izraelita temető (Israelitischer Friedhof Kozma-Straße) in Budapest begraben.

Spielerkarriere

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Révész begann beim Remény FC mit dem Fußballspielen und schloss sich später zusammen mit der gesamten Mannschaft des Klubs dem Magyar ÚE Budapest an. Nachdem er in der Saison 1903 mit dem Trikot des MÚE sein Debüt in der Nemzeti Bajnokság, der höchsten ungarischen Spielklasse, gegeben hatte, wechselte er 1904 im Alter von 18 Jahren zum MTK Budapest. Révész war für den Klub bis 1917 aktiv und gewann mit MTK vier Ungarische Meisterschaften sowie viermal den Ungarischen Pokal.

Der fast 190 cm große Abwehrspieler Révész war beidfüßig, hatte ein gutes Kopfballspiel und galt als extrem trainingsfleißig. Aufgrund seiner Statur waren seine Schnelligkeit und Beweglichkeit jedoch eher unterdurchschnittlich.

Für die ungarische Nationalmannschaft absolvierte Révész zwischen 1909 und 1915 acht Partien. Sein erstes Länderspiel bestritt er am 29. Mai 1909 unter Frigyes Minder bei der 2:4-Niederlage im Budapester Millenáris Sporttelep gegen England. Bei den Olympischen Sommerspielen 1912 in Stockholm gehörte Révész zum von Ede Herczog trainierten ungarischen Aufgebot, kam allerdings nicht zum Einsatz; Ungarn erreichte Rang fünf im Fußballturnier. Seine letzte Partie für Ungarn absolvierte Révész am 30. Mai 1915 bei der 1:2-Niederlage gegen Österreich auf der Wiener WAC-Platz.

Nach dem Ersten Weltkrieg – im Jahr 1919 – legte Révész die Schiedsrichterprüfung ab und wurde vom Verband in die höchste ungarische Schiedsrichterkategorie eingeordnet.

Trainerkarriere

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Ab Anfang der 1920er-Jahre war Révész als Trainer tätig. Seine erste Station war 1923/24 der italienische Klub US Alessandria, mit dem er in Gruppe 1 der Lega Nord Rang fünf von zwölf Teilnehmern erreichte und die späteren Stars Giovanni Ferrari und Elvio Banchero förderte. In der folgenden Spielzeit betreute Révész (möglicherweise nur für einen Teil der Saison) den FBC Derthona, der die Gruppe 2 der Lega Nord auf dem letzten Platz beendete. Danach werden weitere Engagements in Deutschland – mindestens 1925 bei Holstein Kiel[1] und ab September 1926 beim Allgemeinen Sportverein Nürnberg[2] genannt. Wenig später kehrte Révész nach Ungarn zurück und trainierte ab Januar 1927[3] den Sabaria Labdarúgók Szövetkezete. Im Januar 1928 endete sein Engagement in Szombathely, woraufhin er nach Chemnitz eingeladen wurde, da ein dortiger Verein ihn als Trainer verpflichten wollte[4]. Auch beim polnischen Klub Polonia Warschau zählte Révész Anfang 1928 zu den Kandidaten für den Trainerposten.[5] Für Mai 1928 ist verzeichnet, dass sein Vertrag bei Chinezul Timișoara aufgrund der prekären finanziellen Lage des Vereins einvernehmlich aufgelöst wurde.[6]

Im weiteren Verlauf des Jahres wurde Révész Trainer des Hungária MTK FC, den er 1928/29 zum Gewinn der die Ungarischen Meisterschaft führte. In der Hinrunde (Herbstsaison) der Spielzeit 1929/30 geriet Révész ob der sportlichen Leistungen und Ergebnisse des MTK FC zunehmend in die Kritik. Zunächst wurde er vom Vereinspräsident Alfréd Brüll verteidigt[7] und, nachdem Jimmy Hogan bereits als sein Nachfolger gehandelt worden war[8], im Amt bestätigt.[9] Anfang März 1930 trennte sich der Klub jedoch von ihm.[10]

Im Jahr 1930 ging Révész zurück nach Italien, wo er 1930/31 erneut die US Alessandria trainierte, die ein Jahr zuvor Gründungsmitglied Serie A gewesen war. Er erreichte mit Alessandria Rang 13 und wechselte zur folgenden Saison zur US Triestina, wo er die Nachfolge seines zu Ambrosiana-Inter gewechselten Landsmanns István Tóth-Potya antrat. In Triest endete sein Engagement vorzeitig: Révész wurde nach dem 29. Spieltag, nach dem man punktgleich mit dem Tabellenletzten FC Modena auf dem Relegationsrang 16 gelegen hatte, durch Mario Grassi ersetzt. Im März 1933 er hielt Révész von der FIGC den Lehrauftrag im Arbeitsgebiet praktischer Fußball an der neu gegründeten Trainerschule in Rom.[11] Wenig später erlitt er eine Hirnblutung[12] aufgrund derer er diese Aufgabe nicht fortsetzen konnte.

Wiederum kehrte Révész nach Ungarn zurück und betreute in der Saison 1933/34 den III. Kerületi FC und erreichte mit dem Budapester Klub Rang neun in der Nemzeti Bajnokság.

Einzelnachweise

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  1. Notizen – Den Jubiläumspokal der Hamburger Viktoria. In: Sportblatt am Mittag / Sport-Tagblatt. Sport-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes, 16. Mai 1925, S. 8 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wst
  2. Notizen – Bela Revesz. In: Sportblatt am Mittag / Sport-Tagblatt. Sport-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes, 30. September 1926, S. 5 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wst
  3. Notizen – Sabaria. In: Sportblatt am Mittag / Sport-Tagblatt. Sport-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes, 15. Jänner 1927, S. 4 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wst
  4. Notizen – Bela Revesz. In: Sportblatt am Mittag / Sport-Tagblatt. Sport-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes, 26. Jänner 1928, S. 4 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wst
  5. Notizen – Polonia. In: Sportblatt am Mittag / Sport-Tagblatt. Sport-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes, 28. Jänner 1928, S. 5 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wst
  6. Notizen – Kinizsi ohne Trainer. In: Sportblatt am Mittag / Sport-Tagblatt. Sport-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes, 4. Mai 1928, S. 3 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wst
  7. Notizen – Nach dem letzten Meisterschaftsspiel der Hungaria. In: Sportblatt am Mittag / Sport-Tagblatt. Sport-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes, 20. September 1929, S. 4 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wst
  8. Trainerkrise bei Hungaria. In: Sportblatt am Mittag / Sport-Tagblatt. Sport-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes, 16. November 1929, S. 4 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wst
  9. Notizen – Revesz bleibt bei Hungaria. In: Sportblatt am Mittag / Sport-Tagblatt. Sport-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes, 26. November 1929, S. 4 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wst
  10. Notizen – Revesz nicht mehr bei Hungaria. In: Sportblatt am Mittag / Sport-Tagblatt. Sport-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes, 5. März 1930, S. 4 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wst
  11. Notizen – Italien gründet eine Trainerschule. In: Sportblatt am Mittag / Sport-Tagblatt. Sport-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes, 31. März 1933, S. 4 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wst
  12. Im Befinden des ungarischen Trainers Bela Revesz. In: Sportblatt am Mittag / Sport-Tagblatt. Sport-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes, 7. April 1933, S. 4 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wst